Wo geht es heute hin? Natürlich nach Butjadingen. Ihr wisst nicht, wo das ist? Wir bis vor heute auch nicht. Als Ziel hatten wir uns gesetzt, die Gegend westlich von Bremerhaven, also jenseits der Weser und östlich des Jadebusens zu erkunden. Was erwartet uns dort? Absolut KEINE Ahnung. Und davon viel.
Nach dem Frühstück wurden wir durch einen entsetzlichen Lärm aufgeschreckt. Zuerst dachten wir, irgendwelche Leute würden mit ihren „Spielzeugautos“ über die leeren Speditionsstraßen pesen. Eine Hotelangestellte teilte uns mit, dass es sich um ein reguläres Autorennen handele. Der Nürburgring des Nordens? Nicht ganz. Nur eine Querstraße vom Hotel entfernt war die Straße gesperrt und man konnte die „Boliden“ um die Kurven rasen sehen. Na ja, Boliden ist etwas übertrieben. Seats und alte BMWs waren vertreten, die den Asphalt radierten.
Aber auf die Dauer ist das auch nicht so richtig interessant. Also schipperten wir gemütlich durch den Wesertunnel und kamen in Butjadingen an den Strand. Bunte Strandkörbe säumten den Rasen und wir liefen auf einer Buhne bis ins Wattenmeer.
Meine Göttergattin verzichtete diesmal auf eine Wanderung. Aber nur, weil sie
gesehen hatte, dass von der Buhne aus das Watt ziemlich tief war. Die ersten, die wir sahen und die sich durch den Schlamm wühlten, sackten bis Knie und Mitte Oberschenkel ein. Tolle schwarze Färbung. Bestimmt sehr gesund, so eine Schlammpackung. Andere Kinder hatten die gesunde Wirkung der Masse noch besser erkannt und sich daher zur Gänze damit eingerieben. Freude für die Eltern.
So langsam kam die Flut auf und setzte die Buhne unter Wasser. Wir genossen dieses Schauspiel von einer Aussichtsplattform, bis wir uns dann weiter auf den Weg an der Küste entlang machten.
Nächstes Ziel das aus Funk, Film und Fernsehen bekannte Fedderwardersiel, auch das Neuharlingersiel von Butgadien genannt. Hübsche Krabbenkutter schmücken den Hafen und es werden auch Wattfahrten angeboten.
Aber auch das genügte unserem angeborenen Tatendrang noch nicht. Weiter, schneller, höher musste es sein. Und so stießen wir auf den Friesenstrand Tossens, für uns eine absolute Überraschung. Nicht nur, dass es dort Center Parcs gibt (die wir allerdings links liegen ließen), es wurden jenseits des Deichs auch Ritter- und Reiterspiele vorgeführt. Leider kamen für den Beginn einer Vorstellung zu spät, aber für ein Foto jenseits des Zauns hat es gereicht.
Wie man später von weiter oben sehen konnte, war es auch nur die „light“-Variante. Keine Reiterkämpfe Mann gegen Mann (da hätten die Krankenkassen und Versicherungen auch nicht mitgespielt), aber mit einer Lanze einen Gegenstand von einem Ständer aufspießen forderte die edlen Ritter schon genug heraus.
Wir wanderten noch zum „Strand“. Der Begriff ist etwas irreführend, da es zur Küste hin keinen Sand gibt. Zumindest nicht sichtbar, weil die Flut das Wasser bis an das steinerne Ufer spülte.
Die schnellste Buhnengängerin von allen musste natürlich auf einer Buhne Richtung Wilhelmshafen laufen, kam aber zurück, als ich ihr versicherte, ich würde sie dort nicht abholen.
Auf dem Rückweg musste ich das Schicksal noch herausfordern. Erinnert ihr Euch an den Film „Wild hogs – saumäßig unterwegs“? Dort gibt es eine Szene namens „bull slapping – Bullen klatschen“. Das habe ich bei einem am Zaun stehenden Schaf gewagt. Nicht, dass es das Tier interessiert hätte…
Bei einem Asia-Imbiss erstanden wir die aus amerikanischen Filmen bekannten hohen Papiertöpfchen und ließen uns das Asia-Food schmecken.
Es war die ganze Zeit sonnig und warm und gegen 16 Uhr fanden wir, für den heutigen Tag genug Eindrücke gesammelt zu haben.
Auf dem Weg zurück noch ein ganz kurzer Fotostop an der Moorseer Mühle. Für einen Museumbesuch reichte die Motivation nicht mehr.
Kurz vor dem Wesertunnel fiel uns ein Schild mit dem Zeichen für eine Autofähre auf. Und da meine Gattin so gerne schifft bzw. mit einem Schiff fährt, drehten wir schnell ab und bekamen in Blexen die Fähre, die uns direkt zu den Havenwelten brachte.
Hätten wir das gewusst, hätten wir uns am Morgen den Umweg gespart. So bekamen wir noch ein paar wunderbare Eindrücke von BHV von der Seeseite her.


























Nach einem ebenso gemütlichen wie üppigen Frühstück fuhren wir noch mal kurz zum Hafen, um Seeluft zu schnuppern.
Und die beste Göttergattin von allen muss natürlich an den Strand (übrigens der einzige von Bremerhaven, im Sommer kostenpflichtig zu besuchen). Zum Glück hatte sie weder Schaufel noch Eimer dabei, sonst hätte es wohl noch länger gedauert.
Zuerst dachten wir, dass das vordere Element ein Flügel ist und dahinter der Turm.
Aber weit gefehlt, auch dabei handelt es sich um ein Rotorblatt.
Ein Stück weiter Windrad-Bestandteile in rauen Mengen.
Diese großen Kisten sind wohl die Gondeln, vermutlich vollgestopft mit Elektronik und Mechanik, hauptsächlich der Welle, um den Strom zu erzeugen.
Schon imposant.
zentral gelegen und mit eigenem Parkhaus. Was wir nicht wussten: Das Parkhaus ist nur geeignet für Fahrzeuge bis zu einer Höhe von 1,65 m. Mit einem Pickup-Truck wäre ich da wohl sehr schlecht angekommen, aber in diesem Fall hatte ich auch schon mit meinem Caddy Probleme.
mit Roland
und den Bremer Stadtmusikanten
beginnt die


man ist auf größere Menschenmengen eingerichtet. Und die drängten sich auch durch die Gasse.
Dort erreicht das Kunst- und Touristenhandwerk seinen Höhepunkt, eingebettet in schöne alte Häuser,



bei strahlendem Sonnenschein vorbei an der Überseestadt
bis zum Molenturm (immer schön mit Rückenwind).
Dort lassen es sich die Bremer gerne mal gut gehen.
Logischerweise hatten wir auf dem Rückweg dann heftigen Gegenwind, was dazu führte, dass wir uns in Bremen Downtown ein Steak bei Maredo einverleiben mussten.
Auf der Suche nach einem geeigneten Vordergrund für die Handelskammer traf ich auf einen sympatischen Herren mit einer Laterne in der Hand: Der
Dann noch kurz in die Böttcherstraße (leer wirkt sie noch schöner),
den Bremer Stadtmusikanten die Hufen, Pfoten und Krallen schütteln (für mich sieht die Katze eher aus wie ein Wiesel),
noch einmal kurz zur Weser. Das Segelschiff war leider nicht beleuchtet, aber auch so sah es schon ganz nett aus.
Auf dem Rückweg ein Zwischenstopp an der Windmühle. Als ich mit meinem Stativ und der Kamera da so stand, versuchte gerade sich eine Touristin asiatischer Herkunft in der Nachtfotografie. Als sie dann unsere Ergebnisse verglich, wurde sie doch ein wenig blass vor Neid und fotografierte dann mit ihrem Handy von meinem Kameradisplay ab.
Auch eine Art der Fotografie.

mit Blick auf den Fischereihafen (nein, es stank nicht nach Fisch).
Kurze Pause, ein Käffchen und weiter nach Cuxhaven. Der Regen, der uns während der ganzen Fahrt begleitet hatte, war im Süden geblieben und so erwartete uns an unserem nördlichsten Ziel „nur“ grauer Himmel.
Kurz die Räder aus dem Wagen und eine Fahrt duch die Hafenanlagen.


Gut, ich hatte vom Dorf NICHTS mehr in Erinnerung, aber vom Hafen kamen noch vage Schatten in meinem Gedächtnis hoch. Seeehr vage Schatten. Aber egal. Der Leuchtturm gab im Abendlicht was her.
Im Süden leuchteten schon die Hafenanlagen von Bremerhaven.
Und als es dann richtig dunkel wurde, versuchte ich mich mal kurz an der Sternenfotografie. Die Milchstraße ist mehr zu erahnen als zu sehen. 

Und das Helle im unteren Teil ist keine Atomexplosion, es sind die überstrahlenden Lichter der Containerterminals.