22.09.2025 – Entschleunigen, Teil 2 – Thor’s Well

Für heute haben wir uns ein konkretes Ziel vorgenommen, welches gleichzeitig den südlichsten Punkt unserer Reise markiert. Und das ist Thor’s Well.

Dieser Punkt liegt südlich von Newport und Yachats, wir haben ca. eine Stunde Fahrt vor uns.

Eine erste Unterbrechung genehmigen wir uns, und das ist Devils Punchbowl.

Es ist ein staatliches „Day-Use“ Naturgebiet (State Natural Area) und liegt in der kleinen Küstengemeinde Otter Rock, zwischen Depoe Bay und Newport.

Devils Punchbowl entstand vermutlich, als zwei Meereshöhlen (sea caves) durch die Brandung ausgewaschen wurden, dann diese miteinander verbunden wurden und schließlich das Höhlendach einstürzte. Das Gestein besteht überwiegend aus Sandstein und Siltstein, welches durch Erosion eher verwitterbar ist – daher die Formation mit den untertunnelartigen Öffnungen zum Meer. Das „Becken“ füllt sich bei Flut, wenn Wellen durch die Tunnelöffnung ins Innere schlagen und dort mit großer Dynamik und Schaum wirbeln. Bei Ebbe kann man von der Küste (oder dem Strand) in das Becken gelangen.

Die Küste um die Punchbowl herum ist auch besonders schön und wild.

Dann geht es wirklich zügig weiter. Wir passieren zuerst Newport, dann Waldport und anschließend Yachats, ohne noch einmal anzuhalten.

Es gibt einen weiteren Stop bei Devils Churn. Dies ist ein schmaler Meereinschnitt (inlet), der über tausende von Jahren durch Wellenschlag in basaltisches Vulkangestein entstanden ist. Wahrscheinlich war anfangs eine Meereshöhle vorhanden, deren Dach später eingebrochen ist. Am Meer (wo der Einschnitt ins offene Meer mündet) ist Devils Churn mehr als 80 Fuß (≈ ca. 24 Meter) breit. Wenn die Flut kommt und große Wellen in den Churn hineinlaufen, können Spritzwasser und Gischt (spray) mehrere hundert Fuß hoch aufsteigen.

Wir gönnen uns den Luxus und wandern vom oberen Aussichtspunkt bis ganz nach unten, um das Wellentreiben aus der Nähe zu betrachten. Auf eine Salzwasserdusche war ich nicht scharf, deshalb hielten wir uns in sicherer Entfernung auf.

Die Wellen schlagen mit einer unbeschreiblichen Wucht an die Felsen, das Donnern ist noch kilometerweit zu hören.

Aber jetzt schaffen wir es, ohne weitere Stops bei Thor’s Well anzukommen.

Von oben sieht das alles ganz harmlos aus, aber Thor’s Well ist eine tiefe, muschelförmige Öffnung in der Basaltküste südlich von Cape Perpetua.

Ursprünglich war es wohl eine Meeresgrotte (sea cave), die durch die Kraft der Wellen ins vulkanische Gestein hineingearbeitet wurde. Später kollabierte das Dach, wodurch der heutige brunnenartige Effekt entstand. Die Tiefe beträgt etwa ca. 6 Meter. Es sieht so aus, als würde der Ozean in ein bodenloses Loch verschwinden – dieses Erscheinungsbild kommt zustande, weil Wasser durch Öffnungen am Boden hinein und wieder herausfließt.

Der beste Zeitpunkt, um Thor’s Well zu erleben, ist etwa eine Stunde vor Hochwasser. Dann füllt sich das Loch, Wellen schießen hinein und über die Ränder, wodurch spektakuläre Spritzer entstehen.

Man sollte dort nicht zu nahe herangehen, das rutschige Gestein und die unberechenbaren Wellen sind nicht ungefährlich. Erst kürzlich ist ein wagemutiger Fotograf dort hineingestürzt und konnte nicht mehr lebend geborgen werden.

Deshalb setzte ich mich mit der Dicken Berta und Stativ bewaffnet in sicherer Entfernung auf eine Bank und schoss in aller Seelenruhe, was der Chip hergab.

Neben Thor’s Well befindet sich ein Blowhole, eine Öffnung im Felsen, in die das Wasser von unten hereinschießt und dann in einer mehr oder weniger großen Fontäne nach oben herausgepresst wird. Wal, da bläst er, könnte man auch sagen.

Auch dieses Naturschauspiel nahm uns eine ganze Zeit gefangen, so dass wir uns so langsam auf den Rückweg machen mussten. Wie schon gesagt, liegt vor Thor’s Well noch das Cape Perpetua, ein Aussichtspunkt, auf den man bequem mit dem Wagen hinauffahren kann. Von dort hat man einen einmaligen Blick über die wunderschöne Oregonküste.

Wieder unten führte uns die Straße nach Yachats, einem süßen kleinen Nest, welches wir auch früher immer gerne durchfahren haben und gerne dort Pause machten.

Von Süden kommend machten wir auf der Yachats Ocean Road unsere Mittagspause, um anschließend zum Strand zu fahren und nach Achaten zu suchen. Früher gab es dort welche, heute wurden wir nicht fündig.

Auf dem Weg durch die Wohngebiete findet man viele hübsche Häuser, ich schätze, dass die meisten als Vacation Rentals zu mieten sind.

Auch die Hauptstraße sieht nett aus. Alles läuft gemütlich ab, keiner ist in Eile oder hektisch.

Wir erinnerten uns, dass es am nördlichen Ende von Yachats die Smelt Sands State Recreation Site gab. Dort hatten wir früher auch schon Achate gefunden. Ein Versuch ist es wert. Es gab dort auch welche, aber die meisten waren kleiner als ein Streichholzkopf. Lohnt sich nicht wirklich. Aber es gibt eine Sage, in der heißt es, dass nur der, wer auch die kleinen Steinchen sammelt, auch irgendwann mit größeren belohnt wird. Warten wir es ab.

In Newport tankten wir unseren Dicken noch einmal voll, Preis 3,979 USD/Ga. Zwar nicht der niedrigste Preis in diesem Urlaub, aber damit kann ich leben.

Eigentlich hatten wir vorgehabt, den Yaquina Head Leuchtturm noch einmal bei Sonnenschein zu besichtigen, aber als wir um 17 Uhr dort ankamen, wurde gerade die Schranke geschlossen.

Aber wir wissen, wie wir uns die Zeit vertreiben. Als wir erneut durch Depoe Bay kamen, lenkten wir den Wagen rechts an den Straßenrand in eine Parklücke und setzten uns auf die wohlbekannte Kaimauer. Etwas weiter draußen wurde uns ein Naturspiel geboten, wie ich es noch nicht erlebt habe.

Meterhohe Wellen brachen, überschlugen sich, krachten zusammen. Oder wurden vom Wind verweht.

Ich schätze, dass wir bestimmt eine halbe Stunde nur dort gesessen haben und bei gleichzeitiger Entschleunigung aufs Wasser gestarrt haben. Analog den Comedians M.d.a.W.s. sind wir E.d.a.W.s – Eheleute, die aufs Wasser starren.

Dann setzte der letzte Rest von Vernunft ein und wir machten uns ohne weitere Unterbrechung auf den Weg ins Hotel. Das war dringend nötig, denn wir hatten nur noch eine knappe Stunde bis Sonnenuntergang um 19.15 Uhr.

Und wir wollten ja zum Taft District, Steinchen suchen.

Da wir uns auch der kleinen Steinchen angenommen haben, wurden wir reichlich belohnt, wie man sieht. Das ist so die Ausbeute der letzten drei Tage, das meiste davon vom Taft District in Lincoln City.

Die Sonne war untergegangen, als wir ins Hotel zurückkehrten.

Wir verabschiedeten uns von der uns lieb gewordenen Managerin Anita. Viel haben wir immer aus Deutschland zu erzählen, viel erzählt sie uns. Irgendwann müssen wir uns mal die Zeit nehmen für ein privates Zusammentreffen. Vielleicht besucht sie ja mal wieder Deutschland.

08.05.2024 – Lincoln City – On the beach

Heute fängt der Urlaub richtig an. Wir sind in Lincoln City. Unsere gemeinsame Geschichte begann, als wir die ersten Male mit dem Wohnmobil die Oregon-Küste bereisten. Damals standen wir „for free“ auf dem Parkplatz des Chinook Wind Casinos. In späteren Jahren – 4 mal insgesamt – verbrachten wir dann Urlaube in Ferienhäusern und -wohnungen. Aber was macht diese Stadt aus? Es gibt keinen Stadtkern, keine Oldtown. Lincoln City zieht sich einige Meilen an der 101 entlang. Aber es ist alles vertraut. Auch nach vielen Jahren befindet sich das meiste immer noch am gleichen Platz.

Nachdem wir gestern abend soviel Entspannung an der Küste erlebt hatten, fuhren wir heute nach dem Frühstück direkt wieder hin. Kilometerweit ziehen sich die Logs – die angespülten Baumstämme am Strand entlang und werden gerne für das eine oder andere Lagerfeuer verwendet.

Von der Aussichtsplatform von Mo’s (der berühmten Muschelküchenkette) schaut man zum einen auf die Mündung des Siletz River.

 

Nach Westen der relativ leere Strand. Nur ca. ein Dutzend Menschen lustwandeln, den Blick streng auf den Strand gerichtet und mit einem Behälter in der Hand, langsam von hier nach dort. Ab und zu bückt sich eine Gestalt und das Lächeln im Gesicht zeigt, dass man bei der Achat-Suche fündig wurde.

Und das ist das Schöne. Selbst wenn schon einige vor Dir den Strand abgesucht haben: Du findest selbst immer wieder welche von den durchsichtigen Steinchen. Mal kleiner, mal größer. Es kommt ganz auf den Winkel an, mit dem du den Strand betrachtest. Oder ob die Wellen gerade neue Steine angespült oder vorhandene umgedreht haben.

Und so bekamen wir im Laufe der letzten „Wanderungen“ dieses hübsche Häufchen zusammen.

Auf dem Weg in Richtung Highway einmal das „Eingangstor“ des historischen Taft-Districts.

Wo sich auch viele hübsche Holzhäuser befinden. Einige davon von Oregonians bewohnt, aber auch nicht wenige als Ferienhäuser vermietet.

Wir setzen uns schnurstracks auf die 101 und schaffen es immerhin bis zum Outlet-Center, wo meine Göttergattin sich nach einer gefütterten Jacke bei Columbia Sportswear umsehen will. Ich lehne den Sitz im Auto weit zurück und mache derweil ein wenig Augenpflege.

Fündig geworden geht es weiter. Und da: Die erste große Änderung in dem sonst so beschaulichen Nest: Der Grocery Outlet ist umgezogen. Schnell mal rein und schauen, was es für das leibliche Wohl zu kaufen gibt. Ein Zitronenkäsekuchen für den Nachtisch muss sein, Salat zum Mittagessen. Alles weitere holen wir uns morgen frisch.

Nächstes Ziel ist der Ortsteil Roads End. Wie der Name schon sagt, eine Sackgasse, wo wir unser erstes Ferienhaus hatten. Klar, dass so etwas prägt.

Dort gibt es einen „State Park“. Also genau genommen einen Parkplatz mit einem Toilettenhäuschen, einem Wasserhahn zum Abspülen des Sandes und einen Abgang zum Strand. Und einen Ausblick zum Liegenbleiben.

Nachdem wir den Salat und einen Teil des Nachtisches auf der Ladefläche unseres Dicken genossen haben (war mächtig windig heute), ruhen wir uns von der Anstrengung der Nahrungsaufnahme aus. Finde ich gerechtfertigt. Und bei dem Anblick?

Endlich raffen wir uns auf und packen uns dick ein, denn der Wind pfeift noch immer und gehen am Strand Richtung Süden. Kaum eine Menschenseele begegnet uns.

Irgendwann gibt es auch wieder einen Aufgang in der Steilküste und wir beschließen, nicht GEGEN den Wind am Strand zurückzulaufen. Wie man auf obigem Bild vielleicht erkennen kann, treibt der Wind den Sand an der linken Bildhälfte peitschend vor sich her.

Die Strecke sind wir gelaufen? Es geht einige Treppen hinauf und wir landen präzise am Casino. Während Karin die Keramikabteilung aufsucht, ersuche ich bei der Security um ein Fotografiererlaubnis und bekomme sie auch. Ich soll nur keine Spielautomaten als Hauptmotiv ablichten.

Wieder draußen gibt es noch ein Foto des Casinos. Wir finden unsere alten Stellplätze wieder (die leider nicht mehr kostenlos sind).

Und spazieren gemütlich durch die Wohngegenden zurück zum Auto.

Von dort hangeln wir uns durch Nebenstraßen an der Küste entlang, sichten kurz unsere ehemaligen Domizile und können an der 15. Straße sogar kurz auf den Strand fahren.

Der Highway verläuft in leicht geschwungenen Kurven auf leicht hügeliger Strecke. Die Nebenstraßen sind das genaue Gegenteil. In die Hügel zwischen Highway und Küste hat man mittlerweile mächtig gebaut, der Tourismus hat hier seine Wurzeln geschlagen.

Dann irgendwann erreichen wir das Hotel. Quatschen noch ein wenig  mit der Managerin, eine ausgewanderte Deutsche, die sich freut, mal wieder in ihrer Muttersprache plaudern zu können.

In der Mikrowelle wir ein Nudelgericht warm gemacht, es ist gleich 19 Uhr. Vielleicht fahren wir nochmal zum Strand, ein paar Steinchen sammeln?

Ja genau, wir waren noch einmal unterwegs. Eine halbe bis 3/4 Stunde am Strand entlang. Allerdings pfiff der Wind von heute Mittag immer noch und schoss die Sandkörnchen an die nackten Waden.

Aber schön war’s trotzdem. Lincoln City ist immer so erholsam.

07.05.2024 – Von Gold Beach nach Lincoln City

Nachdem wir gestern wieder nach Gold Beach zurückgekehrt waren, mussten wir logischerweise auf dem Weg nach Norden einiges an Strecke erneut fahren. Aber das macht nichts, denn auf dem Highway 101 ist man üblicherweise sehr entspannt unterwegs. Bis nach Bandon zockelten wir daher ohne Pause durch, um dann noch einmal beim Face Rock einen Stop einzulegen. Denn die beste Figurensucherin von allen hatte bei unserem letzten Besuch – wie lange war das her? – den Wizard Rock übersehen, der wie ein Zauberhut aus Harry Potter aussieht.

Den Face Rock hatte sogar ich schnell wieder erkannt.

Am Zaun gesellte sich ein älterer Herr zu uns mit einem mächtigen Fernrohr und jauchzte vor Begeisterung. Er hatte auf einem der weit entfernten Felsen Puffins entdeckt. Diese Vögel waren mir vom Hörensagen hauptsächlich von Island her bekannt, aber offensichtlich gibt es die Gattung der Lunde (oder lateinisch Fratercula) auch in seltenen Fällen auch auf dem amerikanischen Kontinent. Ich heuchelte große Begeisterung und schnallte pflichtgemäß mein dickes Tele drauf.

Aber leider konnte selbst die größte Zoomstufe mit dem Fernrohr nicht mithalten. Mit viel Fantasie könnt Ihr ziemlich in der Mitte des Bildes ein paar rote Punkte erkennen. Das sind die Schnäbel der possierlichen Vögel.

Die Küste ist aber auch ohne die Vögel nicht ohne.

Dann geht es zu einem Aussichtspunkt, wo man den Wizard Hat zusammen mit anderen Felsen, unter anderem dem Face Rock auf die Platte bannen kann. Check.

Auf dem weiteren Weg liegt – wie öfters an der Küste – noch ein schöner Leuchtturm (das Coquille River Lighthouse), den wir natürlich nicht links liegen lassen konnten.

Nach Bandon ist es nur ein kurzes Stückchen und wir gönnen uns einen Ritt durch die Oldtown. Wieviel schöner sind doch diese Nester bei Sonnenschein.

Wenn man das Örtchen dann in Richtung Norden verlässt, stößt man auf die Face Rock Creamery (wofür dieser Name überall herhalten muss…). Dies ist die Nachfolgerin der uns von früher bekannte Bandon Cheese Factory. Letztere wurde im Jahr 2000 von der Tillamook Cheese Factory aufgekauft und runtergefahren. Unterschied? Der Name. Und im Gegensatz zur Tillamook Factory kann man die Pröbchen nicht nur einzeln mit einem Zahnstocher entnehmen, sondern etwas grobschlächtiger mit einer Zange reingreifen. Sehr leckeren Käse haben sie dort.

Und wie er gemacht wird, kann man auch beobachten. Man sieht, Bandon ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Es geht nach Norden über schöne Stahlbrücken nach Coos Bay und North Bend.

Diese Doppelstadt lebt unter anderem von der Holzindustrie und wir fahren einfach nur durch.

Zum Umpqua Lighthouse verlassen wir die 101 und schauen uns von außen dieses schöne Gebäude an.

Wir befinden uns im Gebiet der Oregon Dunes und vor uns erstrecken sich kilometerweit Dünen aus feinem weißen Sand.

Ich erinnere mich noch daran, dass wir vor vielen Jahren mit den Kids im Jessie M. Honeyman Statepark waren, wo man direkt von einer ca. 10 m hohen Sanddüne direkt in einen Süßwassersee laufen, springen, purzeln konnte. Ich kenne zwei Herren, die damals tierischen Spaß hatten.

Die nächste Stadt, die wir durchfahren, ist Florence. Hier hatten wir vor vielen Jahren in zwei Urlauben Ferienhäuser, um von dort aus die Küste unsicher zu machen.

Wir machten im Visitor Center einen kurzen Stop, um uns zu erkundigen, wo man einen 5-Tages State Park Pass erwerben könne. Leider konnte uns die Dame nicht wirklich weiterhelfen, aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es einen Laden namens „Sporting Goods“, der so etwas verkaufte. Der Gentleman dort witterte offensichtlich nicht das Geschäft seines Lebens und war dementsprechend wortkarg und wenig freundlich.

Wir ließen uns nichts anmerken und statteten der Oldtown noch eine Stipvisite ab. Hier standen diverse Bäume gerade in voller Blüte, ein herrlicher Anblick.

Eines müssen wir noch erledigen: Tanken. Mittels der App „Gas Buddys“ hatte ich mich vorher informiert, wo man halbwegs preiswert an Sprit kommen könnte. In Florence bot eine Tankstelle für 4.379 USD/Ga an. Auffüllen bitte.

Nächstes Ziel ist das Heceta Lighthouse. Heute haben wir es mit den Leuchttürmen.

Dank unseres frisch gekauften Passes durften wir, ohne extra zu bezahlen, dort parken und wanderten die halbe Meile zu diesem Haus herauf.

So Leuchtturmwärter hatten es in einem Punkt gut: Immer eine tolle Aussicht auch bei der Arbeit.

Unter uns schlugen die Wellen mit einer uns noch nicht vorgekommenen Wucht an die Felsen, die den Boden erbeben ließen.

Wieder zurück am Auto mussten wir zusehen, dass wir zu unserem Hotel kamen.

Einen Stop durften (bzw. mussten) wir noch einlegen: Am Strawberry Hill. Aus früheren Urlauben war uns bekannt, dass auf einem nicht zu weit entfernt gelegenen Felsen pelzige Säugetiere hausten.

Und auch diesmal waren sie da und beäugten uns neugierig.

Wir ließen uns davon nicht beirren und beäugten unsererseits die Gegend neugierig. Lohnt sich dort immer.

Nachdem wir genug beäugt hatten, ging es so gut wie ohne Pause durch ins Hotel.

Sachen ausgepackt und dann los, um den Hunger zu stillen. Irgendwie war mir heute nach Burger und der nächste König mit seiner Filiale war nicht weit. Aber anstatt drinnen auf die Tische zu kleckern, zogen wir es vor, mit dem Wagen auf den Parkplatz an der Mündung des D-River (kürzester Fluss der USA) zu fahren. Ladefläche in Richtung Meer stellen und auf selbiger mit Blick auf den Ozean die Atzung vernichten. So muss Urlaub sein.

Aber der Abend war noch zu jung, um im Hotel zu früh einzuschlafen. Wir fuhren zurück, am Hotel vorbei und zum Taft-District, einem süßen Ortsteil ganz im Süden von Lincoln City. Dort kann man schön an den Strand gehen und mit etwas Glück auch Achate finden.

Das taten wir auch und dann ging es endlich nach Hause. Jetzt hat der Urlaub richtig begonnen. Auch nachdem mich eine Welle bis zum Oberschenkel erwischt hatte…

19.02.2015 – Achate sammeln – Cape Perpetua – Boiler Bay

Der Tag begann, so wie am ersten Urlaubstag: Mit Nieselregen.

OR51905.jpgDer Strand vor dem Sandcastle Motel von gestern bei Flut gab auch bei Ebbe nicht mehr her. Also noch ein Stückchen weiter zum Taft Distrikt, in der Hoffnung, dass die Flut den Strand wieder mit hübschen Steinchen gefüllt hatte. Hatte sie.

OR51906.jpgJetzt müssen wir wirklich langsam Schluss machen mit der Sammelei, sonst bekommen wir noch ernsthafte Probleme mit unserem Reisegepäck.

Zurück zum Frühstück (ja, wir waren wirklich seeeehr früh unterwegs, um den Tiefstand abzupassen). Ihr glaubt ja gar nicht, was die beste Steinesammlerin von allen auf sich nimmt, nur um ein paar schöne Achate zu bekommen. Nicht auszudenken, was sie alles auf sich nehmen würde für Diamanten.

Nach dem Frühstück ein wenig Koffer packen und draußen deutete sich schon wieder blauer Himmel an. Blöd, schon wieder nichts mit Stormwatching. Plan für heute: Mal wieder Richtung Süden, so schnell wie möglich, und Thor’s Well mit viel Wasser ablichten.

Leichter gesagt als getan. In Boiler Bay gab es einen so tollen Himmel

OR51908.jpgund so tolle Wellen, dass wir doch noch ausstiegen für das eine oder andere Foto.

OR51938.jpg OR51916.jpg OR51913.jpgEbenso Depoe Bay, welches sich im schönsten Licht zeigte. Und ich hatte so gehofft, heute mal mit ein paar weniger Fotos auszukommen…OR51942.jpg

OR51941.jpg OR51962.jpgAls wir durch Newport fuhren, endlich mal eine Gelegenheit und das richtige Licht, um die Brücke bei der Durchfahrt abzulichten.

OR51966.jpgDa wir schon gerade bei Brücken sind. Auch das etwas weiter südlich liegende Waldport hat eine imposante Brücke, OR51968.jpgdie der Größe der Ortschaft irgendwie nicht angemessen erscheint. Sie überspannt die Alsea Bay.

OR51969.jpgNoch ein Stück weiter südlich Yachats, diesmal nicht zum Achate-Sammeln abgebogen, nur für einen T-Stop. Und auf dem Weg die süße Feuerwache mit der Glocke.

OR51974.jpgBei Cape Perpetua den Parkplatz bei Cooks Chasm (Chasm heißt übrigens Schlucht, Abgrund, und wer Kapitän Koch war, wisst ihr auch so) angefahren und runtergestapft zu Thor’s Well. Aber obwohl der Höchstand der Flut gerade mal zwei Stunden her war, reichte es nicht, um die Aushöhlung vernünftig mit Wasser zu füllen.

Folglich mussten wieder die Wellen herhalten.

OR51994.jpg OR51995.jpg OR51987.jpg OR51986.jpgUnd an einer Langzeitbelichtung versuchte ich mich trotzdem mal:

OR52013.jpgDie Sonne neigte sich langsam dem Horizont zu

OR52004.jpgund wir beschlossen, den Blick noch einmal in die Ferne

OR52042.jpgund in die Nähe schweifen zu lassen.

OR52038.jpgDa an dieser Stelle nicht von einer Ölpest auszugehen ist, sind wohl natürliche Umstände für diese außergewöhnlichen Farben verantwortlich…

OR52040.jpgDa uns für morgen ein langer Ritt bevorsteht, beschlossen wir noch einen kleinen Abstecher nach Florence.

OR52057.jpgHier besonders zu erwähnen, da in direkter Nähe der Tankstelle und auch für einen T-Stop geeignet, der Skateboardpark, der von unseren Jungs heißgeliebt war wegen seines glatten Betons.

OR52059.jpgNun wurde es wirklich langsam dunkel. Wo den Sonnenuntergang (so es einen gibt) erleben? Wir entschieden uns für einen Turnout in der Nähe vom Sea Lions Cave mit Blick auf das Heceta Lighthouse

OR52056.jpg
Heceta Lighthouse, mal mit 400 mm rangeholt

OR52048.jpg und die pelzigen Freunde (hatten sich auf anderen Felsen niedergelassen als beim letzten Mal).

OR52053.jpg OR52051.jpgDer Lärm kam wieder deutlich von unten herauf, der Gestank diesmal weniger…

Und jetzt die unvermeidlichen Sonnenuntergangsfotos:

OR52076.jpg OR52069.jpg OR52063.jpgEin letzter Blick auf die Sea Lions

OR52083.jpg OR52091.jpgund den mittlerweile in Betrieb befindlichen Leuchtturm

OR52092.jpgund es geht ab durch die Mitte nach Hause.

Ein schöner letzter Tag in Lincoln City und Umgebung. Morgen gibt es einen Reisetag (vermutlich über Astoria) bis nach Seattle und am Samstag mit dem Flieger zurück.

13.02.2015 – Lincoln City – On the beach

Wie üblich nach einem anstrengenden „Reisetag“ stand der heutige Tag im Zeichen der Erholung. Reisebericht schreiben, Bilder hochladen, ein wenig fernsehen. Und wenn genug gefaulenzt wurde,

OR50884.jpggehen wir doch einfach an den Strand. Dabei die Gelegenheit nutzen, unser Haus OR50886.jpgund die Straßen links und rechts mal zu zeigen.

OR50888.jpg OR50887.jpgAn unserem üblichen „Abgang“

OR50890.jpgdürfen auch Autos auf den Strand fahren. Machen wir vielleicht auch mal.

OR50891.jpgDank der Ebbe lagen die Tidepools frei und es war Zeit für Meeresfrüchte.

OR50901.jpgErkennt ihr übrigens den Achat, der da so achtlos zwischen den anderen Steinen sein Dasein fristet?

OR50896.jpgDas Wetter war so schön, der Fotograf und seine Göttergattin fühlen sich pudelwohl

OR50913.jpgund beschließen, Richtung Süden zum D-River zu laufen. OR50915.jpgDort angekommen, nutze ich die Gelegenheit, mal die „surrounding area“ zu zeigen:

OR50921.jpg OR50922.jpg OR50923.jpgAuf dem Weg zurück vom D-River zur Küste fallen eigenartigerweise (obwohl wir nicht explizit danach gesucht hatten) wieder Achate ins Auge.

So ist die übliche Haltung zum Aufsammeln:

OR50925.jpgAber dass ich auf dem Wasser wandeln kann, wusstet ihr bestimmt noch nicht.

OR50929.jpgAlles eine Frage der Übung. Fragt den Erfinder.

Das war übrigens die Ausbeute von unserem Kurztripp, der eigentlich nicht zum Sammeln gedacht war. Sind doch schöne Stücke dabei.

OR50946.jpgAuf dem Weg zurück

OR50934.jpgstellten wir fest, dass auch Jeep-Fahrer es schaffen, sich festzufahren. Man muss sich mit so einem Auto mächtig Mühe geben, aber manche schaffen selbst dieses.

OR50938.jpgZwischendurch eine close-up-Impression (die Farben wurden nicht getürkt).

OR50935.jpgWieder zuhause, gab es erstmal Mittagessen, ein Mittagsschläfchen und einen Besuch im Whirlpool.

Angenehm angemüdet beschlossen wir, den Tag im Taft-District ausklingen zu lassen. Vielleicht hatte die Flut ja wieder das eine oder andere Steinchen an den Strand gespült? Hatte sie. Langsam mache ich mir Gedanken über unser Gepäck. Ob es wohl billiger ist, in Business oder Economy Plus upzugraden oder die Gepäckstücke zu bezahlen? In etwas über einer Woche werden wir es wissen.

Bevor wir losfuhren, noch ein Blick auf die Wolken

OR50948.jpgund dann schnell die Taschen füllen. Wundert mich eigentlich, dass ich trotzdem noch geschafft habe, den glutroten Himmel zu fotografieren. Denn Achate suchen wächst so langsam zu einer Sucht aus…

OR50950.jpgEs war schon dunkel, als wir nach Norden fuhren, um unsere Vorräte beim Grocery Outlett aufzufrischen. Und wir waren bass erstaunt, wieviel Verkehr sich auf dem Highway 101 tummelte. Halb Portland und auch einige der umliegenden Städte hatten ihre Bewohner nach LC geschickt und von den vielen „Vacancy“-Schildern war nicht mehr viel zu sehen. Lincoln City steht ganz im Zeichen des Wochenend-Tourismus. Hoffentlich ist es Montag wieder ruhiger…

Gute Nacht, liebe Leserschaft.