2. Reisetag: Bremerhaven und Umgebung

Da hatte ich gerade meinen Bericht fertig gestellt und schaue nochmal “kurz” in meine Mails rein: Ein Hotel im Süden von Berlin, in dem wir drei Nächte gebucht hatten, teilte uns mit, dass sie für das Wochenende, an dem wir gebucht hatten, schließen aufgrund von Corona. Mist. Das Hotel ist wirklich schön. Was tun? Schnell an die Computer und Handys und schauen, welche Ausweichmöglichkeiten es gibt. Viele waren es nicht und wir konnten gerade noch ein Hotel in Berlin ergattern, welches hoffentlich nicht dicht macht.

Aber am nächsten Tag wurden wir zumindest mit schönem Wetter entschädigt. Der Blick aus der Dusche (nein, ich habe NICHT mit Kamera geduscht, obwohl sie sonst fast immer dabei ist) ließ mich in die Sonne blinzeln und die Laune steigen.

_D819946Bremerhaven ist – wie der Name schon sagt – eine Hafenstadt und das ist für einen Binnenländer wie mich (die Einwohner hier würden uns eher als Norditaliener bezeichnen) immer faszinierend. Die großen und kleinen Pötte, das Treiben am Hafen, das Wasser und die Seeluft, all das kann ich mir immer wieder anschauen. Unser Hotel am Fischereihafen liegt so, dass man direkt mit einer “Hafenrundfahrt” beginnen kann. Immer schön an der Mole entlang kommt man an vielen interessanten Ausblicken vorbei.

Schließlich landeten wir auf einem Parkplatz am Deich, wo wir raufkraxelten und einfach nur den Ausblick genossen.

_D819965Weiter ging es zu einer der vielen Schleusen, von wo aus man einen wunderbaren Ausblick auf Sail-City und das Klimahaus hat.

_D819968Nächstes Ziel war der Überseehafen. Nicht nur, dass dort unzählige Kräne stehen, die die festgemachten Schiffe von ihren Containern befreien.

_D819970Auch riesige, unförmige Blöcke, Autotransporter, lagen dort auf Reede und entließen tausende Autos aus ihrem Bauch. So ziemlich am nördlichsten Teil des Hafens hat man sinnigerweise einige Container zu einer Aussichtsplattform zusammengebaut, von wo man einen wunderbaren Überblick über das (am Samstag etwas eingeschränkte) Treiben hat.

_D819989Was mich persönlich am meistern verwunderte, war die Tatsache, dass wenigstens drei große Containerschiffe am Kai lagen, aber die großen Kräne bewegten sich nicht ein bisschen.

_D819993Man konnte die Container auf den Pötten aber deutlich erkennen. Ich dachte immer, jeder Tag, jede Stunde, jede Minute kostet viel Geld?

Aber nicht alle denken so. Die “Hawaiian Highway”, ein riesiger Autotransporter in quietschrot, war am Abend verschwunden und hatte einem anderen Pott Platz gemacht.

_D819986

_D819984Eine Drehbrücke war gerade komplett demontiert, also fuhren wir auf dem gleichen Weg zurück, um in der Havenwelt (richtig, wird mit “v” geschrieben) etwas zu beißen zu bekommen.

Auf dem Weg dahin noch ein kleiner Abstecher zum “Pingelturm”, einem süßen Leuchtturm, der aber mittlerweile außer Betrieb ist.

_D819983_D819979Wir ließen uns Käsebrötchen und Bratwurst direkt vor dem Hotel gut schmecken

_D819995und wollten eigentlich noch den “Zoo am Meer” besuchen. Aber angesichts der Schlangen an der Kasse nahmen wir dann doch Abstand davon und fuhren ins Hotel zurück, um eine ausführliche Pause einzulegen.

Das tat gut. Energiegeladen (weiß ich überhaupt, was das bedeutet?) machten wir uns dann auf den Weg noch weiter nördlich, nach Cuxhafen. Meine Göttergattin wollte an den Strand, das Meer sehen. Der Dame kann geholfen werden. Gegen 18 Uhr kamen wir an, fanden einen freien und strandnahen Parkplatz und kletterten über den Deich. Das Wasser hatte sich an unserem Anblick so erschreckt, dass es sich ganz weit zurückgezogen hatte. Aber da meine Göttergattin unbedingt ans Meer wollte, zog sie Socken und Schuhe aus und ging ihm hinterher. Ich glaube, man nennt es Wattwanderung.

_D514063 _D514075 _D514066Das nächste Ziel (wieder mit Socken und Schuhen) war die Kugelbake, eine Landmarke, die schon seit vielen Jahrzehnten den Weg in die Elbe weist.

_D810004So langsam meldeten sich unsere Mägen und wir holten uns einem Fast-Food Tempel einen leckeren Salat, den wir auf dem Deich genussvoll verzehrten.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und für die Rückfahrt waren ca. 40 Minuten angesetzt. An einen schönen Sonnenuntergang am Meer war nicht zu denken, zu sehr hatten sich Wolken am Himmel breit gemacht. Als wir dann durch die Hafencity fuhren, dämmerte es schon heftig vor sich hin. Also doch noch mal einen Parkplatz aufgesucht, Stativ aus dem Wagen geholt und noch eine Runde um das Klimahaus gedreht.

_D810006 _D810009 _D810013

Das hat sich wirklich gelohnt.

Vorbei an einer grünen Scheibe, durch die das Klimaaus irgendwie surreal aussah.

_D810016Um 22.30 Uhr waren wir dann wieder im Hotel, todmüde, aber glücklich. Es hatte auch gerade angefangen, zu nieseln, also alles richtig gemacht. Bericht wird einen Tag später geschrieben.

Schreibe einen Kommentar