12.02.2015 – Von Lincoln City nach Florence

261 Fotos. Das ist das Ergebnis nach einem Tag, der sonnig begann. Vorgenommen hatten wir uns Thor’s Well, ein Loch in den Brandungsfelsen südlich von Yachats. Aber auf dem Weg dahin… Wie sagte Axel Stosberg von Santiano so schön? Ich habe in meinem Leben schon so viel erlebt, ich glaube, ich werde ein Buch darüber schreiben. Damit mir auf den Schritten dieses Tages nichts verloren geht, kann ich zum Glück meine GPS-Koordinaten aus der Kamera zu Rate ziehen und leicht feststellen, wo diese oder jene Aufnahme gemacht wurde.

Nach einer fast sternenklaren Nacht präsentierte sich “unser” Strand im schönsten Licht. Haben wir wirklich Winter?

OR50549.jpg OR50551.jpgDen Weg nach Süden wollten wir ohne größere Stops hinter uns bringen. Aber als ich den Taft-District so schön mit Spiegelungen am Wasser liegen sah, war es mit meiner Selbstbeherrschung geschehen.

OR50572.jpgNur ganz wenig weiter südlich, an der Einmündung des Siletz-River, ein kleiner Flussarm, an dem sich so langsam aber sicher eine neue Siedlung breit macht. Wahrscheinlich demnächst ein weiterer District von Lincoln City.

OR50578.jpgAn der Boiler Bay diesmal heftige Wellen im Sonnenlicht.

OR50597.jpgEbenso wie Depoe Bay.

OR50599.jpgDirekt nördlich von Newport liegt das Yaquina-Lighthouse. Im Visitor-Center erstanden einen 5-Tage-Oregon-Coast-Pass für 10 USD, der den Eintritt in alle möglichen Stateparks und andere Sehenswürdigkeiten ermöglicht. Auch der Leuchtturm macht bei gutem Wetter deutlich mehr her als in einem früheren Jahr im Nebel.

OR50606.jpgSo konnten wir auch eine der größten Pelikan-Kolonien besichtigen

OR50611.jpgund ich versuchte mich mal als Vogelfotograf – im Flug erwischt.

OR50627.jpg OR50660.jpgAber auch die Aussicht nach Norden und Süden ist nicht ohne.

OR50630.jpg OR50632.jpgVom Lighthouse Drive Richtung Newport erhält man folgenden Ausblick. Fürchterlich, dies überfüllten Strände, fast wie in Arenal…

OR50701.jpgDiesmal wollten wir Newport nicht wieder links liegen lassen und euch den historischen Nye-District etwas näher bringen:

Dieser Stadtteil hat sich uns besonders eingeprägt, da wir bei unserem letzten Besuch mit Kindern diese im Auto zurückließen (nicht eingeschlossen, keine Angst) und dann plötzlich die Alarmanlage unseres Dodge Durango losging. Und die Insassen des Autos interressierte dies nicht die Bohne. Nur die werten Eltern gerieten in Panik, als sie dieses Lärms anhörig wurden.

Dieses Mal ging es ruhiger zu. Karin blieb allein im Auto (nicht eingeschlossen, keine Angst) und die Alarmanlage blieb auch aus.

OR50705.jpgOR50706.jpg OR50707.jpg OR50710.jpgAm südlichen Ende der Stadt steht ein weiterer Leuchtturm.

OR50715.jpgUnd von dort aus hat man auch einen guten Blick auf die imposante Brücke.

OR50712.jpgBis zum Cape Perpetua sind es nur noch wenige Meilen, wenn man Yachats auch durchquert, ohne sich von Steinen (Achaten) anlocken zu lassen. Zu der Scenic Area gehört auch das eigentliche Cap als Namensgeber. Dort verbrachten wir die Mittagspause.

OR50719.jpg OR50720.jpgBeim Zusammenbauen meiner “Spezialausrüstung” fiel mir dann noch auf, dass die Batterien meines Fernauslösers leer waren. Und die Ersatzbatterien lagen warm und trocken in der Ferienwohnung…

Also doch nochmal zurück nach Yachats. Zuerst traf mich doch glatt der Schlag, als im dortigen Supermarkt die 4 Duracell-Batterien für 8,15 USD offeriert wurden. Ein No-Name-Pack für 1,99 tat es dann auch.

Spezialausrüstung deshalb, weil ich a) den GPS-Sender verwenden wollte und b) das Auslösen der Kamera mittels Fernauslöser stattfinden sollte. Beides zusammen mittels eines Adapters mit der Kamera verbunden. Nicht schön, aber funktionstüchtig.

DSCN2414.jpgUnd dann kam der eigentliche arbeitsame Teil: Bei Thor’s Well wollte ich mittels Langzeitbelichtung das in das “Loch” einströmende Wasser ablichten. Nur kommen die Wellen leider nicht immer so, wie ich sie gebraucht hätte. Eine gute Stunde standen wir also da, immer in Erwartung der idealen Welle oder der Welle, die uns beide duschen würde. Keine Angst, es werden nicht alle Fotos gezeigt…

OR50782.jpg OR50752.jpg OR50773.jpgMeine Kamera hatte ich vorsichtshalber in eine Aldi-Mülltüte gehüllt, nur die Optik schaute heraus.

DSCN2330.jpgIrgendwann war ich der Meinung: Nun ist es genug und es ging weiter Richtung Süden.

Kurz hinter Cape Perpetua befindet sich ein weiterer Leuchtturm: Heceta House. Mit unserem Oregon Pass durften wir ihn besuchen und ließen uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen.

OR50816.jpgNoch ein paar Meilen später liegen am Wegesrand die Sea Lion Caves, eine kommerzielle Einrichtung, die den Besuchern in einer Höhle Seelöwen anbietet. Dumm nur, dass ein paar Meter davor ein Turnout liegt, von dem aus die Viecher, die die meiste Zeit lieber im Freien sind, einfach so betrachtet werden können. Ihre Geräuschkulisse drang den ganzen Felsen hinauf. Und nicht nur diese. Von Körperhygiene haben diese putzigen Stinker ihre eigene Vorstellung.

OR50823.jpg OR50829.jpgGenug gerochen, was nun? Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu, der Inhalt unseres Tanks ebenfalls. An der Küste liegen die Spritpreise üblicherweise bei 2,29 USD und drüber. Von früheren Urlauben hatten wir noch in Erinnerung, dass Florence da eine rühmliche Ausnahme machte (wieso, weiß kein Mensch). Und da wir sowieso mal bei unseren alten Behausungen vorbeischauen und auch der Altsstadt einen Besuch gönnen wollten, nahmen wir den kleinen Umweg gerne in Kauf.

Der Rhododendron Drive zieht sich parallel des 101 in der Nähe der Küste entlang von Nord nach Süd. Und an dieser Stelle führt er direkt am Wasser vorbei.

OR50835.jpgDie “Oldtown” von Florence besteht aus vielen Touristenläden und Restaurants, die am Wasser gebaut speziell im Sommer mit Leben gefüllt ein malerisches Bild abgeben. Im “Winter” ist naturgemäß nicht ganz so viel los, was aber der Schönheit keinen Abbruch tut.

OR50836.jpg OR50837.jpg OR50844.jpg OR50838.jpgWie man sieht, wurde es langsam dunkler. Zeit, sich auf den Weg Richtung LC zu machen. Ach ja, getankt haben wir dann für 2,159 USD / Gallone, Tankfüllung für ca. 25 USD.

Und noch eine Erfahrung haben wir gemacht: Ja, man kann vermutlich die ganze Oregon-Küste an einem Tag bewältigen – wenn man wie wir an einem Stück durchfährt.

Die Fahrt selbst wurde uns durch einen Sirius-Sender versüßt: Willie’s Roadhouse, ein Sender mit Country Musik aus den 60ern und 70ern. Johnny Cash ist den meisten noch bekannt, aber hier kamen auch Stars wie Freddie Fender, Bobby Bare und Jim Reeves zu Wort. Einfach klasse, plötzlich in die Jugend versetzt zu werden.

Als wir zuhause ankamen, dunkelte es schon heftig. Da auch das Internet gerade lahmte und wir vom Tag und den Eindrücken erschlagen waren, wurde dieser Teil des Reiseberichts erst am nächsten Morgen geschrieben.

11.02.2015 – Relaxen in Lincoln City

Nachdem wir ja gestern reisetechnisch einen wahrhaft stressigen Tag hinter uns gebracht hatten, war heute Entspannung angebracht. Es fing damit an, dass die beste Ehefrau von allen wegen einer eingeschleppten Erkältung nach dem Frühstück noch ein kleines Schläfchen einlegte, so dass wir erst gegen 11 Uhr loskamen. Erstes Etappenziel war der Strand auf der Höhe unserer letzten Behausung, also ungefähr 34. Straße NW. Der Strand dort ist schön, aber in Bezug auf Achate nicht sehr ergiebig.

OR50468.jpg OR50472.jpgUnd da die beste Steinesucherin von allen an einer anderen Stelle Blut geleckt hatte, kam die Bitte auf: Lass uns doch zum Taft-Distrikt fahren, bittttte.

OR50498.jpgWer kann da schon wiederstehen? Ich jedenfalls nicht. Dort angekommen, kam gerade die Sonne so richtig raus.

OR50478.jpg OR50475.jpgWir fanden wir eine ziemlich niedrige Ebbe vor, die die Seehunde gegenüber auf die Sandbank trieb.

OR50483.jpgDas Treibholz lädt natürlich immer wieder zu Fotos ein. Und ich kann nicht widerstehen.

OR50479.jpg OR50481.jpgDurch den niedrigen Wasserstand war relativ viel Küste freigelegt worden, so dass die Hoffnung auf neue Schätze groß war. Wir einigten uns auf Arbeitsteilung: Die beste Steinesucherin von allen legte sich in den Sand und wartete darauf, dass ihr die Achate in die Hand bzw. den Sammelbecher sprangen, ich hingegen machte mich auf den kilometerlangen Marsch die Küste entlang und bückte mich nach jedem noch so kleinen Steinchen.

OR50482.jpg OR50493.jpgIrgendwann war die gesamte Küste leergesucht und wir gönnten uns auf einem der Baumstämme ein mitgebrachtes Mittagessen. Die weitere Planung sah nichts vor und so entschlossen wir uns kurzerhand, auf dem Weg nach Norden in unserem Appartment ein Mittagsschläfchen einzulegen. Die beste Mittagsschläferin von allen im Bett, ich setzte mich auf die Veranda und ließ das Geräusch der Wellen auf mich einwirken.

OR50512.jpgBis zum Abend war danach doch noch etwas Zeit und wir machten uns auf den Weg nach Roads End, dem nördlichsten Teil von Lincoln City. Dort parkten wir vor einem der Abgänge an den Strand (kannten wir ja von früher her) und marschierten an der Waterkant entlang, bis es nicht mehr weiterging.

OR50517.jpgSteine gab es nicht zu finden, dafür aber Sandformationen und -muster,

OR50524.jpg OR50541.jpgfantastisch farbige Bäume (Red Cedar vermutlich)

OR50509.jpg OR50510.jpgund aus der Wand gebrochene Felsbrocken.

OR50535.jpg OR50536.jpgUnd natürlich Wellen.

OR50533.jpgUnd natürlich die beste Wellenläuferin von allen.

OR50544.jpgZurück ging es kurz beim Grocery Outlet vorbei und während die Kartoffeln kochten, auf einen Sprung in den Whirlpool. Schöööön, das machen wir öfters.

Ach ja, das ist unsere heutige Ausbeute:

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10.02.2015 – Von Lincoln City nach Yachats

Klingt nach einer größeren Reise, sind aber auf dem Highway gerade mal etwas über 40 Meilen. Aber die ziiiieeehn sich, wenn man an jeder Ecke, an jedem Statepark und jedem Aussichtspunkt einen Fotostop macht. Und ich kann der besten Reiseplanerin von allen noch nicht mal einen Vorwurf machen. Bin ja selbst genauso verrückt und halte mit der Kamera immer drauf, wenn die Motivklingel anschlägt.

Aber fangen wir lieber von vorne an. Auch heute war ich um zwei Uhr wach, konnte aber wieder einschlafen und war dann um sechs Uhr putzmunter. Oder wie man diesen Zustand sonst bezeichnen mag. Draußen regnete es nicht und an manchen Stellen schaute sogar blauer Himmel durch. Also nutzte ich die Gelegenheit, mal den Strand um unsere Hütte abzulichten. Freundlicherweise gesellte sich sogar ein Sonnenbogen (Karinisch für Regenbogen) dazu.

OR50215.jpg OR50216.jpgNach dem Frühstück ging es dann Richtung Süden (Süden=Sonne, Wärme, Sonnencreme). Aber der erste Stop ließ nicht lange auf sich warten. Wir landeten durch Zufall (oder als Teil eines großen Plans) oberhalb des Taft-Distriktes an einem Aussichtspunkt, der uns einen herrlichen Überblick über die Landzunge mit den ganzen Seehunden offerierte.

OR50219.jpgNächstes Ziel war Depoe Bay. Direkt davor liegt Boiler Bay. Manchmal kann man dort Wale sehen. Wir in unserem Fall natürlich nicht. Nur Möwen.

OR50248.jpgDepoe Bay wirbt mit dem kleinsten Hafen der Welt. Auch wurde hier der Film “Einer flog übers Kuckucksnest” gedreht.

OR50263.jpgSchnuckelig ist er schon.

OR50257.jpg OR50273.jpgAufregend vor allen Dingen die Ausfahrt unter der Brücke durch den engen felsigen Schlund. Den Schiffsführern kann man nur Respekt zollen.

OR50261.jpgDie direkt nebenan ruhenden Seehunde zeigten sich angesichts dieser Leistung absolut unbeeindruckt…

OR50269.jpg OR50266.jpgWeiter ging es über die Otter Crest Loop zum Devils Punchbowl mit einem weiten Blick Richtung Süden. Man beachte die kräftigen Farben=die Sonne schien herein.

OR50327.jpgOR50323.jpgZwischendurch kamen immer mal wieder Stops, die ich für die eine oder andere Langzeitbelichtung

OR50317.jpgoder für ein Foto an der Küste entlang nutzte. Hatte ich schon gesagt, dass es dort viele Aussichtspunkte gibt? Und dass es mich immer wieder wundert, wenn Leute behaupten, sie hätten an einem Tag Oregon der Länge nach durchquert und alles gesehen?OR50345.jpg OR50332.jpgNewport ließen wir fotografisch gesehen einfach links liegen und landeten dann wirklich (mit einiger Verspätung gegenüber unserem “Plan”) in Yachats. Früher hatten wir dies als Eldorado für das Finden von Achaten eingestuft. Weniger große Brocken, aber dafür sehr viele kleine und gut geschliffene. Diesmal war die Ausbeute eher mager, was uns aber nicht störte, da mittlerweile dieser große, gelbe Ball am Himmel erschienen war (ich glaube, man nennt ihn Sonne) und mich meine Jacke komplett vergessen ließ. Vielleicht sollte ich vom Titel unseres Urlaubes “Stormwatching in Oregon” doch noch Abstand nehmen.

OR50351.jpgAuf jeden Fall genossen wir das Wetter, haben vielleicht sogar ein wenig Farbe bekommen. Vor der Bücherei checkten wir uns kurz in Internet ein, um uns mit allen Infos aus der Heimat zu versorgen und machten uns auf den Heimweg. Dazu noch eine kleine Anekdote: Unser Auto war, wie viele Leihwagen in den USA, mit dem Satellitenradio Sirius ausgestattet (üblicherweise ist dies die ersten 3 Monate kostenlos, danach wird abgeschaltet. Bei diesem Wagen hatte man das wohl vergessen). Das bedeutet, dass man im Gegensatz zu UKW-Funk, der ca. 100 Kilometer weit reicht, in den gesamten USA immer Empfang hat. Theoretisch zumindest. Immer wenn wir unter dichteren Bäumen herfuhren, bekamen wir Aussetzer zu spüren. Also: In den Great Plains, in Arizona, Montana oder Wyoming dürfte es besser funktionieren.

Zurück in Depoe Bay machten wir an einer Raststelle Halt, da die Sonne versprach, einen tollen Sonneuntergang hinzulegen.

OR50360.jpgDie Wellen wurden von hinten beleuchtet, was mich schon heftig an einen Abend auf Kauai erinnerte.

OR50392.jpgWährend wir da so saßen, bekamen wir noch Besuch von einer einheimischen Dame, die uns noch ein paar Tipps zu Walen und Achaten verriet. Nicht, dass das für uns richtig neu war, aber wir nickten eifrig und bedankten uns artig.

OR50440.jpgAls abzusehen war, dass es aufgrund eines mächtigen Wolkenvorhanges nichts mit einem Sonnenuntergang á la Hawaii würde, ging es fast ohne Unterbrechung nach LC.

Kurz vor dem Taft District ein kleiner Fotostop auf die Bucht, als Ausklang für den Tag.

OR50450.jpgOR50457.jpg

09.02.2015 – Erster Tag in Lincoln City

Auch heute hat der Jetlag wieder zugeschlagen. Trotz Melatonin-Tabletten war ich gegen zwei Uhr wach. Suuuper. Also wie üblich von links nach rechts wälzen und wieder zurück. Danach das Tablet rausholen und ein wenig surfen.

Endlich dringt Tageslicht durch das Fenster und man kann die doch recht wilde Brandung gut erkennen. Ansonsten Erbsensuppe vor dem Fenster. Und das schon zum Frühstück.

OR50197.jpgWas tun, sprach Zeus? Erstmal lecker frühstücken. Rührei mit Turkey-Bacon und ein paar Scheiben Toast. Dazu deutscher Earl Grey. So lässt es sich leben.

Es ist noch früh am Tag, aber der Grocery Outlet macht schon um acht Uhr auf. Aber vorher gegenüber in den Dollar-Store, um das dortige Angebot zu sichten. Pustekuchen. Ein Mitarbeiter, der vor der Tür steht, teilt uns mit, dass der Manager “overslept”, verschlafen hat. OK, dann in den Outlet und nochmal ganz gemütlich durchgehen, um all die Dinge einzusammeln, an die wir gestern nicht gedacht oder die wir nicht gefunden haben. Einer der großen Vorteile dieses Ladens ist, dass die Preise sehr niedrig sind, einer der Nachteile ist, dass das Angebot immer wechselnd ist. Man kann also nie ganz sicher sein, dass die Lieblings-Eissorte morgen auch noch auf Lager ist. Und das Lagersystem mag den Angestellten durchaus vertraut sein, mir ist es das nicht. Also Gang für Gang abspazieren und schauen, was man gebrauchen kann.

Endlich sind wir durch und die beste Einkäuferin von allen spaziert noch kurz in den mittlerweile offenen Dollar-Store, um die Sachen einzuholen, die es im Outlet nicht gab.

Inzwischen nähern wir uns der Öffnungszeit des Tanger-Outlet-Centers. Dort benötige ich noch eine neue Winterjacke. North Face hat keine vernünftige in meiner Größe, aber bei Columbia werde ich fündig. Check.

Da wir zu diesem Zeitpunkt Lincoln City schon zur Hälfte durchquert haben, liegt es nahe, ganz bis zum südlichen Ende durchzufahren.

Auf dem Weg dorthin machen wir kurz Pause am D-River (dem nach Lincoln Citys Angaben kürzesten Fluss der Welt) und beobachten, wie der Wind das Wasser, den Sand und die Karin vor sich hertreibt.

OR50136.jpgOR50138.jpgIm Taft-Distrikt parken wir und gehen an den Strand. Dort haben die Winterstürme reichlich Treibholz angeschwemmt.

OR50141.jpg OR50142.jpg OR50152.jpgWir spazieren ein gutes Stück am Strand entlang und fröhnen unserem Lieblingshobby, dem Sammeln von Achaten. Aber auch die Seehunde, die normalerweise auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses auf dem Strand liegen, trauen sich durch die geringen Besuchermassen näher an unsere Seite heran und schauen neugierig auf die Touristen.

OR50162.jpg OR50168.jpgUnd was ist das? Ein Wal?

OR50176.jpgNein, keine Sorge, nicht an der Stelle. Aber der Versuch, einen Seehundrücken als Walrücken zu verkaufen…

Es geht auf die Mittagszeit zu, wir fahren nach Hause, die Taschen voll mit Steinchen. Die Ausbeute und vor allen Dingen die Größe der einzelnen Fundstücke ist beträchtlich.

OR50193.jpgAls wir bei unserem Appartment eintreffen, hängt dort ein Zettel an der Tür, dass ein Techniker zwischen 15 und 17 Uhr vorbeikommt, um den Internet-Zugang zu richten. Zur Zeit surfen wir provisorisch im Netz der Nachbarwohnung. Zeit für Spaghetti mit Hackfleisch und Tomatensauce.

Als der Techniker wieder weg ist und unsere Bäuche voll sind, machen wir noch einen kleinen Spaziergang an “unseren” Strand. Ich nehme nur die GoPro mit, sie ist ein ganzes Stück wasserdichter als meine gute Nikon.

GOPR8487.jpgÜbrigens ist das Haus oben auf der Klippe die Pacific Winds-Anlage.GOPR8498.jpgGOPR8495.jpgGemütlich ist was anderes, aber es ist nicht so kalt, wie wir befürchtet haben. Zumindest stimmt die Feuchtigkeit…

Es wird dunkel und ich kann schon früh anfangen, den heutigen Teil des Reiseberichts zu schreiben. Lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

08.02.2015 – Schlaflos in Seattle

Wie nicht anders zu erwarten war, endete die Nacht vor der gewohnten Zeit. Wir hatten zwar Melatonin-Tabletten eingeworfen, aber die zögerten das unvermeidliche nur (oder immerhin?) bis 5 Uhr hinaus. Gut, dass das Hotel Frühstück zu dieser Zeit schon anbot. Und wir waren sehr angenehm überrascht. Neben den üblichen Verdächtigen gab es Rührei und Würstchen, Joghurt, Obst, Cereals, Toast und und und. Man könnte schon fast sagen, dass es sich an den Standard europäischer Best-Western Hotels annäherte. Super. Gut gefrühstückt, das Tageslicht ließ sich auch blicken, beschlossen wir dann, uns nach Downtown Seattle (ca. 12 Meilen) zu begeben.

OR50018.jpgIch hatte diese Stadt zum letzten Mal 1987 gesehen und in anderen früheren Urlauben hatte ich mit einem Wohnmobil keine Lust gehabt, mich durch die Straßen zu quetschen. Es sieht auch stellenweise so aus, als wäre es des San Francisco des Nordens.

OR50030.jpgIn der Nähe des Pike Place Markets fanden wir sogar einen kostenlosen Parkplatz und schlenderten durch die Markthallen, die sich so langsam mit Leben zu füllen begannen.

OR50038.jpgDie Nähe zum Meer merkt man der Stadt deutlich an.

OR50039.jpg OR50040.jpgAber selbst die Fische grinsen einen freundlich an.

OR50042.jpgÜbrigens ein Feature, was wir öfters erfahren haben. Wir wurden mehrfach freundlich angesprochen, ein Penner? wies uns darauf hin, dass unser Parkplatz sonntags generell frei sei. Eine nette Stadt.

Nächstes Ziel war die Space-Needle, eines der Wahrzeichen von Seattle.

OR50083.jpgIn unmittelbarer Nähe liegt dann auch das Experience Music Project, ein Museum für populäre Musik. Ich muss allerdings gestehen, dass mich diverse Formen dieses futuristischen Gebäudes eher an Star Wars erinnerten…

OR50061.jpg OR50064.jpgAber auch Traditionen werden gepflegt (nicht nur hier, Totempfähle sieht man häufiger).

OR50060.jpgZwischendurch mal ein Selfie

OR50070.jpgund noch ein paar von diesem Gebäude und Umgebung.OR50071.jpg OR50068.jpg OR50072.jpg OR50073.jpgFür heute genug von Seattle (benannt übrigens nach einem Häuptling der Duwamish und Suquamish), wir müssen ja noch nach Lincoln City und das sind noch ein paar Meilen. Und auf dem Weg liegen noch diverse Zwischenziele. Da sei zum einen die Outlet-Mall von Centralia zu nennen, die den Shop VF (Vanity Fair) beherbergt. Der ist für mich deshalb so bedeutsam, weil ich dort ohne längeres Suchen meine Bestände an Kleidung auffrischen kann. Und VF gibt es leider nicht in jeder Outlet-Mall.

Bei Famous Footwear waren für die Göttergattin noch ein paar neue Turnschuhe von Asics fällig und in einem Western-Store fiel mir noch ein Hut in die Hände (wird demnächst vorgestellt).

Damit auch der Magen was zu tun bekommt, kehrten wir noch kurz bei Burger King ein, verdrückten ein wenig Fast Food und setzten uns weiter auf den I5 Richtung Süden.

Ca. 20 Meilen südlich von Centralie geht nach Osten die Straße 504 zum Mount St. Helens ab. Der Vulkan war 1980 ausgebrochen und hatte große Landstriche Washingtons verwüstet. Eigentlich (wenn ich der Schilderung meiner besten Reiseführerin von allen trauen durfte) konnten wir bis maximal zu der Stelle fahren, wo wegen Schnees die Straße gesperrt ist. Aber die Straße hatte von DIESEN Wetternachrichten noch nichts mitbekommen. Jedenfalls hatten wir von einem der Aussichtspunkte einen guten Ausblick auf den schneebedeckten Vulkan.

OR50091.jpgOR50108.jpgOR50109.jpgWeiter auf die Piste zur Grenze von Washington/Oregon. Einkaufen ohne Mehrwertsteuer. Gut, davon sahen wir nicht allzuviel, als wir auf dem I5 durch Portland fuhren. Aber dafür eine Vielzahl von schönen Brücken über den Columbia River. Die sollten wir uns noch irgendwann mal genauer anschauen…

In Tigard biegt die 99w ab nach Lincoln City. Da unser Tank mittlerweile zu 3/4 leer war, beschlossen wir, das Unvermeidliche nicht länger herauszuzögern und zu tanken. In unserer Erinnerung waren die Spritpreise in LC immer recht hoch. Wir entschlossen uns zu einer freien Tankstelle mit 2,099 USD/Gallone. Welch eine angenehme Überraschung, als nach 10 Gallonen der Tank voll war und wir nur etwas über 20 USD hinblättern durften.

Das schöne Wetter vom Vormittag hatte sich mittlerweile verabschiedet und so kämpften wir uns durch strömenden Regen bis nach LC. Am Nordende dieser langgestreckten Ansammlung von früher fünf Siedlungen gibt es einen Grocery Outlet. Ein Laden, der sich durch Superpreise von Standard-Lebensmitteln auszeichnet. Und zum Schluß bekommt man von der Kassiererin immer freudestrahlend mitgeteilt, wieviel man gegenüber einem herkömmlichen Einkauf gespart hat. In unserem Fall betrug die Rechnung 64 USD, und gespart hatten wir knapp 43 USD. Angenehm.

Auf zu unserer Behausung. Diesmal kein einzeln stehendes Ferienhaus, sondern ein Appartment mit dem Namen Whispering Waves in der Anlage Pacific Winds. Das Appartment selbst ist sehr schön, wie man an den Fotos sehen kann. Nur wurde das initiale Vergnügen dadurch getrübt, dass das Internet nicht funktionierte, das Schloss zum Whirlpool nur mit Gewalt aufzubrechen war und der Fernseher ständig einen Code verlangt. Aber ein Anruf beim Verwalter konnte einen Großteil der Probleme klären.

Ab ins Bett, Licht aus und aus dem Fenster den weißen Brandungsstreifen des Meeres sehen. Oder vor dem Kamin sitzen und die behagliche Wärme spüren. Morgen probieren wir auch den Whirlpool aus. Gute Nacht.