Liebe Unterwasserfoto-Freunde, leider haben wir heute kein Foto für Euch. Geschwommen sind wir ausnahmsweise mal nicht, aber nass geworden sind wir schon.
Aber fangen wir von Anfang an. Ziel des heutigen Tages war das Polulu-Valley im Norden der Insel. Nicht nur der Viewpoint, sondern auch runter, durch und auf der anderen Seite wieder rauf. Und dann langsam eine Bucht nach der anderen abfahren, was wir bisher noch nicht gemacht hatten und uns dabei wieder langsam nach Süden vortasten.
Um nicht die gleiche Strecke zweimal zu fahren, fuhren wir direkt (nach einem kurzen Einkauf bei Costco) die Hina Lani Road bis nach oben durch, um dann auf der 190 nach Norden vorzustoßen und auf dem Weg Waimea einen kurzen Besuch abzustatten.
An der 190 liegen hübsche Villenviertel und wenn man die bewohnten Gegenden verlässt, hat man auf der Höhe schöne Blicke auf die Kohala Mountains,
gelbe Blumen (die anscheinend nur dort wachsen),
ebenso gelbe Straßenarbeiter (die wachsen überall),
den Blick auf die Prairiewiesen der Parker Ranch
und schließlich Waimea selbst.
Eigentlich war nur die Durchfahrt geplant, aber aufgrund des schönen Wetters (das hier recht selten ist) und einer alten Tradition folgend (wir müssen HIER mittags immer in einem Fast-Food-Tempel einkehren) dauerte es doch ein wenig länger, bis wir uns auf die 250 begaben, Richtung Hawi.
Auch hier durchquerten wir satte grüne Wiesen
und bestes Rinderland. Am Ende der Straße geht es dann nach rechts ab bei Kapau auf die 270. Hier fällt als erstes die originale King Kamehamea Statue ins Auge. Von vorne haben sie alle schon abgelichtet, ich fand diesen Blickwinkel auch mal ganz reizvoll.
Ebenso reizvoll wie das rote Blümchen,
Zum Polulu-Valley Overlook waren es nur noch ein paar Meilen. Dann kurz in eine Parklücke reinquetschen, feste Schuhe und Socken an (ja, zum ersten Mal auf den Inseln) und schon geht es im schönsten Sonnenschein nach unten.
Unten angekommen, einmal der Blick zurück ins Tal, während sich die Göttergattin auf die faule Haut legt. Möchte mal wissen, wen sie da bestochen hat, um die Hängematte ausgerechnet dahin zu bekommen.
Der Weg zur anderen Seite des Tals führt unter anderem am Strand entlang. Strand? Kieselsteine bis zur Größe eines Kopfes machen die Strecke zur Tortur. Aber es ist ja so schön, am Wasser zu gehen?!?!?
Kunstwerke und ihre Künstler säumen den Wegesrand.
Und von der anderen Seite sieht das Tal ja komplett anders aus.
Der Weg nach oben sieht nicht viel versprechend aus.
Und als es dann noch anfängt zu regnen, klopfen wir unseren Plan in die Tonne, bis zum Waipio Valley durchzulaufen.
Kurz bevor es auf dem Rückweg nach oben geht, nimmt der Regen tropische Dimensionen an. Hinter mir höre ich spitze Schreie: “Hilfe, meine Fönfrisur!” Hat bei meiner Göttergattin etwa das Drei-Wetter-Taft (die länger jung gebliebenen unter Euch mögen das Produkt noch kennen) nicht gehalten, was es versprochen hat?
Aber sie stapft ganz vergnügt und glücklich wie eine nasse Maus den Berg rauf. Schwere Wolken hängen über dem Tal. Wenn das Wetter so bleibt, dann prost Mahlzeit.
Aber als wir beide erschöpft und happy wieder oben sind, verzieht sich das Unwetter, wir machen noch einen kurzen Stop bei einem Fruitstand (10 Apple Bananas für 3 USD) und fahren dann runter zum Keokea Beach Park (dort gibt es Toiletten). Ein wunderschön angelegter Park und wir schieben uns im Pavillon ein paar Fruchtriegel mit Bananengeschmack in die Kauleiste, während sich ein Surfer fertig macht, in den hohen Wellen seinen Mut zu proben.
Den Park (aber nicht den Surfer) kannten wir schon von früher. Aber wir wollten ja mal was Neues sehen.
Die Nachbarbucht (Kapanai’a Bay) ist nur über eine “unpaved” Road zu erreichen. Wobei unpaved eine sehr höfliche Umschreibung ist. Badewannengroße Schlaglöcher ließen mich für die Tatsache dankbar sein, dass wir einen Jeep Wrangler unter dem Hintern hatten.
Die Bucht selbst war nicht das, was ich nach einer solchen Tortur erwartet hätte, aber das kann man ja vorher nicht wissen.
Zurück geht es die gleiche Strecke. Auf der Hauptstraße durchqueren wir hübsche, grüne, dschungelartige Täler, die stellenweise mit teuren Häusern belegt sind.
Ein paar Meilen weiter geht es wieder “offroad” weiter, die “Straße” wenigstens genauso übel wie die letzte. Es geht um Kauhola Point. Kleiner Tip: Wenn ihr dieses Schild seht: rechts abbiegen.
Und dann, total unvermittelt, ein Tor mit einem asphaltierten Stück Weg zu einem unbebauten Grundstück. Was sich Makler alles einfallen lassen, um Grundstücke an den Mann zu bringen.
Am Ende des Weges der Blick auf eine wunderschöne Bucht mit saftig grünem Gras unter hohen Bäumen. Wenn es nicht so extrem ab vom Schuss gewesen wäre, ich hätte den Abend dort verbringen können.
Zurück geht es logischerweise über die gleiche üble Strecke. Dass ihr richtig seid, merkt ihr, wenn ihr hier vorbeikommt:
Jetzt wurde es aber doch langsam Zeit, sich einen Platz für den Sonnenuntergang zu suchen.
Unsere Wahl fiel auf den Kapa’a Beach Park, von dem ich in Erinnerung hatte, dass dort dekorativ ein paar Palmen rumstehen.
Meine Göttergattin war hin- und hergerissen zwischen Wässern und Sonnenuntergang, entschied sich aber dann für letzteres, als ich ihr sagte, dass wir a) wiederkommen und b) aus der Süßwasserdusche nur braune Brühe kommt (nicht halb so appetitlich wie unser Mangosmoothie heute morgen).
Der Sonnenuntergang erfüllte meine Erwartungen:
Jetzt nur noch die ca. 60 Meilen nach Hause, auf dem Weg kurz bei Walmart reinspringen und die Eisvorräte ergänzen.
Ein anstrengender, aber super Tag.
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