22.05.2022 – Fahrt von LA nach Oceanside

Kleiner Nachtrag von gestern: Das so unnötige Käsebrötchen, welches ich in weiser Voraussicht am Morgen vor der Fahrt geschmiert hatte, wurde gegen 4 Uhr auf der Höhe von Idstein vernichtet. Und ratet mal, von wem. Jedenfalls nicht von mir.

Erster Urlaubstag, Ihr kennt das ja schon bei uns: Die Nacht ist dank Jetlag früh zu Ende und ich widme mich dem “Bürokram”, bis wir dann um 7 Uhr frühstücken können. Aber das ist eigentlich auch schon ein gutes Ergebnis. Unser Notfallplan war gewesen, zum Strand zu fahren und dort bis zum Frühstück aufs Meer zu starren.

Das Frühstück war – sagen wir mal, nicht schlecht – amerikanischer Standard halt. Nachdem wir ausgecheckt hatten, hatten wir beschlossen, der Hertz-Station noch einen Besuch abzustatten.

Denn der Infinity war definitiv nichts für uns.

Und als wir so über den Hof schlenderten, fiel sofort ein wunderschöner Truck ins Auge, ein roter Chevy Silverado. Den mussten wir haben. Mittlerweile waren wir an der Station schon bekannt und die Angestelle (Sylvia mit Namen) bemühte sich nach Kräften, uns den Wagen zukommen zu lassen. Was ihr auch gelang. Allein das Reinklettern und das Sitzen hinterließ bei mir ein Gefühl wohliger Wonne.

Was bei unserem letzten Silverado nicht so recht klappte, war die Anbindung des Handy mit Android Auto. Hier hatte Chevrolet erheblich nachgebessert und innerhalb von Sekunden erschien Google Maps auf dem Display des Autos. Alle Schalter liegen da, wo man sie erwartet, die Vertrautheit tut gut.

Gut bereift ging es jetzt nach Redondo Beach. Der Pier und der Hafen dort sind schön, um zu früher Stunde dort vorbeizuflanieren.

Die ersten Läden und Fressbuden (meistens maritim angehaucht, man riecht es) haben geöffnet und die Besucher laben sich am Fang des Meeres.

Auf dem Pier warten logischerweise noch gefiederte Freunde auf den Beifang.

Zurück am Auto überlegen wir: Wie geht es weiter? Mittlerweile dürfte ja bekannt sein, dass wir ein gewisses Faible für amerikanische Trucks haben. Und uns dort auch für die elektrischen Varianten interessieren. Am Venice Blvd. gibt es von der Firma Rivian den sg. Rivian Hub, das Navi übersetzte es mit Kulturzentrum. Was im wesentlichen auch nicht ganz falsch war, Kinder spielten, malten, tobten und dazwischen standen 2 herrlich futuristisch aussehende Pickups. Vollelektrisch.

In der Größe sind sie vermutlich etwas unter der Klasse der “large Trucks” anzusiedeln, aber ich fand sie nicht uninteressant.

Leider sind sie preislich ausserhalb meiner Range und eine offizielle Produktion für Deutschand ist auch nicht geplant.

Nächstes Ziel war Palos Verdes.

Dies ist eine dem Festland vorgelagerte Steilküste, an deren Hängen sich alles, was Geld hat, niedergelassen hat.

Die Küste ist wunderschön, klar, dass man dort gerne wohnt.

Ein paar Meilen weiter südlich liegt der Point Vincente Leuchtturm mit seinem Interpretive Center. Ein kleiner Garten mit den beschilderten dortigen Pflanzen hilft dem Botaniker auf die Sprünge, direkt nebenan hat sich eine Gruppe Walstalker niedergelassen, die die Wanderung der riesigen Meeressäuger nachhält. Scheint nicht so recht interessant zu sein, denn auf der Tafel stand für den heutigen Tag gerade mal eine Sichtung.

Aber es müssen nicht immer Wale sein. Auf dem Weg entlang der Steilküste kommt uns eine doch recht große Schildkröte entgegen. Zuerst dachte ich, dieses Tier würde hier alleine und wild leben. Aber dann kam Herrchen dazu und es stellte sich heraus, dass die beiden ihren täglichen Spaziergang machten. Sachen gibts.

Jetzt aber weiter, wir wollen ja irgendwann im Hotel ankommen.

Nächster Anlaufpunkt war Dana Point. Bei meinen Recherchen im Netz hatte ich davon gelesen und auch, dass es dort einen sehr schönen Küstenabschnitt geben soll. Leider waren mir die Details entfallen. Also gaben wir mal Dana Point ins Navi ein und befragten Google. Dort war von den Dana Caves die Rede. Schauen wir mal, ob wir diese finden.

Dana Point selbst ist ein hübscher Küstenort mit sehr viel Bootstourismus.

Wir fanden die Stelle, wo man zu den Caves wandern konnte und machten uns auf die Socken.

Ein Rückwanderer teilte uns mit, dass es bei der auflaufenden Flut kritisch werden könnte, die Höhlen, aber vor allen Dingen den Rückweg trockenen Fußes zu erreichen. Also setzten wir das Ziel auf unsere ToDo-Liste für den nächsten Tag. Aber der Dana Point hat zum Glück noch den eigentlichen “Punkt” in Petto, einem Aussichtspunkt über die gesamte Küste:

Jetzt müssen wir weiter. Wir setzten uns ins Auto und fuhren nach Oceanside.

Dort bekamen wir ein schönes Zimmerupgrade mit einer gut eingerichteten Küchenzeile und einem riesigen Kühlschrank.

Meiner Göttergattin war heute nach mexikanisch zumute. Kurzerhand suchten wir den nächsten Taco-Bell auf und orderten, was auf der Speisekarte am appetitlichsten aussah. Damit ging es dann zum Hafen, wo wir mit etwas langen Gesichtern die leckeren, aber kleinen Portionen beäugten. Als Entschädigung gab es die Andeutung eines Sonnenunterganges.

Auf der Übersichtskarte, die uns die Hotelbedienstete gegeben hatte, war auch ein Walmart neighborhood market verzeichnet. Kannten wir in der Form noch nicht. Aber es stellte sich heraus, dass es im Endeffekt ein Lebensmittel-Walmart war. Also genau das, was wir brauchten. Zusammen mit unserer Küchenzeile die Möglichkeit, uns selbst zu versorgen, ohne immer auf Fastfoot zurückzugreifen.

Den Bericht konnte ich demnach in der Gegenwart einer leckeren Chimmichanga und einer Portion Eis Pecan-Nuss verbringen.

Ob mich das Essen oder unser Jetlag so müde gemacht hatten, weiß ich nicht. Jedenfalls fiel ich nach ca. der Hälfte geschriebenen Berichts müde ins Bett. Rest wird morgen geschrieben.

 

05.11.2017 – Fahrt von Los Angeles nach San Diego

Ihr werdet es erwartet haben: Mein mürrischer Kommentar, dass wir wieder viel zu früh wach waren. Zuerst um 2 Uhr, dann um 4, um dann gegen 7 Uhr endgültig aufzuwachen. Und dabei gehören wir zu den wenigen Menschen, denen zweimal eine Stunde im Jahr geschenkt wurde: Californien hat in dieser Nacht von Sommer- auf Winterzeit umgeschaltet. Juchuuu.

Ein Blick aus dem Fenster (mit Poolview, so die Dame an der Rezeption) offerierte schönen Himmel. Was die Werbung mit dem Pool sollte, hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Hauptsache, sie machte es glücklich.

Das Frühstück war üblicher BW-Standard, Spiegelei (auf beiden Seiten als Mengenware vorgebacken), ebenso der Bacon, aber lecker. Bezahlen konnten wir mit unseren Best-Western Travelcards, derer wir mehrere (viele) mitgenommen hatten.

Was tun? Erstmal die notwendigsten Lebensmittel einkaufen. Ein Walmart war schnell gefunden und die Einkäufe im Wagen verstaut. Und schon da stellten wir fest: Lange Hose ist zu warm. Also Shorts an und ab ans Meer. Der Redondo Beach war der naheliegenste und um die Uhrzeit waren auch noch nicht allzuviele Parkplätze belegt. Wir machten einen Spaziergang um den Pier,

genossen die salzige Meeresluft und das malerische Ambiente. Interessant die Blumenarrangements:Natürlich auf der übliche Hafenlokalkolorit (diesmal in SW)

 

 

Weiter nach Süden ging es auf dem Pacific Coast Highway bis zum Vincente Lighthouse incl. angrenzendem Park.

Der nächste “Ort” war Long Beach, den wir einfach nur durchfuhren. Imposant die Brückenbauarbeiten. Ob die wohl vor BER fertig sind? Wahrscheinlich.

Ein Blick von der Brücke zeigt den Blick auf den riesigen Hafen und unter anderem auf eines der Kreuzfahrtschiffe an.


Ach ja, auf dem Weg hatten wir noch durch Zufall einen Costco aufgetan. Logisch, dass wir uns als Food-Tester zur Verfügung stellten. Da das aber nur den ganz kleinen Hunger befriedigte, luden wir uns noch zwei Slices Pizza, einen Salat und was zum Naschen ins Auto und fuhren weiter Richtung Süden. Was wir nicht erwartet hatten: Dass auch südlich von LA noch soviel Wohnbebauung zu finden war. Ich hatte angenommen, dass wir an endlosen Stränden alle 257,4 m rausfahren und ins Meer hüpfen konnten. Weit gefehlt. Was sich die Schönen und vor allen Dingen Reichen dort an Villen hingesetzt haben, ist schon beachtlich. Schade, dass die Strandzugänge dadurch gelitten haben. Und kostenlos parken? Kurz hinter der Wasserlinie durchaus möglich (so etwa 20 Meilen landeinwärts). Und so testeten wir diverse Zufahrten, nur um einfach ein Picknick auf der Ladefläche unseres Pickup zu genießen.

Im Ort Dana wurden wir fündig: Der Strand Vista Park bot kostenlose Parkplätze und einen schönen Blick über die Küste.

Aber das war nicht die einzige Attraktion. Es gibt ja das Sprichwort: Perlen vor die Säue. Hier war es umgekehrt: Der eifrige Dog- (und Pig-Walker) las brav auch die Hinterlassenschaften seines schwarzen Begleiters auf.

Weitere Attraktion: Im November blühen hier noch fröhlich die Strelizien. Wow.

Und in den Boden eingelassen sind maritime Attraktionen.

Nun aber ab nach Süden. Die Sonne raste mit beachtlicher Geschwindigkeit gen Horizont und ich beschloss kurzerhand, die Ausfahrt Solana Beach zu nehmen. Ein guter Entschluss. Auf dem Parkplatz des Fletcher Cove Parks wurde gerade eine Parkbucht frei. Aber der Gentleman, der mit aufreizender Langsamkeit und Umständlichkeit seine Kids und seine Sachen im Wagen verstaute, ließ mich daran zweifeln, ob wir es noch rechtzeitig zum Strand schaffen würden. But we made it. Der Weg nach unten erinnerte mich (wie so einiges an der Bebauung) an Oregon und dann standen wir endlich am Strand. Die Sonne ließ sich noch etwas Zeit, hatte sich aber schon hinter den Wolken versteckt. Schön heute, dass der Strand zu großen Teilen noch wasserfeucht war, so dass sich die Wolken und die Sonne darin spiegelten. So muss das.

Die Dunkelheit war hereingebrochen und wir nahmen auf dem Rückweg noch einen Marshalls Shop mit. Ich wollte mir Flip-Flops kaufen, da ich meine zuhause hatte liegengelassen. Und was soll ich Euch sagen? Schuhe fand ich natürlich keine, aber – wie war es anders zu erwarten – meine Göttergattin kam nicht mit leeren Händen raus. Wie schafft sie das nur?

Dann noch schnell ca. 10 Meilen bis nach San Diego ins Mission Bay Hotel, wo wir zwei Nächte verbringen werden. Ein toller erster Urlaubstag geht zu Ende.

Im Hotel erhielten wir ein Upgrade auf ein schönes großes Zimmer. Einziger Wermutstropfen: Der Schreibtischstuhl ließ sich nicht in eine einigermaßen bequeme Position verstellen und das Leuchtmittel der Schreibtischlampe gab den Geist auf. Lassen wir morgen reparieren.