Route Industriekultur – Halde Hohewart

Das schöne Wetter trieb uns hinaus. Haldenbesuch war angesagt. Die Halde Hohewart zwischen Herten und Herne hatten wir noch nicht besucht. Sie liegt in der Kreuzung von A2 und A43 und ist mit dem Auto in ca. 20 Minuten aus Werden zu erreichen (kein Stau auf der A40 vorausgesetzt). Imposant heben sich die beiden stählernen Bogen im Rund vom Himmel ab. Aber um dorthin zu gelangen, ist Arbeit angesagt. Entweder man läuft im Zickzack in zart ansteigenden Serpentinen nach oben oder man steigt die Treppe auf dem direkten Weg nach oben.

_D480360.jpgWie ich on Top erfuhr, sind es 500 Treppenstufen, genannt die Himmelsstiege. Sport am Abend. Wenn man dann dank Sauerstoffzelt wieder bei Atem ist, kann man in ca. 143 m Höhe (so mein GPS) die Aussicht genießen. Und die ist wirklich nicht von schlechten Eltern:

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Aber das Hauptziel sind natürlich die Bögen, die sich über dem Observatorium aufspannen. Besonders schön ist dies logischerweise, wenn die untergehende Sonne durchscheint.

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Leider spannt sich um das Observatorium ein unschöner Bauzaun. Ein Riss in einer Schweißnaht an der Berührungsstelle der beiden Bögen sorgt dafür, dass man nicht näher ran kan (Stand 31.03.2018) Aber wenn man ein Fisheye über den Zaun hält, geht es doch so einigermaßen:

_D480388.jpgAuf der Halde kann man dann in Richtung Westen spazieren, von wo man den Blick in Richtung Gelsenkirchen und die untergehende Sonne schweifen lassen kann.

_D480378.jpg Vom Sonnenlicht magisch angestrahlt ein Windrad. _D480374.jpg
Und auf dem Weg zurück die Spiegelung in den Pfützen ausnutzen:

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_D480386.jpgEin letzter Schuss gegen den Abendhimmel

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und wir simulieren noch kurz Angels Landing

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und wir machen uns an den Abstieg

_D480403.jpgMilchig durch die Osterfeuer steigen die Wolken im Westen empor. Ein anderer Wanderer meinte, wir könnten genau HEUTE um 20 Uhr den Mond auf- und im Westen die Sonne untergehen sehen. Dank der Wolken wurde daraus nichts. Aber macht nichts, der Abend war trotzdem schön.

Project Digital – Negative selbst digitalisieren

1975 fing ich mit der Fotografiererei an. Damals war eine Minolta SRT 303 meine erste Kamera. In den folgenden 30 Jahren sammelten sich 529 Filme im S/W- und im Farbbereich an. Diese lagerten (zum Glück ziemlich sortiert) in Ordnern in Folienhüllen im Schrank.

Digitalisieren, aber wie? DM (und andere Laboratorien) bieten diesen Service an. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich früher mal für einen Film 10 Euro bezahlt. Und bekam dafür eine CD mit .jpg-Dateien zurück. Wo das bei über 500 Filmen hinführt, kann sich jeder selbst ausrechnen. Also: Selbst ist der Mann.

  1. Möglichkeit: Die Papierbilder abfotografieren. Theoretisch möglich, aber dazu müsste man alle Fotos geordnet vorliegen haben. Und eine Apparatur mit Blitzanlage, Stativtisch etc. aufbauen. Umständlich, sehr zeitaufwändig.
  2. Möglichkeit: Die Papierbilder einscannen. Sowohl theoretisch als auch praktisch möglich. Dauert nur EWIG.
  3. Möglichkeit: Die Negative über einen Dia-Scanner einscannen. Ich habe zuhause einen Magazinscanner, den ich automatisch laufen lassen kann. Ca. 1,5 Stunden für 50 Aufnahmen. Und bei gerahmten Dias auch ein wunderbare Sache. Aber ca. 19.000 Negative zerschneiden, rahmen und dann einscannen? Nein danke.
  4. Möglichkeit: Einen speziellen Negativscanner kaufen. Wäre auch eine Option gewesen. Nur hätte die Scanzeit bei einer vernünftigen Auflösung bestimmt eine Minute oder länger pro Aufnahme gedauert. Die Zeit wollte ich nicht investieren. Außerdem hat man dann nur jpg-Files und keine Raw-Fotos, die sich schlechter nachbearbeiten lassen.
  5. Möglichkeit: Mit der Kamera abfotografieren. Dazu einen DSLR-Objektiv-Aufsatz zum Digitalisieren von Negativen verwenden. Kostet ein “Appel und ein Ei”, aber ich hatte zu der “supereinfachen” Lösung nicht so das rechte Vertrauen. Vor allen Dingen: Wie sieht es da mit einer Beleuchtungsquelle und deren Befestigung aus? Daher entschied ich mich für die folgende Variante zum Abfotografieren: Do it yourself:
  6. Möglichkeit:  Was wird dazu benötigt? Eine “normale” digitale Spiegelreflexkamera, ein Objektiv, mit dem man variabel an die Negative heranfahren kann (z.B. mit einem Balgengerät), eine Halterung für die Negativstreifen und eine Lichtquelle. Bis auf die Halterung war alles vorhanden. Also bat ich meinen bastelnden Sohn Mike, mir eine solche zu bauen. Er hat Spaß daran.

Und dann ging es los.

Hier als erstes das Ausgangsmaterial:

Halbwegs ordentlich katalogisiert musste ich “nur” noch die Streifen aus der Hülle frickeln. Und dabei trat schon die erste Schwierigkeit zutage. Als ich damals die Fotos aus dem Labor zurückbekam, waren diese (zur Vermeidung von Fingerabdrücken und um sie für Nachbestellungen beschriften zu können) an einer Papierlasche befestigt.

Diese ließ sich zwar ohne Beschädigung der Negative entfernen, aber winzige Klebstoffreste sorgten bei der jetzigen Aktion dafür, dass sich die Streifen stellenweise nur mit etwas Gewalt herausziehen ließen.

Nächster Schritt:


Negativstreifen einfädeln. Man sieht hier den Aufbau der Apparatur. Das Handy stellt die Beleuchtungsquelle dar, davor ist die Halterung, in die die Negative eingefädelt werden. Diese zu bekommen war das größte (und doch kleinste) Problem. Wonach im Netz suchen? Selbst mein Fotohändler des geringsten Misstrauens, Calumet in Essen, konnte mir da weder mit Rat noch mit Tat weiterhelfen. Und die Lösung lag soooo nah: Einfach mal ins Bad, da stand noch mein altes Vergrößerungsgerät im Schrank und genau dort befand sich die Schablone, um die Negative einzuziehen.

Als Kamera verwendete ich meine bewährte Nikon D4. Mit 16 MP stellt sie für mich einen guten Kompromiss aus Auflösung und Dateigröße dar. Hätte ich meine D800 mit 36 MP genommen, ich wäre der Datenflut nicht mehr Herr geworden. Und die Bearbeitungszeit am Rechner wäre auf ein vielfaches angewachsen.

Als Beleuchtungsquelle darf ich hier mein Android-Handy vorstellen. Es gibt verschiedene Apps für diesen Zweck, ich entschied mich für Pocket-Softbox. Hier kann ich einen “weißen” Hintergrund einstellen. Genauer gesagt konnte ich sogar die Farbtemperatur wählen. Ich entschied mich für 5000 K und stellte diese auch an der Kamera ein.

Dann die Kamera auf dem Stativ leicht nach oben richten, damit das Handy nicht so leicht runterfällt und justieren. Für die ersten Aufnahmen hatte ich so exakt wie möglich an das Negativ herangezoomt, stellte aber fest, dass ich es nicht schaffte, den wirklich genauen Ausschnitt immer zu treffen. Schon geringste Anstubser am Handy verschoben mir diesen. Und was noch lästig war: Da ich mit zu kurzen Armen und daher einer Lesebrille gesegnet bin, musste ich zum Einfädeln die Brille aufsetzen, zum Blick durch den Sucher diese wieder abnehmen und so fort. Ein weiteres Problem ergab sich durch die Schwerkraft. Jeweils beim ersten und letzten Bild eines Streifens hing dieser zur Seite etwas durch (Schablone hatte ein wenig Spiel), so dass das Bild etwas schräg in der Halterung stand. Festhalten mit der Hand ging nicht, dazu war die Belichtungszeit zu lang.Eine Lösung all dieser Probleme ergab sich durch einen Wechsel der Kameraaufstellung. Linse, Kamera + Halterung nach unten, das Negativ hängt nicht mehr schräg durch, die Sucherfokussierung wurde durch den Live-View ersetzt. Und das Handy fällt auch nicht runter, wenn man ein stärkeres Gummi wählt.

Und wie man sehen kann, habe ich den Ausschnitt etwas großzügiger angesetzt. Im Liveview kann man relativ leicht das einzelne Bild im Rahmen einpassen, so dass keine weißen Ränder entstehen. Zur Belichtung wählte ich an meinem 60mm Makro Objektiv die Blende 8 und ließ die Zeitautomatik den Rest erledigen. Dabei kamen üblicherweise Belichtungszeiten zwischen einer 15tel Sek. bis zu einer Sekunde raus. Autofokus funktioniert mit dem Balgengerät natürlich nicht und es wurde einmal im Liveview fokussiert.

Nach jedem Film einmal ohne ein Bild vor der Linse auf den Auslöser gedrückt, damit ich die Filme voneinander trennen kann am Rechner.

Bei ganz alten Filmen, die ich noch selbst entwickelt hatte, konnte ich diese Papierhüllen verwenden (da sie nicht vom Labor in kleinere “Einheiten” zerschnitten wurden). Das reduziert den “Einfädelaufwand”. Und die Zeit für einen Film auf ca. 7 Minuten.

Los gehts. Ungefähr 10 Minuten brauchte ich für einen normalen 36er Film in den Hüllen mit 4er-Streifen, dann hatte ich alle Aufnahmen auf dem Chip.

So wühlte ich mich durch die Negativstreifen, bis ich ca. 400-500 Fotos gemacht hatte.

Dann ab an den Rechner. Alle Bilder erstmal in ein temporäres Verzeichnis auf der Festplatte. Dann für jeden Film ein Verzeichnis anlegen und die Fotos dort hineinschieben.

Für jeden Film einzeln der Import in Lightroom:

Beim Import vergab ich für jeden Film vorsichtshalber das Stichwort “negativ”, um sie später mal schnell wiederzufinden. Zusätzlich noch weitere Stichworte, wo es passend erschien.

Nun haben Farbnegative den eklatanten Nachteil, dass sie durch die Filmemulation schon einen kräftigen Rotstich mitbringen. Dieses Problem wurde durch ein spezielles Template gelöst, welches die Invertierung und die Beseitigung dieses Farbstiches hinbekommt. Und wenn dann die Vorschaubildchen so nach und nach erzeugt werden, kommt das große “Aha-Erlebnis”: Die Bilder werden schöööön.

Für die SW-Negative verwendete ich ein weiteres Template, welches nach ein paar Filmen in Richtung Helligkeit, Kontrast, Tiefen und Lichter optimiert wurde.

 

Jetzt gibt es nur noch vier Schritte zu tätigen: Beschneiden, die Ausrichtung korrigieren, Verschlagworten und letzte Bildanpassungen vornehmen. Das Beschneiden ist relativ einfach zu erledigen: Im Entwicklen-Modus wird das erste Bild zugeschnitten. Dann in den Bibliotheksmodus wechseln, mit strg+A alle Bilder außer dem ersten markieren und mit strg+alt+v die Einstellung auf alle anderen Aufnahmen anwenden.

Das Verschlagworten kann filmeweise erfolgen, wenn es sich um das gleiche Thema handelt. Bei Einzelpersonen kommt man nicht um die Handarbeit herum. Zur Personen-/Gesichtersuche in LR habe ich nicht so das rechte Vertrauen, zumal ich die gefundenen Personen dann nicht bei den Stichworten wiederfinde, sondern eine extra Suche/Filterung aufmachen muss.

So far, so good. Fehlt jetzt noch der Export. Den kann und sollte jeder selbst für sich konfigurieren.

Tipps:

  • Wenn es eine Möglichkeit gibt, den Handybildschirm so zu sperren, dass bei einer versehentlichen Berührung nicht die Softbox-App weggeschaltet wird, solltet ihr sie nutzen.
  • Wenn ihr nicht den Live-View, sondern den Sucher verwenden wollt, achtet darauf, ob eure Kamera 100% des Sucherbildes anzeigt.
  • Die Arbeit mit dem Live-View kostet Akku-Kapazität. Seht zu, dass ihr einen Reserve-Akku bereit liegen habt.
  • Beim Entwickeln dran denken: Der Regler für die Belichtung funktioniert in der entgegengesetzten Richtung.
  • Jedes Bild setzt den “Shutter-Count” hoch. D.h. wenn ich fertig bin, hat die Kamera ca. 19.000 Auslösungen mehr auf dem Buckel. Das kann bei preiswerten Konsumerkameras schon einen erheblichen Teil der Lebensdauer ausmachen.

Und die Quintessenz aus der Geschichte: An den ersten beiden Tagen des Jahres 2018 habe ich ca. 80 Filme digitalisieren können. D.h. es wird mir für lange und regnerische Abende noch genug Arbeit übrig bleiben. Der Lohn der Mühe besteht darin, längst vergessene, in Alben verstaubende Fotos von alten Freunden, von Verblichenen und sonstigen geliebten Menschen wiederzufinden. Und (so sie noch leben) auch mit diesen zu teilen.

Sollte also jemand aus meiner Vergangenheit diesen Post bis hierhin lesen, sich daran erinnern, dass er oder sie mal vor meine Linse gelaufen ist, sei es bei einer Vereinsveranstaltung, bei Mannschaftsfotos oder bei Fotoshootings: Ihr seid herzlich eingeladen, euch bei mir zu melden. Ich werde dann sehen, welche Namen/Gesichter ich noch identifizieren kann und euch gerne die Aufnahmen – dann natürlich DIGITAL – zukommen lassen.

David gegen Goliath – Vergleichstest Nikon D500 gegen D4

Wie die Kamera-Enthusiasten wissen werden, hat Nikon mit der D5 und der D500 zwei interessante neue Kameramodelle auf den Markt geworfen. Mit einem Ladenpreis von ca. 7.000 Euro liegt die D5 weit außerhalb meiner Preisvorstellungen, aber die D500 mit ihrem APS-C-Sensor ist es wert, dass man sie sich mal näher anschaut. Zugegeben, der Vergleichstest ist eigentlich ein wenig unfair, aber bei den Vorschusslorbeeren, die die D500 in den Medien erhalten hat, muss sie sich an “höherem” messen (lassen).

An der Stelle möchte ich mich bei der Firma Calumet in Essen bedanken, die mir für ein Wochenende letztere zur Verfügung stellte. Es gab auch fotografisch genug zu tun.

Vorschicken muss ich, dass ich jetzt keinen exakten wissenschaftlichen Test durchgeführt habe. Es war ein praxisorientierter Test mit den Aufnahmesituationen, die ich ab und zu zu bewältigen habe.

Erste Station war der Weihnachtsmarkt in Brühl, wo sich die Country-Band “Old Country Folks” auf die Bühne stellte. Mäßige Beleuchtung, herumturnende Künstler, die Notwendigkeit, eine Teleoptik zu benutzen, das alles war bisher für mich eine Domäne der D4. Mitgenommen hatte ich das 24-70er, 1:2.8 und das 70-200er, ebenfalls 1:2.8 Lichtstärke. Der DX-Sensor der D500 bringt eine 1,5-fache Brennweitenverlängerung mit sich, so dass ich mich mit dem Telezoom leicht schonmal bei 300 mm bewegte. Also eine entsprechend kurze Verschlusszeit (1/500) auswählen. ISO 3.200 passte so gerade eben noch und los ging es. Zuerst mit der D4 auf die Musiker los. Standardprogramm für das Profimodell und mich. Und ich stellte fest, was ich schon ab und zu mal festgestellt hatte: Wenn die Augen, abgedeckt durch den (Cowboy)hut, im Dunkeln liegen, hat die D4 zuweilen Probleme mit dem Fokussieren. Da muss ich auf die AF-C mit 9 Messfeldern stellen, um noch auslösen zu können. Dann war die D500 an der Reihe. Genau wie vorher mit AF-S und einem Messfeld angefangen. Und: Die Cam hatte keine Probleme, in den gleichen Situationen scharfzustellen. AF-C unnötig. Dieser Punkt geht eindeutig an die D500. Was mir auffiel, war, dass die Fotos auf dem Display der D500 immer ein wenig schwammig wirkten. Ich hatte schon Panik, dass das hinterher auf dem Computer genauso aussah.

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Nach dem Konzert ging es noch zum Schloss Bensberg, welches durch eine Lasershow fantastisch illuminiert wurde. Hier schraubte ich die Empfindlichkeit auf normale 200 ISO runter und schoss mit dem Stativ ein paar etwas länger belichtete Aufnahmen.

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Am nächsten Morgen zuhause die Fotos auf den Rechner kopiert und verglichen. Die “Unschärfe”, die ich auf dem Display wahrgenommen hatte, ließ sich am Bildschirm nicht nachvollziehen. Die Aufnahmen waren schön scharf und das Rauschen war trotz des kleineren Sensors nicht schlimmer als beim Vollformat-Sensor. Vielleicht sind die Vollformat-Aufnahmen einen winzigen Ticken schärfer. Aber das ist mehr gefühlt als wissenschaftlich belegbar. Bei den Fotos vom Schloss Bensberg habe ich keine Unterschiede feststellen können.

Zweiter Test: Portraitshooting in Essen. Grauer Himmel, hell ist was anderes. Ich beschloss, mit der D500 anzufangen. Wegen der langen Brennweite und der Angst, zu verwackeln, schraubte ich die Verschlusszeit auf 1/500 sek. rauf. Dazu brauchte ich natürlich entsprechend Licht und so landete ich über ISO-Auto doch meistens bei 800 ISO. Die Portraits erschienen mir alle ein bisschen “weich”, was aber zum einen am diffusen Licht, zum anderen an der “hohen” ISO-Zahl liegen kann. Mit der D4 kam ich dann mit einer kürzeren Verschlusszeit und einer dementsprechend niedrigeren ISO-Zahl aus. Hier fiel das Ergebnis wie “gewohnt” aus. Wenn man alles richtig macht, knackig scharfe Fotos. Ein wichtiger Unterschied von der “kleinen” zur “großen” ist der Bereich der Fokusmessfelder. Bei der D500 gehen diese links und rechts fast bis an den Rand. Speziell bei Hochformatfotos kann man direkt auf das Auge fokussieren und muss nicht anschließend die Kamera verziehen.

portrait.PNGDritter Test: Handballspiele in “dunklen” Sporthallen. ISO wieder auf 3.200 hochgeschraubt, 1/500 sek. Belichtung, Autofokus auf AF-C, 9 Messfelder und knipsen, was das Zeug hält. Und hier muss ich der D500 mal wieder ein Kompliment aussprechen: Von der Serienbildrate war sie nicht spürbar langsamer als die D4. Ein Zeitungsreporter, der neben mir stand, meinte, er hätte auch mal mit der D500 fotografiert und die Aufnahmen wären nicht scharf gewesen. Diesen Eindruck konnte ich nicht bestätigen. Und ich hatte nach der Auswertung das Gefühl, als wären mehr Aufnahmen korrekt fokussiert und scharf als bei dem “Profimodell”.

handball.PNGFazit: Die D500 ist eine tolle Kamera. Und für den Preis bekommt man sehr viel Technik geliefert. Einen wirklichen Nachteil in der Bedienung habe ich nicht durch den APS-C-Sensor bemerkt. Was nicht so schön ist, ist die Tatsache, dass es für diesen Sensor (noch) kein Teleobjektiv mit einer durchgehenden Lichtstärke von 1:2.8 gibt. Die DX-Optiken sind leider wesentlich lichtschwächer aufgestellt. Ob die optische Qualität den FX-Scherben hinterherhinkt, kann ich nicht beurteilen. Ich würde jetzt gerne die Cam noch im Studio mit anderen Linsen ausprobieren. Vielleicht ergibt sich ja noch die Gelegenheit dazu.

Die Reisekameraausrüstung Californien Nevada 2016

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Die Reisekameraausrüstung Californien – Nevada 2016

DSC8830.jpgAuch diesmal eine Auflistung der Kamerateile, die ich im Urlaub dabei hatte. Im Unterschied zum letzten Urlaub auf Hawaii habe ich mich für ein Experiment entschieden. Statt der bewährten Nikon D4 entschloss ich mich, diesmal meine letzte “Neuerwerbung”, eine Nikon D800 mitzunehmen. Experiment deshalb, weil es sich laut Internet um einen Pixelriesen mit 36 MP handelt, der gerne als die “Diva” bezeichnet wird, weil sie weniger für Schnellschüsse als für überlegte “Bildkompositionen” geeignet ist. Ein wenig Angst hatte ich schon, zum einen, ob ich den Qualitätsansprüchen der Kamera genügen würde, zum anderen, ob ich der Datenmengen Herr werden würde. Ich entschloss mich, als Speicherformat das verlustfreie RAW-Format zu wählen, welches “nur” 40MB große Dateien erzeugt, im Gegensatz zum unkomprimierten RAW mit 70-80MB-Files. Hoffentlich bekomme ich im Hotel alles in die Cloud hochgeladen. OK, für den Reisebericht im Internet und auch für ein E-Book sind die 36MP heftigst überdimensioniert, aber wenn mal eine Ausschnittsvergrößerung erforderlich ist, hat man deutliche Reserven.

  • Die Nikon D800, am normalen Kameragurt, Sun-Sniper blieb zuhause. Grund? Erstens vergessen und zweitens benutzt man bei dieser Kamera häufiger ein Stativ, um Verwackelungsunschärfen bei der hohen Pixelzahl zu vermeiden.
  • ein Nikon 24-70mm, 1:2,8 “Standard”-Zoom, passt laut Medienberichten gut zum Body
  • ein Nikon 70-200mm, 1:2,8 Telezoom, hat sich ebenfalls bewährt, schwer, aber ich möchte nicht darauf verzichten
  • ein Nikon 14-24mm, 1:2,8 als Superweitwinkel, soll angeblich auch gut mit D800 harmonieren
  • dazu das altbekannte Manfrotto-Stativ (190CX-pro3) mit Kugelkopf
  • Blitz Nikon SB910
  • Fototasche LowePro 400aw
  • Und neu dabei: Ein L-Frame der Firma Manfrotto, gut geeignet für Sternenfotografie und andere Hochkantfotos. Mal sehen, ob ich ihn einsetzen kann.

Der Telekonverter blieb diesmal zuhause, ebenso das Makro und auch das 50mm / 1:1,4.

Den GPS-Sender habe ich erst, als ich diese Zeilen im Hotel in LA zusammenschrieb, draufgeschraubt. Sonst hätte ich ihn womöglich noch vergessen. Und in dem Zusammenhang fällt mir dann auch auf, dass der Tausch der D800 gegen die D600 (kurzes Intermezzo) eine gute Wahl war: Nicht nur, dass sich die D800 von der ganzen Bedienung so anfühlt wie meine D700 (mittlerweile von meinem Sohn entführt, sie scheint sich aber bei ihm ganz wohl zu fühlen) und die D4, auch der GPS-Sender passt von den Anschlüssen drauf. Glück gehabt.

04.02.2015 – Die Reisekameraausrüstung Utah 2015

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Die Reisekameraausrüstung Utah 2015

Auch diesmal eine Auflistung der Kamerateile, die ich im Urlaub dabei hatte. Im Unterschied zum Kurzurlaub in Oregon im Frühjahr habe ich den 2x Telekonverter zuhause gelassen und dafür ein 105er Makro mitgenommen.

  • Eine Nikon D4, FX-Vollformat, wie üblich, diesmal nicht mit dem normalen “Nikon-Gurt” (ist einfach zu protzig, mit der “D4”-Aufschrift zu werben), sondern mit einem Sun-Sniper-Gurt. Praktisch, damit einem bei Wanderungen die Kamera nicht von der Schulter rutscht und trotzdem ist die Knipse schnell bei der Hand. Unpraktisch, wenn man dann an die Kameratasche absetzen möchte: Erst Hut absetzen, Sonnenbrille dazu, Kameragurt über den Kopf ziehen und dann die Tasche vom Rücken. Aber wie sagt man so schön? Man gewöhnt sich an allem, selbst am Dativ.
  • ein Nikon 24-70mm, 1:2,8 “Standard”-Zoom, hat sich auch in diesem Urlaub mehr als bewährt
  • ein Nikon 70-200mm, 1:2,8 Telezoom, hat sich ebenfalls bewährt, schwer, aber ich möchte nicht darauf verzichten
  • wie im Frühjahr dabei, ein Nikon 14-24mm, 1:2,8 als Superweitwinkel, einige der schönsten Aufnahmen sind damit entstanden
  • ein Nikon 105mm, 1:2.8er Mikro
  • dazu ein Manfrotto-Stativ (190CX-pro3)
  • Blitz Nikon SB910
  • Fototasche LowePro 400aw

Der Telekonverter blieb diesmal zuhause, mit dem Makro kam ich sehr gut an Eidechsen und Wüstenpflanzen ran.

Die GoPro war sehr nützlich, um die Actionfotos und -Videos zu produzieren, die ich im Gelände (auch mit Hilfe meiner Söhne) produziert habe. Kamera auf den Boden stellen oder in den Schlamm legen und laufen lassen. Ist schon ein tolles Teil, diese “Mini-Kamera”. Aber auch die Nikon AW100 hat echt gute Videos produziert. Hoffe, dass ich irgendwann zum Auswerten und Zusammenschneiden komme.

Und die ganzen Kleinteile auf dem Foto?

Da wäre erstmal der GPS-Empfänger zu nennen, der meinem alterschwachen Gedächtnis auf die Sprünge helfen wird, wenn ich später mal nach der Location eines Fotos suche. Hat diesmal auch größtenteil funktioniert. Im Bryce-Canyon, in den engen Schluchten der Wanderwege, hatte es allerdings mal Aussetzer. Die beiden Fernauslöser lassen sich entweder dazu benutzen, um den Blitz remote zu zünden oder um die Kamera berührungsfrei auszulösen. Das “Kabelgedöns” dabei brauchte ich, um sowohl GPS als auch Remote-Auslöser zu koppeln.

6007699.jpgAch ja, um die D4 trotz Sun-Sniper noch auf das Stativ schnallen zu können, war eine spezielle Platte notwendig, die die Montage auf dem Manfrotto zum einen erlaubte, zum anderen aber auch den Gurt gleichzeitig befestigte. Möglicherweise gibt es da auch noch andere Lösungen, aber an dem silbernen Knopf des Gurtes konnte man die Kamera auch so gut tragen, war schön ausbalanciert.

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