Schade, heute müssen wir das schöne Hotel in Oceanside verlassen. Hat uns echt gut gefallen. Für die nächsten 4 Nächte haben wir uns in San Diego einquartiert, direkt am Hafen, sehr zentral gelegen. Aber da müssen wir erstmal hinkommen. Reine Fahrzeit ca. eine halbe Stunde, gäbe es da nicht die lästige Pflicht, Besichtigungen durchzuführen. Dieses Mal in Form des Annie’s Canyon, der direkt am Interstate 5 liegt. Und wohl auch schnell zu erreichen ist. Dachten wir. Nachdem unser Bedarf an bergauf, bergab vom gestrigen Tag erstmal gedeckt war, gefiel es uns nicht besonders, dass wir nach einem leichten Anstieg ein ganzes Stück nach unten wandern durften.
Denn wir hatten ja am Vortag gelernt: Wenn es irgendwo runter geht, geht es häufig auf dem Rückweg wieder rauf. Aber zumindest war es nicht so heiß wie gestern.
Nach ca. einer halben Meile standen wir vor dem Eingang, der Weg gabelte sich mit den Beschreibungen: Left easy way to the top, right difficult. Was kann uns nach gestern noch schockieren? Canyon kennen wir. Der Weg war zuerst noch leicht zu laufen,
aber dann wurde er enger und enger und enger. Und es ging bergauf. Lasst es mich mal so beschreiben: Dwayne „The Rock“ Johnson hätte nicht mehr durchgepasst.
Und hätte ich mir zum Frühstück noch eine Waffel gegönnt, ich auch nicht mehr. Aber schließlich standen wir schwer atmend am Aussichtspunkt und konnten den leichteren Weg wieder runterlaufen.
Dann „nur“ noch den Hügel vom Hinweg wieder rauf und wir waren froh, das leuchtende Rot unseres Trucks zu sehen.
Die restliche Fahrt zum Hotel verlief ereignislos. Einchecken konnten wir noch nicht, dazu waren wir zu früh da. Aber unser Gepäck ließen wir im Hotel.
Das Cabrillo National Monument liegt direkt angrenzend an Militärgelände und hat sich dem Schutz des Meeres und der Küste verschrieben.
Als wir ankamen, war der Himmel immer noch bedeckt, aber es kamen immer mehr blaue Flecken durch und schließlich war es sonnig. Gefährlich für den Speicherplatz auf meinem Kamera-Chip, denn ich gestehe, dass ich ein Schönwetter-Fotograf bin.
Wir wanderten die Küste entlang und genossen die Anblicke der Wellen,
der Meeressäuger
und der Pelikane, die stellenweise sehr nah über unsere Köpfe hinwegflogen. Hoffentlich sind sie noch ganz dicht.
Nachdem wir die Point Lomar Tidepools und Umgebung zu Ende besichtigt hatten, ging es noch zum Lighthouse,
von wo man einen tollen Blick auf die Stadt hat.
Es ging auf 17 Uhr zu und die Bediensteten schoben die Besucher mit sanfter Gewalt vom Gelände. Die haben Feierabend und wir müssen weiter machen mit Genießen.
Zurück zum Hotel. Für die erste Nacht haben wir ein Upgrade bekommen, d.h. ein Zimmer mit Meerblick.
Morgen dürfen wir dann umziehen. Egal.
Den Balkon nutzten wir fürs Abendessen, aber wir wollten anschließend nochmal los. Sonnenuntergang genießen. Unsere Wahl fiel auf die Sunset Cliffs.
Wie der Name schon sagt, eignet sich die Gegend für Sonnenuntergänge. Sonne war genug da und da wir uns zeitig einfanden, bekamen wir auch noch einen Parkplatz in Laufnähe.

Es war eine total entspannte Stimmung und Atmosphäre, alle schauten in Richtung Untergang
und genossen die schöne Zeit.
Einen kompletten Sonnenuntergang konnten wir nicht sehen, eine Wolkenbank verdeckte den Horizont.
Aber es war auch so unheimlich schön.
Jetzt noch schnell 9 Minuten nach Hause und Reisebericht schreiben.
Ein schöner Tag.

Dann ging es schnurstracks Richtung Süden. Selbst einen Costco ließen wir links liegen – eine Heldentag seitens meiner Shopperin auf dem Beifahrersitz.

Und weiter ging es in schnellem Galopp zum McWay Falls Overlook. Hier sparten wir uns das Parken auf dem State Park Parkplatz (war an einem Samstag Nachmittag sowieso kaum was frei), konnten aber von einem Turnout oberhalb des eigentlichen Viewpoints das gleiche sehen.
Hier auch der Blick in beide Richtungen.
So langsam stellten wir fest, dass wir nicht so wirklich schnell vorankamen. Also ließen wir schweren Herzens (ihr hättet meine Beifahrerin jammern hören sollen) einge Turnouts und auch den einen oder anderen Vista Point rechts liegen, bis wir den Elefant Seal Vista Point erreichten. Hier mussten wir natürlich stoppen und den Viechern einen Besuch abstatten.
Schon herrlich, wie die Tiere da gemütlich auf dem Bauch liegen und sich die Sonne in den Hals scheinen lassen. Aber so ganz eitel Sonnenschein ist es bei ihnen anscheinend auch nicht. Immer wieder beharkten sich zwei Tiere. Grund? Tritt nicht auf meinen Schatten, geh von meiner Schlafstelle weg. Was gucktst Du meine Freundin so begierig an?
Ein andere war eher von der Yoga-Fraktion. Immer schön graziös bleiben. Eleganz ist alles im Leben.
Und dann die Raufbolde, bei denen heißt es einfach nur: Ab durch die Mitte, ohne Rücksicht auf Verluste.
Auch die Pelikane kamen nicht zu kurz.
Nachdem wir uns sattgesehen hatten – kann das bei den Tieren wirklich passieren? – ging es zügig weiter. Links lag das berühmte Hearst Castle flimmernd in der Abendsonne.
Es ging vorbei an Moro Bay nach Pismo Beach. Dort liegt in der Vorstadt Arroyo Grande das Agrarian Hotel, ein Teil der Best Western Kette. Ein gerade 4 Monate altes Hotel, die Zimmer sehr modern ausgestattet.
Wir checkten nur kurz ein und fuhren dann noch nach Pismo Beach, um dort den Sonnenuntergang zu erleben.
Der Pier ist sehr schön und das Städchen ist voller Leben.
Ob diese wunderbare Sandburg den nächsten Tag übersteht?
Ein letztes Foto ins Städtchen,
dann ab ins Hotel, Internet scheint ganz gut zu funktionieren. Gute Nacht.
Direkt danach ging es in den Elm Canyon, der vom Queen Creek durchflossen wird. Eine wunderschöne malerische Schlucht, ähnlich wie die Virgin River Gorge.
Fährt man auf der anderen Seite wieder den Berg runter, durchquert man aktives Kupferminengebiet.
Zum Vergleich unser gewiss nicht kleiner Truck im Vergleich zu einem Mini-Muldenkipper, der in einer etwas größeren Mulde stand.
Direkt daneben liegt dann Globe, ein altes Städchen, welches unter anderem durch den Tourismus eine Wiederbelebung erfährt.
Theoretisch hätten wir dann direkt zum Tonto National Monument durchfahren können, entschieden uns aber, noch bis zum Salt River Canyon zu fahren, einer Schlucht, nicht ganz so groß wie der Grand-Bruder, aber auch nicht wenig imposant.
Auf dem Rückweg ein kurzer Abstecher nach McDonalds (das erste Fast-Food in diesem Urlaub, Panda Express zählt nicht).
Auf dem Weg nach oben Kakteen und es gelang uns endlich, mal unser Verlobungsfoto nachzustellen. Übrigens ist das eins meiner neuen Hawaii-Hemden.
Die Aussicht aus der Ruine auf den Roosevelt Lake ist unbezahlbar – für alles andere gibt es ja bekanntlich VISA.
Möchte nur wissen, wie die Urbewohner es mit der Hitze gehalten haben.
Hatten meiner Mutter wohlweislich verschwiegen, dass es „ein paar wenige Meilen“ ein wenig hoppelig wird. Sonst wäre sie wohl an der Brücke geblieben. So konnte sie aber doch einen großen Teil der Fahrt genießen und kam ob der tollen Landschaft aus dem Staunen nicht mehr raus.
Kurz vor Tortilla Flat
begann dann wieder der Asphalt, die Silhouetten tauchen auf,
die Sonne war hinter den Bergen verschwunden und die Wolken schenkten uns ein tolles Abendrot.
Kurz hinter dem Lost Dutchman Statepark wurde ich durch den blöden Abendhimmel immer wieder genötigt, anzuhalten und die Kakteen zu fotografieren.
und man ahnt nicht, welche Schönheit sich am Ende der Straße verbirgt.
Am sinnvollsten erschien uns die Tour bis Hermits Rest. Hier kann man mit dem Bus verschiedene Haltestellen und View Points anfahren und dann 10 Minuten später mit dem nächsten Bus weiterfahren oder bis zum nächsten Viewpoint laufen. Wir entschieden uns für einen Mix aus beidem.
Die Laufstrecken gefielen uns im Gegensatz zum überfüllten Bus eigenartigerweise besser, da uns dort kaum ein Hansel begegnete.
An Hermits Rest angekommen, einen Blick in die „Unterkunft“.
Anschließend noch einen Blick darauf, wie unsere Eintrittsgelder sinnvoll eingesetzt werden und dann ging es mit dem Bus an einem Stück zurück.
Wieder im Wagen machten wir uns auf den Weg nach Osten, zum Desert View Point. Es war mittlerweile 17 Uhr geworden und ich hatte das Gefühl, dass die Menschenmassen weniger wurden.
Da die Schatten länger wurden, gelangen hier auch die besten Fotos.
Den Desert View Point erreichten wir rechtzeitig,
beschlagnahmten eine Bank bzw. stellten noch einen Stuhl daneben und genossen – genau wie am Vortag – das langsame Herunterplumsen der Sonne. Die Silhouetten der Berge zeichneten sich malerisch ab.
Es war deutlich wärmer als gestern, lange Hose und Sweatshirt waren bei mir nicht nötig (aber mitgenommen hatte ich sie).
Als die Sonne dann hinter den Bergen verschwunden war, schnell die Sachen zusammenpacken, zum Auto marschieren und ab nach Hause.
Aber obwohl dieses Städtchen ein Eldorado für Outdoor-Enthusiasten ist, muss man nicht unbedingt abseits der normalen Straßen fahren, um diese wunderschöne Landschaft zu erleben.
Der Arches National Park liegt ca. vier Meilen nördlich von Moab und hat sich mittlerweile zu einem der beliebtesten Parks im Südwesten gemausert. Obwohl dort nur Steine und Löcher in Steinen zu bewundern sind, zieht es jeden Tag Tausende Besucher dorthin. Wahrscheinlich wollen alle schauen, ob die eine oder andere Arch immer noch steht.
Man klettert mit dem Auto ein paar Serpentinen hoch und wird von einer großartigen Landschaft begrüßt. Im Hintergrund immer die schneebedeckten Manti La Sal Mountains.
Da wir keine Ahnung hatten, wie sich das Wetter entwickeln würde, hatten wir den Entschluss gefasst, zuerst durch den Park durchzufahren bis zur Wolfe Ranch, von wo aus ein Trail zur Delicate Arch losgeht.
Und hier für den „Balanced Rock“
An der Wolfe Ranch dann die befürchtete Parkplatzsuche, die aber durch einen jungen und freundlichen Ranger unterstützt schnell zum Erfolg führte.
Schließlich biegt man um eine Ecke und – zack – steht sie da.
Logisch, dass man nicht der einzige ist, der sie fotografieren möchte. Und es ist verflixt schwierig, sie OHNE Menschen abzulichten. Denn offensichtlich ist ein Hauptziel der Menschen, sich innerhalb des Bogens fotografieren zu lassen.

Ein letzter Blick auf die Wolfe Ranch und wir stiegen in den Wagen, um weitere Bögen und Felsen anzustaunen.
Im Devils Garden war es Zeit für eine kurze Picknickpause
Weiter geht es mit der Skyline Arch, die direkt am Wegesrand liegt.
So langsam wurden die Wolken dichter und wir beschlossen, trotzdem den Weg in den Devils Garden zu wagen. Die beste Wanderin von allen hatte schon ihre Regenjacke angezogen und auch ich dachte zumindest darüber nach, meine Hemdsärmel runterzukrempeln.
Die Pinetree Arch.
Und natürlich die Arch mit dem größten Bogen, die Landscape Arch.
Der weitere Weg führt direkt die Felsen hinauf,
wo sich der besten Kletterin schönste Wanderschuhe mal wieder bestens bewährten. Wie komme ich nur ohne genau diese Schuhe den Berg rauf?
Oben angekommen besichtigten wir noch die Partition Arch, immer das Gefühl im Nacken, gleich könnte ein Regenschauer auf uns herunterprasseln.
Zurück am Wagen war es mittlerweile später Nachmittag geworden und wir berieten, was zu tun wäre. Bisher noch gar nicht besichtigt hatten wir die Windows Section (ob es eine Apple Section gibt, ist mir nicht bekannt. Und würde Steve Jobs noch leben, würde er bestimmt alles dransetzen, einen Bereich so zu benennen).
Wie man im Hintergrund sehen kann, könnte es einen schönen Sonnenuntergang geben.
Aber man hat von dort aus auch einen schönen Blick auf die Turret Arch
und natürlich in Richtung Sonnenuntergang und einen anderen Teil der Windows Section.
Wie ich erhofft hatte, kam die Sonne dann hinter den Wolken hervor und tauchte (als wir schon wieder am Auto standen) das North Window in herrlich warmes Licht. Der Mond war hinter den Wolken aufgegangen, einfach nur schön.
Gegenüber lugten ein paar wenige Sonnenstrahlen durch die Felsen hindurch.
Und der Sonnenuntergang ließ uns dann das schlechte Wetter vergessen, das wir am Nachmittag mitbekommen hatten.
Auf der Ladefläche unseres Pickups konnte ich das Farbenspiel so richtig gut genießen.
Auf dem Rückweg hatte ich gehofft, den Balanced Rock noch im letzten Sonnenlicht zu erwischen, aber dieser Haltepunkt machte es (nicht leider) zunichte.
Als wir uns dann endgültig auf den Heimweg machten, war es schon dunkel. Zuhause noch ein paar Käsenudeln in die Mikrowelle und dann ab ins Bett. Reisebericht wird am nächsten Tag geschrieben.