Es ist schon tierisch, im Urlaub erstmal spät ins Bett zu kommen und dann auch noch wieder früh aufzustehen und in Hektik zu verfallen. Aber wir hatten uns vorgenommen, vom Pu’ukohola Heiau aus die Kanu-Tour „Catch the Waves“ mitzunehmen. Und die fingen stündlich um 8.30 an.
Also machten wir uns wirklich schon sehr früh (gegen 8 Uhr) auf den Weg. Diesmal nicht durch Kona durch, sondern oberhalb über die Schnellstraße. Auf dem Weg nach oben gibt es noch einen Viewpoint mit Blick über unsere „Wohnsiedlung“ (links daneben das Keauhou Shopping Center)

und der Blick Richtung Kailua-Kona.
Bei Costco noch kurz ein paar Gallonen in den Tank gepackt (4,129 USD/Gallon) und auf zur NHS.
Es gab noch Karten für die dritte Tour um 10.30 Uhr.
Die Zeit vertrieben wir uns mit Informationen, die im Visitor-Center auslagen. Dann ging es runter zum „Hafen“, äh, an den Strand, wo unser „Double-hulled-canoe“ gerade einlief.
Das Boot war aus Fiberglass und groß genug für 6 bis 8 Personen.

Mit von der Partie waren ein amerikanisches Ehepaar sowie ein Pärchen, sie Deutsche und er Amerikaner. Der Kapitän, Captain Kiko war ein auf Hawaii geborener Schiffsbauer, der auch viele Geschichten zu erzählen hatte.
Es ging aufs Wasser und
und wir konnten die Küste und die Berge mal von einer anderen Seite besichtigen.

Im Hintergrund auf dem folgenden Foto der Haleakala auf Maui.

Man beachte bei der besten Seglerin von allen die perfekt abgestimmte Farbe der Kleidung mit der Schwimmweste.

Der Bug schnitt flott durch die Wellen (geschätzt maximal 7 Knoten) und 
so kreuzten wir fröhlich vor der Küste auf und nieder,
bis unsere Zeit rum war. Dann hieß es noch, das Canoe wieder an Land zu befördern (Captain Kiko hatte Mittagspause)
und wir verabschiedeten uns von diesem Ausnahmemenschen. Sein Programm findet ihr auf seiner Webseite:
https://waakaulua.com/charters.htm
Alles in allem ein unvergessliches Erlebnis. Die Touren werden übrigens Di, Mi, Do durchgeführt. Wer teilnehmen möchte, einfach an einem der Tage am Heiau aufkreuzen und den Parkranger fragen.
Mittagspause war angesagt. Direkt nebenan liegt der Samuel M. Spencer Beach Park.
Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen unter einem Baum und genossen ein paar aufgetaute Burritos mit Blick auf die Bucht und Küste. Leckkkker.

Eigentlich war ja noch ein Besuch bei der Geburtstagsfete von David angedacht gewesen, aber feste Termine sind im Augenblick nicht so unser Ding. Wir fanden es viel reizvoller, die Kiholo-Bay zu besichtigen, die beim letzten Mal extrem zu kurz gekommen war. Auf dem Highway 19 hält man bei Milepost 81 an, dort stehen meistens schon ein paar Wagen rum, und latscht ca. 20 Minuten über scharfkantige Lava bis zur Küste.
Dort angekommen, wendet man sich nach rechts und umrundet die Bucht, bis das Wasser türkis wird.
Das Vorhandensein von Schildkröten wird auf diese Weise angezeigt.
Über ein Brücke überquert man einen Kanal, der einen Teich mit dem Meer verbindet. Diesen benutzen die Honus gerne, um dort vor Haien geschützt die Nacht zu verbringen.
Dann geht es noch eine ganze Weile über Lava und scharfkantige Steine, bis man auf den gegenüberliegenden Inseln Honus in Massen rumliegen sieht (im Wasser sind noch mehr, ich schätze die Population auf ca. 2 bis 3 Dutzend).

Ob die drei sich zu einem Schwätzchen oder zu einer Runde Skat zusammengefunden hatten, ließ sich auch mit einem Teleobjektiv nicht ausmachen.
Das Wetter war recht wechselhaft und ich war froh, wenn ich die Bucht mal im Sonnenschein ablichten konnte.

Schließlich konnte ich mich in die (relativ trüben) Fluten stürzen und dabei gelang es mir dann, diese Honus im Film einzufangen.
Der Weg über die Steine und Lava war nicht minder anstrengend und wir beschlossen, einfach nur nach Hause zu fahren und zu entspannen. Was uns auch gelang. Für einen fulminanten Sonnenuntergang mussten wir nicht weit fahren, der Kahaluu Beach Park bot eine hinreichend gute Kulisse. Und wir waren in fünf Minuten wieder zuhause. 
Auch wenn wir die Sonne nicht direkt ins Meer plumpsen sahen, die Wolken erzeugten schon eine dramatische Stimmung.



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Ein Tip zum Farmers Market: Er befindet sich am Rande eine großen Parkplatzes, wo man schon Groschengräber, sorry, Cent-Gräber eingeführt hat. Aber direkt gegenüber vom Markt, an der Straße, die von der Küste wegführt, werden auf dem Platz keine Gebühren verlangt.


Danach hatten wir uns nochmal mit Simone bei Costco verabredet, sie wollte sich den Laden mal anschauen und wir hatten auch noch das eine oder andere mitzubringen. Das Ende vom Lied war, dass ich mich durch die Probierständchen naschte und Karin ihren Thomas Hilfiger Fundus aufstockte. Für beide Damen waren dann auch noch Sonnenbrillen von Maui Jim und Ray Ban drin.



Die freundlichen (und sehr gelangweilten) Parkranger hätten uns gerne noch einen stundenlangen Vortrag gehalten, so musste es zu der Info reichen, dass wir morgen an einer kostenlosen Kanutour teilnehmen könnten, so wir denn früh genug unsere Tickets (ab 8.30 Uhr) abholen würden. Das ist auch der Grund, warum ich mich jetzt gerade noch an den Reisebericht setze, denn morgen früh wäre ausnahmsweise keine Zeit dazu.
Doch vorher passiert man ein weiteres Heiau, das in früheren Zeiten (in letzter Zeit hört man eher seltener davon) für Menschenopfer, und zwar in die Zehntausende, benutzt wurde. Schon gruselig.



Als es langsam finster wurde, machten wir uns auf die Reifen, um den Versuch zu wagen, beim Mauna Loa Hotel ein paar Mantas zu sichten. Im letzten Jahr waren wir schonmal dagewesen, hatten an der Eingangspforte Bescheid gegeben: Manta viewing und durften uns auf den Parkplatz für Beach-Besucher stellen. Kaum hatten wir den Wagen dort abgestellt, wurden wir auch schon wieder davongescheucht, der Parkplatz wäre geschlossen. Wo wir denn dann parken könnten? In der Nähe des Tennisplatzes, oder beim Valet-Parking. Gut, beim Tennisplatz wollte man uns nicht reinlassen, aber direkt vor der Lobby stellten wir unseren Jeep ab, gaben den Schlüssel ab (anscheinend für eine halbe Stunde kostenlos) und begaben uns durch die edle Lobby


Danach noch kurz 40 Meilen nach Hause und mal eben Reisebericht schreiben. Und dann darf ich ins Bett fallen.



















und vor uns das Meer und die untergehende Sonne.


Und während wir so schön da saßen, gelang es mir endlich mal, einen Mungo zu erwischen.


Weiter geht es den Berg hinauf, die Regenwolken werden noch dichter (was in Volcano Village übrigens keine Seltenheit ist, dort wird sogar GEHEIZT), vorbei am National-Park-Eingang und weiter auf der 11. Kurz nach dem Eingang geht rechts eine Straße ab, die Mauna Loa Road. Die wollte ich schon immer mal fahren, 11 Meilen kurvenreiche Strecke mit einem tollen Blick auf den aktiven Vulkan.
Am Wegesrand stehen viele Ohi’a Lehua-Bäume, die Nationalpflanze der Hawaiianer, mit ihren hübschen roten Büschelchen (nicht die Hawaiianer, die Pflanze natürlich).
Auch ein Rebhun-ähnlicher Vogel lief uns über den Weg (Erckel’s Frankolin antworten sie auf Nachfrage nach ihrem Namen).
Und Karin musste natürlich eine Beere einer organoleptischen Prüfung unterziehen, von denen sie glaubte, dass sie essbar sei. Ist nochmal gut gegangen.
Das Ende der Straße erreichten wir nicht, schon auf der Hälfte zeichnete sich ab, dass die Sicht nicht besser würde, wenn wir weiter fahren. Also umgedreht und Mittagspause gemacht auf dem wunderschönen Namakanipaio-Campground, auf welchem wir früher schon gezeltet hatten.
Die herrlichen Eukalyptus-Bäume verströmen ein tolles Aroma.
Weiter ging es (zur Zeit mal ohne Regen, hinter Mile-Post 30 wird es meistens schöner) auf der glatten Straße
bis zum Punalu’u Black Sand Beach, der wegen seiner Schildkrötenkolonie bekannt ist.
Aber auch Vacation-Rentals kann man dort direkt am Strand mieten. Ich persönlich wäre nicht so davon angetan, da ich diesen Küstenstreifen bei all meinen Besuchen noch nie in der Sonne erlebt habe.
Wieder ein paar Meilen weiter liegt der Whittington Park, ein kleiner Beach Park mit mäßigen Schwimmmöglichkeiten, aber einer eigentlich hübschen Anlage, meiner Ansicht nach zu unbekannt und etwas unterbewertet. Gut, die alte Mole, die so langsam vor sich hinrottet, trägt nicht unbedingt zur Schönheit bei.
So langsam wurde die Straße kurviger, der Regen dichter, aber dann geschah es. Ich musste Karin zu einer Vollbremsung nötigen, weil ich die ersten Mangobäume (mit Früchten) gesichtet hatte. Also aussteigen, nass werden, aber die ersten selbstgejagten Mangos und Guaven einsacken. Mmmmh.
und schafften es dann ohne Karte, zu unserem Feriendomizil zu finden und unsere Wertsachen dort zu verstauen. Hier der
Aber wie heißt es so schön: Ohne Mampf kein Kampf. Der Supermarkt direkt um die Ecke glänzt mit horrenden Preisen, also auf zum Costco, wo wir eigentlich schon ein wenig auf die Probierständchen lauerten.
Aber Pustekuchen, um 18 Uhr waren schon alle Stände abgebaut und wir schlenderten (ich eigentlich schon ein wenig in Eile, weil ich noch einen Sonnenuntergang im Auge hatte, Karin ganz gemütlich, sie hatte in den Shopping Modus geschaltet) durch die Gänge, um die notwendigsten Lebensmittel einzukaufen. Nach der Kasse am Brillenstand hieß es: Nur noch ganz kurz (und das, liebe Fotographen-Ehegatten, kann den Unterschied zwischen einem Sonnenuntergang und einem vergangenen Sonnenuntergang bedeuten) und wir hetzten zu einer Stelle, wo wir ganz toll feststellen konnten, wie schön es ausgesehen hätte, wenn wir eine oder zwei Minuten früher dagewesen wären. So kann ich euch nur noch den Rest zeigen.
Denn das „Nachbrennen“, was häufig den Himmel so richtig toll aussehen lässt, fand leider nicht so richtig statt.
Aber dafür konnte ich mich umdrehen und den Kona Small Harbour, also den Hafen, von dem die Fisch-Törns ausgehen, mal bei Dunkelheit ablichten. Ob wohl ein Hafenbenutzer seine Anlegestelle jemals so gesehen hat?
Jetzt aber schnell nach Hause, Internet und Rechner einrichten und schauen, was die Kamera so alles auf die Platte gebannt hat.



Ob die Dame im obigen Foto nun Hängematten verkauft oder Schlaf oder Kurse im richtigen Schlafen, konnte ich nicht herausfinden.

Selbst für eine Einheizerin war gesorgt worden.
Als wir ankamen, strahlte wirklich die Sonne vom Himmel, aber das Meer lebte gerade etwas zurückgezogener, es war Ebbe.


Sicherheit wird hier übrigens groß geschrieben – wenn man einen Hund hat.

Als die beste Schnorchlerin von allen mit ihrer Arbeit fertig war,



und dann wieder ab auf die Piste (die Kappe hatten wir natürlich weder in der Hosentasche noch im Auto gefunden) zum letzten Foto-Punkt. Glück gehabt, mitten auf einem Feldweg lag sie, warm und trocken. Das Ganze hatte im Endeffekt noch zwei Vorteile (womit ich jetzt keinen männlichen Fotographen animieren möchte, seine Ausrüstung der Göttergattin anzuvertrauen, nur damit ihm so etwas widerfährt). Wir konnten noch diese wunderschöne Stimmung an der Küste einfangen