25.03.2025 – USS Midway

Heute, zum Abschluss unserer Reise, wollten wir uns etwas Besonderes gönnen. Im Hafen von San Diego liegt (mittlerweile als Museumsschiff) der Flugzeugträger USS Midway. Dieser hat von 1945 bis 1992 im Dienst gestanden und zeigt jetzt, für die Öffentlichkeit begehbar, das Leben auf See zur damaligen Zeit.

Für 39 USD / pro Person hat man schnell ein Ticket gezogen und es geht über einen Aufzug oder Treppen auf die Höhe des Hangars. Auf dem riesigen Deck sind diverse Exponate ausgestellt, aber auch für Organisatorisches ist Platz (kein Wunder bei der Größe). So kann man sich z.B. kleine „Walkmans“ ausleihen, die an den jeweiligen Stationen mit selbigen Kontakt aufnehmen und eine kurze Geschichte zum Exponat erzählen. Diese sind in mehreren Sprachen, darunter auch in Deutsch, zu erhalten.

Wir suchten uns den Weg zum Rundgang und auf das Flugdeck, denn dort schien mittlerweile die Sonne.

Hier hat man in luftiger Höhe (etwa wie ein 22-stöckiges Haus) einen tollen Überblick, unter anderem auf die Statue „embracing peace“, der Seemann, der die Krankenschwester küsst.

In der anderen Richtung leuchtet die Skyline von San Diego in der Sonne. Liegt es daran, dass hier wegen der Sonneneinstrahlung sehr viel verspiegelte Oberflächen verwendet wurden? Jedenfalls machen die Hochhäuser einen eleganten Eindruck.

Natürlich stehen auch hier Flugzeuge aller Couleur herum, die allermeisten mir hochklappbaren Flügeln, damit sie nicht so viel Platz wegnehmen.

In die größeren kann man auch einsteigen und einen Blick auf den spartanischen Arbeitsplatz des Piloten werfen.

Im Laderaum geht es nicht gemütlicher zu. Da lobe ich mir doch die Premium-Eco Sitze in einer Boeing.

Natürlich darf auch nicht die F16 von Pete Mitchell – Rufname Maverick – nicht fehlen, die sowohl ihm als auch der Navy einiges an Ruhm eingebracht hat.

Man darf sogar hinter dem Steuerknüppel Platz nehmen. Allerdings ist das Foto ein wenig getürkt. Das, was links und rechts am Bildrand zu sehen ist, sind schon der Anfang und das Ende der „Maschine“. Bei den echten Maschinen steht glaube ich auch zusätzlich neben dem Codenamen noch der reale Name des Insassen.

Dann gibt es noch einen der bekanntesten Kampfhubschrauber, den Huey, der schwer bewaffnet für die Sicherheit von Kombattanten sorgte.

Aber was wäre so ein Flugzeugträger ohne die restlichen 4.499 Mann? Einer, der für das Abheben der Flugzeuge zuständig war, stand (vermutlich) an seiner Originalposition und sein Arm wurde nicht müde (auch wenn sich Kinder dran hängten).

Hätte ich versucht, diese Pose einzunehmen, ich wäre nach dem 2. Start nicht mehr hochgekommen.

Weiter geht es mit der „Insel“ oder im Laiendeutsch der Kommandobrücke.

Haushoch türmt sie sich über das sowieso schon hohe Flugdeck und mit einer geführten Tour kann man sie von innen besichtigen.

Aber Obacht: Am besten ist man bedient, wenn man die Größe von 1,65 m nicht überschreitet. ALLE Gänge und Räume sind dermaßen niedrig, dass Kopfverletzungen eine der größten Krankheitsursachen überhaupt sein dürften. So erzählte uns unser Führer, der selbst auf dem Schiff gedient hatte, dass er nach seinem dritten Tag mit einer Kopfwunde im Lazarett gelandet war. Die Treppen nach oben sind so eng, dass Rucksackträgern empfohlen wurde, diese vor dem Bauch zu tragen. Mit Hinblick auf meinen Bauch ließ ich die Fototasche doch lieber auf dem Rücken.

Oben angekommen konnten wir einen Blick auf den Arbeitsplatz des Airboss werfen. Er ist zuständig für alle Starts und Landungen auf dem Kasten.

Zurück ging es in den Bauch des Schiffes. Viele der Durchgänge, die mit wasserdichten Schotten versehen waren, hatte man ausgesägt, damit nicht zuviele Besucher Kontakt mit der Krankenstation bekamen.

Ansonsten hatte es durchaus das Aussehen, wie man es von Filmen kennt.

Da wäre eine von mehreren Kombüsen, die rund um die Uhr für die in drei Schichten arbeitende Mannschaft ständig Essen vorhalten musste.

So nobel wie in der Offiziersmesse hatten es die unteren Dienstgrade freilich nicht.

Ein weiterer Arbeitsplatz war die Radarstation. Hier haben sich vermutlich sämtliche Computerfreaks versammelt, um eine Lan-Party zu machen (hätte es 1945 schon Netzwerke gegeben).

Und last but not least – viele werden sich schon gefragt haben, ob es das gibt: Das Büro vom NCIS.

Allerdings ist das Büro eine extrem kleine Hucke, da möchte ich nicht auf See gearbeitet haben.

Für alle, die sich gefragt haben, ob die auf dem Schiff Arbeitenden aus modischen Gründen hübsche bunte Klamotten tragen: Jede Farbe gehört zu einem speziellen Team.

 Leider lief nach schon drei Stunden unsere Parkuhr ab, so dass wir einige Schiffsteile nicht besichtigen können. Vielleicht im nächsten Urlaub.

Ganz in der Nähe, nur einen Block weiter, wollte ich noch die Santa Fe Train Station besuchen.

Dies ist ein im alten Stil erhaltener und auch renovierter Bahnhof, der noch das Flair der vergangenen Tage ausstrahlt.

Von außen sieht er fast aus wie eine Kirche in Südarizona, innen halt wie ein alter Bahnhof, wie man ihn sich vorstellt.

Jetzt drehen wir noch eine ganz kurze Runde durch das Gaslamp-Quarter, einer der uralten Stadtteile in San Diego. Schöne alte Häuser zieren das Viertel, die Obdachlosen, die dort rumschleichen, weniger.

Und so machten wir uns nach kurzer Durchfahrt

auf den Weg nach Norden. Na gut, etwas Zeit haben wir noch, bis die Geschäfte zu machen. Da gibt es die Sunset Cliffs, die etwas nördlich von San Diego liegen.

Leider hatte das Wetter mittlerweile wieder komplett zugezogen, so dass ich nur Lust auf ein Foto zu Dokumentationszwecken hatte.

Da wir ja festgestellt hatten, dass die Läden immer noch auf hatten, bettelte meine Beifahrerin um einen Besuch bei Ross – nur ganz kurz, ich renne durch, nur 5 Minuten. Gegenüber gab es eine Boot Barn. Als ich dort nach 10 Minuten wieder rauskam und bei Ross eintrat, hatte sich meine Göttergattin gerade warmgelaufen.

Aber um ehrlich zu sein, ich habe nicht mehr auf die Uhr geschaut. Hätte auch keinen Unterschied bei dem Verkehr gemacht.

28.05.2022 – San Diego

Was liegt heute an? Machen wir ein wenig in Kultur. Da sich die Sonne mal wieder hinter Wolken versteckt, sehen wir es auch nicht ein, um 7 Uhr auf der Piste zu sein. Nach dem Frühstück (heute gab es übrigens Omlet) legten wir noch ein kleines Vormittagsschläfchen ein. Als nächstes auf dem Plan stand ein Besuch bei TJ-Max, einem Laden ähnlich wie Ross Dress for less. Genauso chaotisch, aber stellenweise mit anderen Artikeln. So bekomme ich z.B. bei Ross keine Deo-Sticks und keine Lesebrillen, bei TJ-Max zuverlässig. Natürlich ging auch die beste Shopperin von allen auch nicht mit leeren Händen aus dem Laden. Wenn man die Rosecrance Street dann bis zum Ende nach Osten durchfährt, landet man in der Oldtown von San Diego. Dort waren wir vor vielen Jahren mit meinen Eltern gewesen und die Erinnerung daran war mehr als schwammig.

Die offiziellen Parkplätze waren alle belegt – welch Wunder am Memorial Day Weekend, wo wenigstens ganz Amerika auf den Rädern ist. Aber CalTrans, die Bahngesellschaft für den Nahverkehr, erlaubte Besuchern am Wochenende, deren Büroparkplätze zu benutzen. Auch gut.

Der Old Town San Diego State Park ist eine Mischung aus historischen Gebäuden (z.B. kann man dort das erste Gerichtsgebäude von SD sehen) und einem großen Touristenmarkt, der ob der südlichen Lage der Stadt stark mexikanisch angehaucht ist.

Für meine Göttergattin eine Art Apotheke,

ein Krämerladen

und natürlich auch DAS Hotel der Stadt.

Zwischendurch ein Besuch beim Blacksmith, dem Hufschmied des Dorfes, der einer Kindergruppe (und natürlich auch uns, schließlich sind wir auch wissbegierig) am praktischen Bespiel erklärte, wie Eisen erhitzt und dann bearbeitet wird. Die Kids waren begeistert dabei, wir hielten uns höflich ein wenig zurück.

Auf dem Foto seht ihr eine Maschine, mit der Radreifen gebogen werden. Hatte ehrlich gesagt keine Idee (und auch keine Gedanken darüber gemacht), wie sowas wohl funktionieren würde).

Touristentand gibt es logischerweise auch an jeder Ecke, schreiend und farbenfroher geht es kaum.

Wir waren froh, als wir wieder in unserem Wagen saßen und unser nächtes Ziel ansteuern konnten: Coronado Island. Genau genommen ist es eine Halbinsel, aber Coronado Half Island macht sich nicht gut im Sprachgebrauch. Zu erreichen ist sie über die riesige Brücke, die ich letztens von einem Park in der Abendsonne gezeigt hatte. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf die Skyline von San Diego, aber ich konnte meine Göttergattin auf der Beifahrerseite (also dort, wo es nach unten geht) nicht überreden, mal eben nach hinten zu greifen und mit der Kamera rauszufotografieren…

Aus einem vorigen Urlaub war uns bekannt, dass direkt unterhalb der Brücke ein Freizeitpark liegt, der Coronado Tidelands Park. Es hatten sich schon viele Familien dort für ein Picknick niedergelassen, aber ein Tisch für uns war noch freigeblieben. Krautsalat, Tortellinisalat und andere Leckereien rundeten das Mittagessen ab. Während wir so auf die Skyline schauten, schwamm plötzlich ein etwas älteres Schiff vorbei. Piraten, die sich in den Jahrhunderten vertan haben? Wollen die die Kriegsschiffe angreifen? Da wir keinen Kanonendonner hörten, war das wahrscheinlich nicht der Fall.

Wenn man mehrere Fotos zu einem Panorama zusammenfügt, bekommt man sowohl die Skyline als auch die Brücke drauf.

Nun aber weiter zum Hotel del Coronado. Bekannt wurde es durch den Film „Some like it hot“ mit Marilyn Monroe und Tony Curtis und Jack Lemmon. Und zum Glück kam gerade jetzt die Sonne heraus und vergoldete den frühen Nachmittag.

Was mögen sich die vielen Schulabsolventen gefreut haben, die an diesem Tag ihren „Prom“-Abschluss feierten. Ob wohl die normalen Gäste, die in den Gasthäusern direkt am Gehweg wohnen, etwas angenervt waren?

Wir ließen uns durch die Leutchen nicht stören und begaben uns – als würden wir zur High-Snobiety dazu gehören – in die Lobby. Ein wenig erinnert sie an die großen alten Lobbys der Nationalparks Bryce Canyon, Grand Canyon oder Yellowstone.

Der Nachmittag war noch immer jung genug, um etwas zu unternehmen. Da es morgen mal wieder auf die Autobahn gehen sollte, deckten wir uns wieder mit Lebensmitteln ein. Diesmal fiel die Wahl auf einen Grocery-Outlet. Damit hatten wir in Oregon schon einige Male sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Sortiment ist begrenzt und man bekommt nicht immer ein Produkt der gleichen Marke, aber im Prinzip ist alles da. Also quasi der Ross für Lebensmittel. Und erheblich billiger. Auf dem Kassenzettel steht dann, wieviel man gegenüber dem Originalpreis gespart hat. In unserem Fall hatten wir 33 USD ausgegeben und 69 USD gespart. Das kann sich sehen lassen.

Fahren wir noch einmal zu den Sunset Cliffs und schauen, ob es einen zünftigen Sonnenuntergang gibt.

Ca. 3 Stunden vorher waren wir da und da bekommt man auf den offiziellen Parkplätzen noch gut einen Platz. Ich parkte unseren Dicken rückwärts zur Küstenlinie ein, machte die Heckklappe auf und wir genossen bei wunderbarem Ausblick auf der Ladefläche sitzend die mitgebrachten Salate.

Etwas war aber noch zu erledigen: Im Gedächtnis meiner Göttergattin rumorte immer noch der Begriff „Sunset Caves“, also Höhlen im Felsen. Was diese Löcher so besonders macht, habe ich bis heute nicht begriffen, aber wenn sie es möchte?

Eingezäunt, damit es nicht wegläuft, gab es ein Riesenloch im Boden und man konnte das Wasser sehen. Hat mich nicht direkt vom Hocker gerissen (schließlich stand ich auch davor), aber neben mir war jemand ziemlich begeistert.

Da die Sonne immer mal wieder durch die Wolken hervorschaute, machten wir noch an ein paar weiteren Abschnitten Halt

und genossen die Stimmung, die Sonne

und das Meer.

Auf dem Rückweg fährt man einmal über den „Berg“. Man kommt sich vor wie in San Franciso, so hügelig ist es dort stellenweise. Dafür hat man auch einen schönen Überblick über die Stadt, wenn sie denn von der Abendsonne beleuchtet wird.

Und morgen geht es nach Palm Desert, auf die Reise, fertig los.

 

27.05.2022 – Potato Chip Rock

Ebenfalls im Hinterland von San Diego – und damit auf der Sonnenseite des Lebens – liegt in ca. 40 min Fahrzeit der Potato Chip Rock. Der Name ergibt sich quasi von selbst, wenn man ihn sieht. Aber dazu muss man erstmal kräftig in die Höhe klettern. Es gibt zwei Wege, die dort hinführen: Einmal vom Lake Poway aus über mehr oder weniger ausgetretene Trampelpfade, und eine Straße, die vom Mount Woodson Trailhead nach oben führt. Dass überhaupt eine Straße nach oben führt, verwunderte uns schon ein wenig, aber später sollten wir erkennen, warum. Jedenfalls ist beiden Strecken gemeinsam, dass man wenigstens 320 Höhenmeter überwinden muss. Damit hatten wir ja kürzlich Erfahrung gesammelt. Und waren dementsprechend früh losgefahren, um nicht in der größten Mittagshitze erst halb auf dem Berg zu sein. Außerdem versprach eine Tatsache, dass der Trip etwas leichter werden könnte: Wir müssen zuerst den Berg rauf, und dann wieder bergrunter.

Vorher noch ein Schreck in der Morgenstunde: Dort wo der Trail begann, standen logischerweise schon einige Autos am Straßenrand. Und zwei Polizisten klemmten Zettel hinter die Scheibenwischer. DAS können wir nun gar nicht gebrauchen, jetzt ein Ticket zu bekommen. Wir drehten ein, stellten uns auf einen leeren Platz und interviewten die Herren in Blau, ob es Probleme beim Parken gäbe. Nein, alles in Ordnung, die Zettel sollen nur darauf hinweisen, dass man keine Wertgegenstände im Auto lässt, weil hier schon häufig Wagen aufgebrochen wurden. Ein bisschen spät für die schon hier parkenden Autos und ihre Besitzer…

Der Weg fing ganz harmlos an, bis wir die eigentliche Straße erreichten.

Logischerweise wurden neugierig von den hiesigen Bewohnern beobachtet, die sich bestimmt darüber wunderten, wer sich DAS antut und warum auch?

Die steilen Stücke wurde zum Glück immer wieder von tollen Ausblicken gesäumt, so dass wir immer eine Ausrede für eine Pause vorschützen konnten.

Riesige Felsbrocken am Wegesrand, als hätten Riesen ein wenig gewürfelt.

Ich kam mir so ähnlich vor wie am Watson Lake in Arizona, nur dass hier die Felsen deutlich größer waren.

Irgendwann waren wir dann im Schweißgalopp (kein Tippfehler in der Autokorrektur) oben angelangt und erkannten, wozu die Straße gut war.

Der Empfang war übrigens bestens, wie Karin durch den Anruf eines Sohnes feststellen konnte.

Der Ausblick in etwas über 800 m Höhe war auch nicht ohne.

Und da lag er nun, der Potato Chip Rock. Weitere Erklärungen überflüssig.

Und ja, ich musste für ein Foto oben posieren, obwohl ich ja eigentlich lieber hinter der Kamera stehe. Aber Eleganz überzeugt einfach.

Gut, dass ihr mich nicht beim Abstieg gesehen habt, das war alles andere als graziös. Es gibt zwar auch davon Fotos, aber ich bin so frei, diese NICHT zu veröffentlichen.

Jetzt dürfen wir wieder runter. Hoffentlich spielen die Knie mit. Aber auch hier gibt es immer wieder die Chance auf eine Pause. Sei es, um die Geier mit dem langen Tele

oder eine der seltenen Blumen durch die Botanikerin unter uns einzufangen.

Und da die Sonne jetzt noch mehr durchkam, einmal die Felsen aus einem anderen Blickwinkel.

Schließlich landeten wir mit etwas weichen Knien wieder unten. Auf dem Weg zum Trail hatten wir noch einen Costco gesehen, wo wir uns mit einem Salat für die Mittagspause eindeckten.

Beim Eruieren des Trails war mir aufgefallen, dass der eine Weg vom Poway Lake begann. See hört sich immer gut an, warum machen wir die Mittagspause nicht dort? Wir genossen den Salat und legten uns eine halbe Stunde ins Gras und machten einfach die Augen zu.

Schön hier.

Aber der Tag ist ja noch jung und es sah so aus, als wäre die Küste halbwegs nebelfrei. Wir steuerten erneut La Jolla an mit dem gleichen geringen Erfolg, was die Parkplatzsuche betraf. Aber wir wollten ja sowieso weiter südlich und suchten uns einfach ein freies Plätzchen am Coast Boulevard in der Nähe der La Jolla Tide Pools.

Die beste Strandläuferin von allen hatte noch nicht genug Schritte auf ihrer App, so ging sie zum Strand runter, während ich auf den Wagen aufpasste.

Als sie genug Schritte gesammelt hatte, ging es entlang der Küste durch ein nettes Villenviertel

bis zum Camino de la Costa Viewpoint:

Auf der Suche nach einem Restroom wurden wir schließlich am Tourmaline Surf Park fündig, wo wir unser Abendessen (Tortellini-Salat und Kraut-Salat) genossen.

Dann ab nach Hause. Wir müssen ja noch ein neues Zimmer beziehen. Dieses lag jetzt „nur“ im 4. Stock, aber dafür mit noch zentralerem Ausblick. Wir hätten es schlechter treffen können.

 

 

26.05.2022 – La Jolla

Wenn man an San Diego denkt, kommt unwillkürlich auch La Jolla dazu (wie es richtig ausgesprochen wird, habe ich noch nicht herausbekommen, jedenfalls nicht so, wie es geschrieben wird). La Jolla ist ein Stadtteil von San Diego und hauptsächlich durch die zerklüftete Küstenlinie bekannt, die von vielen Tieren bevölkert wird.

Eigentlich hätten wir unser Zimmer im 5. Stock heute räumen sollen, aber wir trafen nach dem Frühstück (ganz ordentlich) auf eine Angestellte, die für uns ein bisschen mehr rauskitzeln konnte als die Kollegin am Tag zuvor. Wir dürfen noch eine Nacht im gleichen Zimmer bleiben, bekommen aber für die nächsten zwei Tage ein Upgrade (harbor view) eine Etage tiefer. Damit lässt sich gut leben.

Vor vielen Jahren waren wir schon einmal in La Jolla gewesen und es hatte uns damals sehr gut dort gefallen. Auf dem Weg dorthin ließ sich ohne großen Umweg ein Besuch bei REI einschieben, DER Outfitter in den USA. Karin brauchte Nachschub an Wandertretern. Sie (und ich übrigens auch) hatte sehr gute Erfahrung mit der Firma Merrel gemacht: Anziehen und loslaufen. Nothing more needed. Die Angestellten dort waren gut ausgelastet, aber es gelang mir, einen zu überzeugen, UNS zu bedienen. Wir zeigten ihm das aktuelle Paar und er stiefelte los. Und kam strahlend mit einem Karton und der Nachricht zurück, das wäre das letzte Paar. OK, mehr wollen wir ja gar nicht. Dann noch ein paar Einlagen und wir sind fertig. Bepreist waren die Treter mit ca. 120 USD+Tax, die Einlagen ca. 54 USD. An der Kasse wurden uns ob unserer Mitgliedschaft bei REI und einer gerade laufenden Aktion tuto kompletto 139 USD von der Kreditkarte abgebucht. Damit kann man leben.

Jetzt noch kurz bei Food4less vorbei (liegt in der gleichen Ecke) und Lebensmittel auffüllen.

Und dann geht es nach La Jolla. Die Sonne ließ sich leider nicht blicken, genauso wenig wie ein freier Parkplatz. Wir mussten erst die zweite Runde drehen, bis wir relativ weit außerhalb ein 2-Stunden-Plätzchen ergattert hatten. Dann aber ganz gemütlich auf dem Boardwalk in Richtung der Höhlen, La Jolla Cave, das Endziel.

Am stärker werdenden Geruch merkten wir, dass wir uns der dort lebenden Tierwelt näherten (dass die Viecher das nicht stört).

Auf einer Kaimauer konnten wir ins Meer laufen und da lagen sie, die Seals. Rechts war offensichtlich eine Krabbelgruppe (heißt das so bei denen, obwohl sie nur faul rumlagen?) mit Jungtieren.

Neugierig wurden wir beäugt, wenn wir denn überhaupt der Aufmerksamkeit wert waren.

Ein paar Meter weiter robbte ein Squirrel durch die Botanik, immer auf der Suche nach Resten, die die Touristen unter sich ließen.

Auf einem weiteren Felsen war großes Chillen angesagt. Sieht eigentlich nicht viel anders aus wie bei Menschen.

Dann kamen wir an einer Vogelkolonie vorbei. Ich vermute mal, dass es eine Art Kormoran war. Allerdings hatte ich diesen farbenprächtigen Kehllappen so noch nie gesehen.

Ich hätte es eigentlich für einen Teil des Paarungsrituals gehalten, aber die Viecher saßen schon auf Nestern mit Eiern. Aber sieht schön aus für die Touristen. Vielleicht hat ja der Fremdenverkehrsverein modisch nachgeholfen?

Wieder einen Felsen weiter (und wir kamen sehr nah dran, ohne die Tiere zu stören) die ganze Breite tierischen Verhaltens:

Der Angeber:

Der einfach nur putzig aussehende:

Der Faulenzer:

Und ganz zum Schluß: Stillende Mutter, total süß:

Wir hatten das Ennde erreicht, unter uns eine Kolonie von Pelikanen auf total besch… Felsen. Ich weiß nicht, ob ich in so einem Dreck und Gestank leben könnte. Das stank wirklich bis zum Himmel. Und wäre gar nicht zu ertragen gewesen, wären nicht ab und zu stark parfümierte Duftbeutel auf zwei Beinen mit Schuhen vorbeistolziert.

Auf dem Rückweg tauschte ich dann meine lange Berta (das Supertele) gegen eine normale Brennweite aus, um auch die Landschaft einzufangen:

Das ist die La Jolla Cave. Auf den nächsten Fotos die Umgebung, die im Sonnenlicht noch deutlich schöner aussehen würden, aber so ist das Leben.

Etwas irritiert hat mich die Wahl der Angestellten im Rettungsschwimmerbereich. So richtig Zutrauen hätte ich zu diesem Mitarbeiter nicht:

Nach pünktlich zwei Stunden fanden wir uns wieder am Wagen ein und überlegten, was bei dem Wetter noch passen würde. So langsam machten sich bei der besten Shopperin von allen die Entzugserscheinungen in Bezug auf Ross dress for less bemerkbar, weshalb wir einen auf dem Weg liegenden Store aufsuchten, damit das hektische Zittern aufhörte. Zwei Einkaufstüten später ging es dann weiter nach Süden, zum Grant Hill Neighborhood Park, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Coronado Bridge hat.

Die heranziehenden Wolken zeigten uns, dass es mit einem vernünftigen Sonnenuntergang nichts werden würde.

Haben auch genug erlebt. Ab ins Hotel auf den Balkon mit dem tollen Ausblick und ein paar Tortillas mit Käse überbacken genießen. Wer weiß, vielleicht können wir uns gleich noch aufraffen, um ins Gas Lamp Quarter zu fahren, aber ich habe da meine Zweifel.

25.05.2022 – Annie’s Canyon – Cabrillo National Monument

Schade, heute müssen wir das schöne Hotel in Oceanside verlassen. Hat uns echt gut gefallen. Für die nächsten 4 Nächte haben wir uns in San Diego einquartiert, direkt am Hafen, sehr zentral gelegen. Aber da müssen wir erstmal hinkommen. Reine Fahrzeit ca. eine halbe Stunde, gäbe es da nicht die lästige Pflicht, Besichtigungen durchzuführen. Dieses Mal in Form des Annie’s Canyon, der direkt am Interstate 5 liegt. Und wohl auch schnell zu erreichen ist. Dachten wir. Nachdem unser Bedarf an bergauf, bergab vom gestrigen Tag erstmal gedeckt war, gefiel es uns nicht besonders, dass wir nach einem leichten Anstieg ein ganzes Stück nach unten wandern durften.

Denn wir hatten ja am Vortag gelernt: Wenn es irgendwo runter geht, geht es häufig auf dem Rückweg wieder rauf. Aber zumindest war es nicht so heiß wie gestern.

Nach ca. einer halben Meile standen wir vor dem Eingang, der Weg gabelte sich mit den Beschreibungen: Left easy way to the top, right difficult. Was kann uns nach gestern noch schockieren? Canyon kennen wir. Der Weg war zuerst noch leicht zu laufen,

aber dann wurde er enger und enger und enger. Und es ging bergauf. Lasst es mich mal so beschreiben: Dwayne „The Rock“ Johnson hätte nicht mehr durchgepasst.

Und hätte ich mir zum Frühstück noch eine Waffel gegönnt, ich auch nicht mehr. Aber schließlich standen wir schwer atmend am Aussichtspunkt und konnten den leichteren Weg wieder runterlaufen.

Dann „nur“ noch den Hügel vom Hinweg wieder rauf und wir waren froh, das leuchtende Rot unseres Trucks zu sehen.

Die restliche Fahrt zum Hotel verlief ereignislos. Einchecken konnten wir noch nicht, dazu waren wir zu früh da. Aber unser Gepäck ließen wir im Hotel.

Das Cabrillo National Monument liegt direkt angrenzend an Militärgelände und hat sich dem Schutz des Meeres und der Küste verschrieben.

Als wir ankamen, war der Himmel immer noch bedeckt, aber es kamen immer mehr blaue Flecken durch und schließlich war es sonnig. Gefährlich für den Speicherplatz auf meinem Kamera-Chip, denn ich gestehe, dass ich ein Schönwetter-Fotograf bin.

Wir wanderten die Küste entlang und genossen die Anblicke der Wellen,

der Meeressäuger

und der Pelikane, die stellenweise sehr nah über unsere Köpfe hinwegflogen. Hoffentlich sind sie noch ganz dicht.

Nachdem wir die Point Lomar Tidepools und Umgebung zu Ende besichtigt hatten, ging es noch zum Lighthouse,

von wo man einen tollen Blick auf die Stadt hat.

Es ging auf 17 Uhr zu und die Bediensteten schoben die Besucher mit sanfter Gewalt vom Gelände. Die haben Feierabend und wir müssen weiter machen mit Genießen.

Zurück zum Hotel. Für die erste Nacht haben wir ein Upgrade bekommen, d.h. ein Zimmer mit Meerblick.

Morgen dürfen wir dann umziehen. Egal.

Den Balkon nutzten wir fürs Abendessen, aber wir wollten anschließend nochmal los. Sonnenuntergang genießen. Unsere Wahl fiel auf die Sunset Cliffs.

Wie der Name schon sagt, eignet sich die Gegend für Sonnenuntergänge. Sonne war genug da und da wir uns zeitig einfanden, bekamen wir auch noch einen Parkplatz in Laufnähe.

Es war eine total entspannte Stimmung und Atmosphäre, alle schauten in Richtung Untergang

und genossen die schöne Zeit.

Einen kompletten Sonnenuntergang konnten wir nicht sehen, eine Wolkenbank verdeckte den Horizont.

Aber es war auch so unheimlich schön.

Jetzt noch schnell 9 Minuten nach Hause und Reisebericht schreiben.

Ein schöner Tag.