Es geht nach Norden. Wir werden unser gemütliches Hotel verlassen. 5 Nächte mit kostenlosem Upgrade, das hat gut getan. Unser nächstes Ziel ist Flagstaff, wo wir 4 Nächte verbringen werden.
Flagstaff hat für uns immer etwas Heimisches gehabt. Vor einigen Jahren haben wir hier vier Wochen in einem Ferienhaus verbracht, eine wunderschöne Zeit. Diesmal bleiben wir nicht so lange, aber dafür haben wir ja auch schon viel anderes gesehen.
Die Fahrt hätten wir „schnell“ über den Interstate 17 erledigen können, aber wir wählen die schönere Route über Sedona und den Oak Creek Canyon. Schon in den letzten Tagen, als wir zum Wandern in die rote Bergwelt von Arizona eingetaucht sind, war die Fahrt nach Sedona rein immer ein besonderes Highlight. So auch diesmal. Die roten und weißen Berge leuchten im Hintergrund im Sonnenlicht und wir durchfahren gutgelaunt den Troubel dieser Wüstenstadt.

Wir verlassen sie in nördlicher Richtung auf der 89A, wo andere Ecken dieser wunderschönen Bergwelt auf uns warten.
An einer Stelle – ich habe schon darauf gewartet – gibt es (mittlerweile) einen Turnout und relativ neu angelegt auch ein paar „Treppenstufen“ zum Oak Creek.

Wir steigen sie hinunter, eine Familie tummelt sich am Wasser und wir marschieren ein wenig den Fluss abwärts, wo sich das Wasser beruhigt und mit den roten Felsen ein tolles Bild gibt.

Und dann sitzt vor meinen Füßen nicht nur eines dieser seltenen Exemplare von Schmetterling, gleich mehrere haben sich versammelt.

Aber nur dieser bleibt seelenruhig sitzen, so dass ich ihn in aller Ruhe fotografieren kann. Er hat bestimmt eine Flügelspannweite von 7-8 Zentimetern.

Weiter geht es am Bach entlang, wir machen an einer weiteren Picnic-Area eine Pause, um dann in gewundenen Kurven aus dem Tal nach oben zu fahren.

Am Ende (bzw. Beginn) der Serpentinen gibt es eine Restarea, von der aus man einen herrlichen Blick in den Canyon hat. Leider ist diese gerade gesperrt und wir fahren unverrichteter Dinge weiter.
Es ist nach 12 Uhr mittags, als wir im Hotel eintrudeln. Ausnahmsweise hatten wir eine King-Suite gebucht, ein weiteres Upgrade ist nicht möglich. Aber das Zimmer ist noch nicht fertig, vermutlich ist es gegen 15 Uhr soweit. Also schnappen wir uns den Wagen und fahren gen Downtown, zum „Haupt-„bahnhof und Visitorcenter. Leider hat man dort die Segnungen des Geldes erkannt und es gibt keine kostenlosen Parkplätze mehr. Nicht so schlimm, auf der Hauptstraße kann man immer noch zwei Stunden kostenlos stehen. Der Weg ins Visitor-Center stört nicht so sehr, dafür aber der prasselnde Regen, der uns bis auf die Haut durchnässt, bis wir drin sind.
Wir besorgen uns hier eine Forest Road Karte, die auf unseren bisherigen Touren in dieser Gegend gute Dienste geleistet hat.
Es geht zurück durch den Regen, aber eigentlich hatte ich heute morgen schon geduscht.
Da wir noch reichlich Zeit bis zur Fertigstellung unseres Zimmers haben, statten wir dem Laden von REI einen Besuch ab. Kaufen ist nicht, dazu ist unser Gepäck jetzt schon zu voll. Aber Bummeln ist auch nett. Mittlerweile hat der Regen auch wieder aufgehört und wir steuern als nächstes Ziel den hiesigen Walmart an, um Vorräte zu ergänzen (diesmal nur Food).
Im Hotel hat man mittlerweile unsere Suite fertig und wir freuen uns, im Endeffekt zwei Zimmer zu bekommen. Eines mit Bett und Bad und eines mit Schreibtisch, Esstisch, Sofa und Bad.
Das Bett ist herrlich weich, um einiges besser als in Cottonwood, das wird meinem Rücken gut tun. Ausprobieren. Schööön.
Als wir wieder aufwachen, ist der Nachmittag schon fortgeschritten und es hat deutlich aufgeklart. Eines unserer Highlights für den Abend in Flagstaff ist immer der Sonnenuntergang an der Snowbowl in den San Francisco Mountains.

Eigentlich ein Skigebiet hat es dort reichlich Parkplätze, die jetzt nach Beendigung der Saison alle frei stehen.

Wir stellen uns an vorderste Front und warten, dass sich die Sonne gen Horizont bewegt.

Und werden nicht enttäuscht. Kurz bevor sie untergeht, taucht sie noch einmal zwischen den Wolken auf, um sich in ihrer vollen Pracht und Schönheit zu zeigen.

Das sind die 17 Meilen Fahrt zu einer 2.800 Meter hoch gelegenen Stelle, ein bisschen Zähneklappern und ein Sweatshirt wert.
Es geht wieder nach unten, ich ignoriere die Anweisungen des Navi, welches uns am nördlichen Rand von Flagstaff vorbeilotsen möchte und fahre bis zur Hauptstraße, durch Downtown durch und ganz gemütlich dann bis zum Hotel.
Wieder ein toller Tag in einer schönen Stadt.


























auf die Serpentinen nach unten,
aber auch anderen interessante Dinge zeigte:
Aber auch eine türkise Schönheit stand zum Bewundern auf der Straße. Ich fragte den Fahrer, wie alt denn dieses Schmuckstück sei: Von 2017, aber auf Vintage gemacht. Preis? Den des Motorrades kannte er nicht, aber der Sozius alleine hätte 13.000 USD gekostet.
Weiter ging es in den Canyon, noch hielt sich der Verkehr vor und hinter uns in Grenzen. Und so konnten wir an der einen oder anderen Picnic-Area Halt machen und einen Blick aufs Feuchte und Grüne werfen.
Wieder ein Stückchen weiter kamen wir an einer Stelle vorbei, die eigenartigerweise nicht mit Autos am Wegesrand gesäumt war, die wir aber als traumhaft schön in Erinnerung hatten. Schnell die Wander-Flip-Flops angezogen und den steilen Hang heruntergeschlittert.
Wieder oben, war unser nächste Halt schon in den roten Felsen, bei der Midgley Bridge.
Hatten wir sie bisher nur von oben beäugt, wollten wir diesmal einen Trail nach unten laufen. Das Wetter war angenehm, ca. 20°C, also ideal. Beim Abstieg, aber auch wieder beim Aufstieg nahmen mich mal wieder die wunderbaren Kakteen in Beschlag, die mit ihren gelben und teilweise orangen Blüten überall in den Felsen blühten.
Aber auch eine kleine blaue Blume von der Größe eines Cent-Stückes hatte es mir angetan.
Wieder oben, traf mich fast der Schlag. Waren wir bis zur Brücke noch gut durchgerutscht, mussten wir uns jetzt in eine Schlange einreihen, die bestimmt noch ein oder zwei Meilen bis Sedona führte und hinter uns wer weiß wie lange da stand.
Zu Wanderungen war uns ein wenig die Lust vergangen.
In Jerome erwischte es uns dann doch wieder, Schlangen den Berg hinauf, längere Parkplatzsuche hätte bevorgestanden.
Daher nur ein paar Fotos aus dem Auto heraus und ab durch die Mitte nach Prescott.
Hier fuhren wir erstmal den örtlichen Costco an und füllten unseren Tank mit dem billigsten Sprit der ganzen Reise (2,699 USD/ga). Natürlich können wir nicht nur zum Tanken dorthin fahren. Die Modekollektion hatte gewechselt und ich kam unter anderem zu zwei neuen Hawaii-Hemden (werde ich bei Gelegenheit vorstellen).
Über uns Wolken in einer merkwürdigen Formation. Die beste Wolkendeuterin von allen meinte, beim unteren Teil handele es sich um Linsenwolken. Und wir hatten früher gelernt: Auf Linsenwolken folgt schlechtes Wetter. Und was machen die Leute, die diese Linsenwolken nicht sehen können? Den Wetterbericht schauen.
Aber da wir dort nicht übernachten wollten, ging es irgendwann doch auf die Piste, wo wir nach einem wunderbaren Tag wieder im Hotel ankamen.



















