Nikon D4 vs Nikon D700 – ein Vergleich, Teil 2

So, da wären wir wieder. Ich habe es endlich mal geschafft, die beiden Kameras meines Herzens hinter die gleiche Optik zu schnallen und einen ISO-Vergleichstest durchzuführen.

Komplett vergleichbar sind die Kameras nicht: Die D700 fängt bei 100 ISO an und hört bei 25.600 ISO auf, die D4 startet mit 50 ISO und lässt sich bis 204.800 ISO! hochziehen. Wie sehen die Fotos im Vergleich aus?

Die Versuchsbedingungen: Damit nicht unterschiedliches Tageslicht zu wechselnden Ergebnissen führt, benutzte ich die Einstell-Lampe meines Walimex-Blitzlichtes. Objektiv Nikon 70-200, 2,8, auf Stativ und Fernauslöser als Verwackelungsschutz. Fotographiert wurde im Raw-Modus, Farbraum Adobe-RGB und in Stellung A mit Blende 5,6. Das erstaunliche war, dass die Aufnahmen der D4 rundweg dunkler waren, weshalb ich die Belichtungskorrektur der Kamera um eine Wert nach oben stellte.

Anschließend wurden die Fotos in Fotoshop mit Camera-Raw geöffnet und ich korrigierte die D4-Fotos um weitere 0,5 in der Belichtung nach oben.

Die Fotos wurden nebeneinander gestellt und ich versuchte, bei 300% Vergrößerung ungefähr den gleichen Ausschnitt zu bekommen. Um die Dateien auf meinem Server nicht ins Unermeßliche wachsen zu lassen, habe ich das Ergebnis per Screenshot abfotographiert und als tif gespeichert. Direkt auf der Seite seht Ihr die entsprechenden jpg-Fotos, auf Wunsch verlinke ich gerne noch die tifs.

Jeweils rechts seht ihr die Aufnahme der D700, links die D4.

Ausser Konkurrenz fange ich mal mit der niedrigsten ISO Stufe der D4 an:

ISO 50, D4
ISO 50, D4

Das mal als Anfang, ohne Konkurrenz. Weiter geht es mit verschiedenen Einstellungen, die ISO-Werte stehen als Beschriftung unter den Bildern.

Vergleich_100_iso_jpg.jpg
ISO 100, D4 und D700
vergleich_200_iso_jpg.jpg
ISO 200, D4 und D700
ISO 400, D4 und D700
ISO 400, D4 und D700
ISO 1000, D4 und D700
ISO 1000, D4 und D700
ISO 2000, D4 und D700
ISO 2000, D4 und D700
ISO 3200, D4 und D700
ISO 3200, D4 und D700
ISO 4000, D4 und D700
ISO 5000, D4 und D700
ISO 5000, D4 und D700
ISO 6400, D4 und D700
ISO 6400, D4 und D700
ISO 8000, D4 und D700
ISO 8000, D4 und D700
ISO 10000, D4 und D700
ISO 10000, D4 und D700
ISO 12800, D4 und D700
ISO 12800, D4 und D700
ISO 25600, D4 und D700
ISO 25600, D4 und D700

Und, weil sonst kein Vergleich existiert, beide Kameras am Anschlag mit der höchsten ISO-Stufe:

ISO 204.800 auf der D4 und 25.600 auf der D700
ISO 204.800 auf der D4 und 25.600 auf der D700

Fazit:

Die D4 belichtet signifikant dunkler als die D700, darauf kann man sich einstellen. Ich habe das Gefühl, dass die Aufnahmen der D700 grundsätzlich etwas “schwammiger” sind, die der D4 etwas knackiger, schärfer. Bis zum Bereich von ISO 4000 kann die D700 noch ganz gut mithalten, danach zieht die D4 klar davon. Und selbst in der höchste ISO-Stufe ist sie nicht schlechter als die D700 am Anschlag, vielleicht sogar noch einen Ticken besser. Sorry, liebe D700, aber die Runde geht klar an die D4.

Essener City bei Nacht

Gerade wiederentdeckt: Die Fotos, die ich mal in Essen (größtenteils Downtown) bei Nacht geschossen hatte. Die Nationalbank in Bredeney fasziniert mich jedes Mal, wenn ich vorbeifahre, ebenso die Brücke, die am Folkwang-Museum die Straße überspannt. Ein paar Fotos entstanden am Colosseum, bzw. an der Rückseite. Die restlichen Aufnahmen sind selbsterklärend.

DSC2701.jpg

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Die restlichen Fotos wie üblich in der zugehörigen Bildergalerie.

Nikon D700 vs. Nikon D4 – ein Vergleich, Teil 1

Endlich war es soweit: Mein kleiner Nikon-Zoo hat Zuwachs bekommen. Und das in Form einer D4, dem Profi-Modell, von dem ich hoffe, dass ich den Fähigkeiten dieser Kamera gerecht werde und sie so zu beherrschen lerne, wie sie es verdient. Beide Kameras (also auch die D700) stammen aus dem Vollformat-Lager und haben eine ähnliche Auflösung. Die technischen Daten sind hinlänglich bekannt und überall nachzulesen. Aber hier möchte ich im ersten Teil die Unterschiede in der praktischen Bedienung aufzeigen, was hat sich für mich persönlich geändert, was ist besser, was (wenn auch nicht schlechter) zumindest gewöhnungsbedürftig nach dem Umstieg? In späteren “Berichten” werde ich versuchen, die Bildeigenschaften speziell auch bei hohen ISO-Zahlen im Low-Light-Bereich gegenüberzustellen.

Um eines vorwegzuschicken: Es fällt nicht schwer, sich an die “Neue” zu gewöhnen. Und die Unterschiede in der Bedienung werden hier beschrieben.

D700 Rückwand
D700 Rückseite
D4 Rückseite
D4 Rückseite

Unterschiede in der Bedienung:

  • ++ Wenn man beim Kontrollieren der Fotos in die Vergrößerungsansicht stellt, dann ein Foto löscht, springt die D4 nicht zurück in die Normalansicht wie die D700.
  • + der ISO-Knopf liegt bei der D4 unten mit Display leichter erreichbar als bei der D700 oben links auf dem Knopf.
  • + Die “Belichtungswaage” liegt (wie ich es von alten, analogen Kameras gewohnt bin), am rechten Sucherrand bei der D4 und nicht wie bei der D700 in dem ganzen Wust von anderen Anzeigen.
  • + 100 % Sucherausschnitt ist schon eine feine Sache.
  • ++ Speziell beim Sport sind 11 Bilder /s quasi unabdingbar. Zusammen mit einem besseren Autofokus kommen mehr scharfe Aufnahmen zusammen.
  • ++ Der bei weniger Licht rauschärmere Sensor erlaubt ganz andere Belichtungszeiten. Während ich beim Handball mit der D700 bei ISO 2.500, einer 1/320s und Blende 2,8 mühsam am Limit dessen fotographierte, was ich mir qualitativ noch zugestand, schieße ich zur Zeit mit 12.800 ISO, 1/500s und Blende 8. Da liegen Welten zwischen.
  • – nicht so schön bzw. gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass der Info-Knopf von der D700 auf der rechten Seite nach links unten bei der D4 gewandert ist. Nicht, dass ich ihn sehr häufig benötige, aber für mich war der zweitunterste Knopf der zum Vergrößern, jetzt ist es der OK-Button. Und Vergrößern und Verkleinern sind jetzt vertauscht. Werde mich hoffentlich dran gewöhnen.
  • + Der Umschaltknopf für die Autofokus-Einstellungen ist jetzt leichter zu bedienen: Knopf drücken, vorderes oder hinteres Scrollrad und die Einstellungen sitzen schnell.
  • + Die Spiegelvorauslösung bei der D4 hat im Gegensatz zur D700 mehrere einstellbare Zeiten bekommen (1s, 2s, 3s). Das spart mir den Selbstauslöser bei Langzeitbelichtungen.
  • + Der HDR-Modus ist recht praktisch, wenn man “auf die Schnelle” mal ein helles Motiv vor einem dunklen Vordergrund gleichmäßig ausgeleuchtet ablichten möchte:

DSC3789.jpg

Unpraktisch dabei ist, dass man dabei nicht im RAW-Format fotographieren kann, sondern erst auf JPG umstellen muss und dann erst HDR einstellen kann. Und dann natürlich wieder zurück. Aber irgendwas ist ja immer.

  • + Ach ja, auch ganz praktisch ist natürlich der Video-Modus. Auch wenn ich kein ausgewiesener Video-Filmer bin (und vermutlich auch nie sein werde): Ich werde wahrscheinlich die zusätzliche Video-Kamera im nächsten Urlaub zuhause lassen und (da ich sowieso ein vernünftiges Stativ mitschleppe) die Video-Aufnahmen der D4 anvertrauen.
  • + Zwei Schächte für Speicherkarten. Und die Möglichkeit, anzugeben, wohin Fotos und wohin Videos gespeichert werden. Es ist also möglich, Videos auf die eine Karte und Fotos auf die andere Karte zu speichern.
  • + Abdeckkappen für Anschlüsse: Bei der D700 gibt es eine große Abdeckkappe, hinter der alle Anschlüsse (z.B. USB) liegen. Diese wieder dicht zu verschließen, ist immer eine große Friemelei. Bei der D4 gibt es für jeden Anschluss eine eigene kleine Kappe
  • + Die D700 hat unterhalb des hinteren Scrollrades eine Gummierung mit einer spitzen Ecke, die sich aufgrund von Hautschweiß so langsam aber sicher ablöst. Die D4 hat an dieser Stelle keine Gummierung, sodass dies bei der Kamera nicht passieren kann.
  • + Um bei der D700 auf akzeptablere Serienbildraten zu kommen, musste ich für die Sportfotographie regelmäßig den Batteriegriff MB-10 an- und anschließend wieder abschrauben. Dabei ging mir einmal die Gummiabdeckung für die Elektronik-Kontakte verloren (Kostenpunkt: 13 Euro). Die D4 kann nur so verwendet werden, wie sie ist und liefert dabei die hohen Serienbildraten.
  • – Gewicht: Die D700 wiegt nackt 1055 g, die D4 mit einer Speicherkarte 1.340 g. Wenn ich durch die Videofunktion allerdings die Videokamera einsparen kann, macht sich das im Gepäck nicht negativ bemerkbar.
  • – Der Preis. Selbst gebraucht habe ich für die D4 mehr als das doppelte dessen auf den Tisch legen müssen, was mich damals die D700 gekostet hat. Hoffentlich rentiert es sich irgendwann. Und sei es nur in der Währung “Spaß am Fotographieren”.
  • + Die D4 habe ich (vorerst mal) für mich alleine. Bei der D700 muss ich fast ständig den Nachwuchs fragen, ob ich die Kamera auch mal benutzen darf.

Auf den Hund gekommen

_DSC4380In meiner Bildergalerie “Portraitfotographie” sind hauptsächlich junge Damen zu sehen. Aber dieses Wochenende bescherte mir ein Fotoshooting der besonderen Art: Ein Arbeitskollege hat seit ca. 11 Monaten eine ebenso alte weiße Schäferhündin, Sila. Und mich reizte es einfach, mal ein junges, ausgelassenes, nicht im mindesten kamerascheues, ausgelassenes Tier zu fotographieren. Ich hoffe, den Besitzern gefallen die Aufnahmen genauso wie mir. Have fun.

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Dresden und Umgebung, 3. Tag

[ zum 2. Tag ]

Sonne, wo bist Du?

Nachdem sie uns die letzten Tage brav begleitet hatte, schien es so, als ob sie sich jetzt ein wenig zurückhalten wollte.

Egal, wenn Engel reisen, lacht der Himmel. Ziel des heutigen Tages war die Festung Königsstein, ca. 30 km südöstlich von Dresden gelegen. Und auf dem Weg dahin nimmt man an Sehenwürdigkeiten mit, was am Wegesrande liegt.

Elbeabwärts lagen diesmal gut sichtbar die Schlösser, die ich gestern aus der Nähe erkundet hatte.

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Kurz danach hatten wir die Möglichkeit, unser blaues Wunder zu erleben. Na, nicht wirklich, aber so wird die Loschwitzer Brücke im Stadtteil Blasewitz genannt, die sich als imposante Stahlkonstruktion über die Elbe spannt.

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Nur wenige Kilometer weiter südlich liegt das Schloß Pillnitz mit Schloßgärten. Der Eintritt erschien uns mit 8 Euro pro Person relativ teuer, weshalb wir mit den Rädern das “Schloß” erstmal umrundeten und in einem Töpferladen einkehrten.

DSC4179.jpg DSC4188.jpg Direkt neben dem Eingang ein paar Markierungen in der Wand, die zeigten, bis wohin sich die verschiedenen Hochwässer gewagt hatten. DSC4186.jpgErschreckend.

Eines der Gebäude bekamen wir auf diese Weise kostenlos zu sehen. Bei der weiteren Umrundung waren so einige Türen offen, so dass man einen Blick in den Schloßhof werfen konnte. Weitere Fotos habe ich mir verkniffen, da man mehr Baustellenfahrzeuge und Bauzäune als historische Gebäude zu sehen bekommen hätte. Gut, dass wir den Eintritt nicht ausgegeben hatten.DSC4192.jpg

Weiter Richtung Südosten liegt die Stadt Pirna, welche eine sehr schöne Altstadt haben soll. Aber meine Göttergattin war so heiß auf die Burg, dass wir diese Stadt einmal quer durchfuhren und uns auf dem direkten Weg zur Festung machten.

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Zwei Dinge bleiben mir für Sachsen immer im Gedächtnis haften: Sollte ich mal den Wunsch hegen, mir ein Schloss zu kaufen, ich habe noch in keinem anderen Bundesland eine derartig große Anhäufung von Schlössern, Burgen und noblen Landsitzen gesehen. Und zweitens: Sollte ich mal auf der Suche nach einer absolut einbruchssicheren Bleibe sein, werde ich einen Makler beauftragen, mir Königsstein entweder zu mieten oder zu kaufen. Denn wenn man der Geschichtsschreibung trauen darf, gehört diese Burg zu den wenigen, die noch nie erstürmt wurden. Und wenn man am Fuße des Gemäuers steht, kann man sich lebhaft vorstellen, warum.

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Über 40 Meter erheben sich Felsen und Mauern in die Höhe und machen eine Ersteigung (zumindest für die damalige Zeit) nahezu unmöglich. Oben angekommen erstreckt sich ein Hochplateau von der Größe mehrer Fußballfelder, belegt mit Stallungen, Wirtschaftsgebäuden, Unterkünften, Munitionsdepots und allem, was das Leben im Mittelalter so interessant und angenehm machte.

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Besonders hervorzuheben ist die Brunnenanlage, welche ein 3,5 m breites Loch enthält, welches sich bis in 150 m Tiefe zum Grundwasser erstreckt. Die damaligen Wasserlieferanten waren wohl doch nicht so zuverlässig.

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Auch der Weinkeller und die Schatzkammer hatten einen gewissen Charm.

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Richtig interessant wird es jedoch erst auf den Wehrgängen, die man nur mit guter Schwindelfreiheit begehen darf.

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Dafür bietet sich ein fantastischer Blick über das Elbetal, zum einen in Richtung Königsstein und Tschechische Grenze, zum anderen nach Dresden über Pirna.

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So einige Stunden verbrachten wir doch dort und kehrten auch an diesem Urlaubstag mit Eindrücken übersättigt ins Hotel zurück.

Die zugehörigen Fotos gibt es auch dieses Mal in der Bildergalerie.