03.05.2023 – Fahrt von LA nach Yuma

Das Jetlag ist noch nicht vorbei, wir kommen früh aus den Federn, was uns mehr Zeit am Tag zum Erkunden lässt.

Das heutige Ziel ist die Stadt Yuma an der Grenze von Arizona, ca. 4,5 Autostunden entfernt. Mit ein paar schönen Zwischenzielen lässt sich die Fahrt bestimmt noch würzen.

Nachdem wir dem großen Stau in LA erstmal entkommen sind, biegen wir vom Interstate 8 einfach an einem Schild zu einem Beach Park ab. Der San Clemente Beach Park sollte es sein. Einfach das Meer sehen.

Der Himmel wird nur von ein paar Schäfchenwolken geschmückt und die Felsenschluchten laden zum Klettern ein. Aber immer, wenn es droht, interessant und schön zu werden, steht dort ein Schild, welches genau das verbietet. Nicht nur in Deutschland so.

Weiter geht es und an einem Vista Point südlich vom San Onofre State Beach legen wir eine Pause ein, um die süßen Squirrels zu beobachten und abzulichten.

Weiterhin gibt es süße Panzer, Landungsboote und genauso süße Hubschrauber zu sehen, die ihre Militärübungen machen, aber die Fotos werde ich aus Gründen der nationalen Sicherheit nicht zeigen.

Das nächste Ziel, welches ich mir ausgesucht hatte, war das Salk Institute for Biological Studies, welches mir von der Architektur sehr interessant vorkam. Aber die beste Strandläuferin zog es mehr zum Meer und so fuhren wir über einen riesigen Dirt Parkplatz bis zum Ende, wo ein Trampelpfad an den Klippen nach unten führte.

Plötzlich überfielen meine Göttergattin heftige Zweifel, ob ihre Schuhe genau für diesen Sand, diese geografische Breite und Länge und die Steilheit geeignet seien. Kurz gesagt, sie hatte Schiss. Aber an Herausforderungen wächst man bekanntlich und so tapsten wir vorsichtig (wie Beamte: Immer einen Fuß vor den anderen setzen, und das in abwechselnd umgekehrter Reihenfolge) nach unten. Der Blick von oben war schon atemberaubend, was man meiner Göttergattin auch ansieht.

Am Rande einer Schlucht (in Spanien hieße sowas glaube ich Barranco) landeten wir schließlich auf dem Strand. In die Schlucht selbst durfte ich – wie üblich – nicht reingehen, gesperrt.

Wir genossen am Strand den herrlichen Sonnenschein, die Wellen, genau wie die anwesenden Vögel.

Ich glaube zu wissen, warum die Strandläufer so lange Schnäbel haben: Ich hätte auch keine Lust jedes Mal mit den Lippen im Sand zu wühlen.

Genossen wurde der Strand auch von einigen Männern, die offensichtlich total verarmt waren. Wie wäre es sonst zu erklären, dass sie sich noch nicht einmal Kleidung leisten konnten? Auch diese werde ich aus Gründen der nationalen Sicherheit nicht zeigen (und weil ich sie nicht fotografiert habe)

Die Alltrails-App schlug uns für den Weg nach oben zwei weitere Optionen vor: Zum einen über gefühlt 100 Treppenstufen die hundert Meter wieder rauf.

Oder noch ein paar Meter weiter den Saigon-Trail versuchen. Den hatte ich auch schon auf dem Schirm gehabt, aber er war als deutlich schwieriger beschrieben als der von uns nach unten gewählte Pfad. Ein paar Meter zog ich mich an einem Seil empor, um zumindest einen Blick in dieses wirklich reizvolle Tal zu werfen, um dann vorsichtig wieder nach unten zu schlittern. OK, wir nehmen doch die Treppe – wenn kein Aufzug da ist.

Oben angekommen, liehen wir uns erstmal Sauerstoffzelte aus. Danach  “landeten” wir am Torrey Pines Glideport. Dort startet die Gleitschirmflieger einzeln oder im Tandemflug. Das waren also die großen schwarzen Schatten, die immer wieder den Sand verdunkelten.

Wo ich schon gerade bei Torrey Pines bin: Dies ist der Name des etwas weiter nördlich gelegenen Stateparks, den man nach Zahlung des Eintrittsgeldes auch zum Wandern benutzen kann. Aber ich glaube, dass es dort auch nicht viel anders aussieht als das, was wir gerade erlebt haben.

Wandern macht hungrig. Und wofür haben wir einen Truck? Ladeklappe herunter geklappt und eine schöne Mittagspause mit Salat, Baguette von Costco und natürlich dem unvergleichlichen Artichoken-Jalapeno Dip gemacht.

Jetzt hatte ich aber immer noch das Salk-Institute auf dem Plan. Also fuhren wir so nahe wie möglich ran und ich machte mich alleine und zu Fuß auf den Weg. Als ich das küstennahe Ende erreicht hatte, versperrte mir ein Zaun den Zugang. Also einmal rum ums Gebäude, und da ist es genauso zu. Aber immerhin ein Schild mit “Visitor entrance”. Eintritt nur mit Registrierung. Aber ich bin jetzt nicht den ganzen Weg gelaufen, nur um mich dann abspeisen zu lassen. Ich wurde von einer sehr freundlichen Dame namens Angela begrüßt und teilte ihr mit, dass ich einen Travel-Blog schreibe und das Gebäude gerne fotografieren möchte. Ob ich registriert wäre? Äh, nein. Dann bitte hier ins Wlan einklinken, das Reg-Formular ausfüllen und schon bekam ich einen Bepper auf die Brust geklebt und durfte mich austoben. Geht doch.

Nun aber endlich auf die Piste. Eine etwas längere Fahrtstrecke liegt vor uns bis zu einem Zwischenziel, dem Valley of the moon. Dort angekommen hätten wir a) noch eine ganze Streck 4WD-Road fahren und danach noch laufen müssen. Und es war mittlerweile schon 16 Uhr geworden. Ziel gestrichen, in schwarzer Farbe.

An der gleichen Ausfahrt, auf der anderen Seite der Autobahn, gibt es angeblich den sogenannten Desert View Tower. War nicht allzuweit, macht optisch was her und liegt am Rande einer schönen Felsenlandschaft.

Weiter geht es in Richtung Osten, noch ca. 1,5 Stunden bis Yuma. Teilweise dicht entlang der mexikanischen Grenze, welche durch einen hohen Zaun gut erkennbar ist. Also der dunkle Strich im Hintergrund, falls das nicht klar sein sollte.

Eine letzte PP legten wir an der Sand Hills Rest Area ein, die Imperial Sand Dunes leuchteten schon im Abendlicht. Warum sind wir dazu eigentlich nach Colorado gefahren im letzten Urlaub.

In Yuma kamen wir kurz nach 18 Uhr an und bezogen unsere großzügige Suite, wo wir uns ein leckeres Abendessen schmecken ließen. Besonderes Highlight: An der Rezeption gab es sehr leckere Cookies.

Morgen geht es weiter nach Phoenix.