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Unser Tagesziel für heute war die Needles Section des Canyonland National Park. Der Park ist in drei große Bereiche aufgeteilt. Der am besten zugängliche liegt 12 Meilen nordwestlich von Moab und wird “Island in the Sky” genannt. Dort waren wir bei unseren bisherigen Besuchen. Noch weiter nordwestlich, am anderen Ufer des Green River liegt “The Maze”, ein fast unzugängliches Gebiet und südlich von Moab, ca. 60 Meilen, liegt die Needles Section. Wir fuhren also auf der 191 Richtung Süden bis zum Abzweig auf die 211. Diese führt durch die Indian Creek Recreation Area. Mit dieser verbindet uns wie vieles hier eine lange Tradition. In früheren Jahren hatten wir gegenüber vom Newspaper Rock öfters übernachtet, mal mit dem Zelt, mal mit dem Wohnmobil. Der damals freie Zeltplatz war verschwunden, der Bach, in dem wir uns mit reisverklebtem Kochgeschirr im Bach die Haare gewaschen hatten, war noch da. Ebenso die berühmten Petroglyphen, heute neu englisch als Rockart, oder in jugendlichem Deutsch als Indian Graffiti bezeichnet. Auch die Blumen kamen uns bekannt vor.
Ach ja, die roten Früchte der Opuntien soll man ja essen können. Kann man. Nachdem man die Ministacheln auf den roten Früchten und aus den Fingern auch entfernt hat.
Auf dem Weg nach Süden bogen wir dann spontan in die Beef Basin Road ein, einfach um zu sehen, was uns dort präsentiert wird. Auf den 7 Meilen, die wir dort fuhren, änderte sich die Landschaft nicht großartig, aber dafür erfuhren wir mal, wie das mit dem “Grader” funktioniert. Wer macht die Straßen immer so schön glatt?
Weiter entlang der Straße 211 kamen wir dann im Besucherzentrum der Needles Section an und ließen uns beraten. Eigentlich wollten wir schon lange mal zum Confluence Overlook laufen, dem Zusammenfluss der beiden Flüsse Green River und Colorado River. Dies hätte eine Wanderung von ca. 5,5 Meilen in jeder Richtung bedeutet. Die Rangerin meinte, das wäre in 6-8 Stunden gut zu bewältigen. Angesichts der Uhrzeit und der Tatsache, dass es draußen über 32°C hatte, beschlossen wir, ein paar kleinere Ausflüge zu machen. Wir fuhren also zuerst zum Big Spring Canyon Overlook und waren schon da überwältigt von den Felsformationen und dem Ausblick, der sich da bot.
Das nächste Ziel war die Elephant Hill Road, oder zumindest der Parkplatz zum Startpunkt. Diese “Straße” ist wohl eine der schwierigsten, die der Park zu bieten hat. Steil geht es über rutschige Felsen nach oben und ich musste mit ansehen, wie ein neuerer Jeep Cherokee umdrehte und zurückfuhr. Möglicherweise hätte ich diese Stelle mit unserer Bergziege mit viel Grummeln im Bauch noch bewältigt, aber das war der einfachste Teil. OK, wir sind nicht hier, um den Schrotthändler zu bereichern. Wir können auch noch laufen. Und zwar in Richtung Chesler Park. Die eigentliche Strecke war mit 3-4 Stunden angegeben, aber wir marschierten los (natürlich mit genügend Wasser) und bestaunten die Landschaft. Die Türmchen türmten sich auf, Hoodoos und der Autor stehen in der Gegend rum, und die Stille lädt einfach nur zum Verweilen ein.
Und als wir genug (gesehen) hatten, drehten wir einfach um und gingen über die manchmal recht merkwürdig anmutende Wegstrecke
zum Wagen zurück. Auf dem Rückweg zum Parkeingang noch die “Wooden Shoe Arch”, mittig im Bild.
Dann ging es wieder aus dem Park auf die 211. Dort lagen die Felsentürme, die wir auf dem Hinweg in der Mittagszeit gesehen hatten, in deutlich schönerem Abendlicht. Und als wir wieder auf auf die 191 stießen, lag vor uns der Church Rock (ohne Glockenturm). Mittlerweile war die Nachmittagssonne in den Abend übergegangen und ging langsam unter, während wir zurückfuhren. Daher noch ein letztes Abschiedsfoto aus dem Wagenfenster, bevor es ganz dunkel wird.
Gegen 20 Uhr waren wir wieder zuhause, übersättigt von den Eindrücken, die auf uns eingeprasselt waren.
Gute Nacht zusammen.
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