Heute, zum Abschluss unserer Reise, wollten wir uns etwas Besonderes gönnen. Im Hafen von San Diego liegt (mittlerweile als Museumsschiff) der Flugzeugträger USS Midway. Dieser hat von 1945 bis 1992 im Dienst gestanden und zeigt jetzt, für die Öffentlichkeit begehbar, das Leben auf See zur damaligen Zeit.
Für 39 USD / pro Person hat man schnell ein Ticket gezogen und es geht über einen Aufzug oder Treppen auf die Höhe des Hangars. Auf dem riesigen Deck sind diverse Exponate ausgestellt, aber auch für Organisatorisches ist Platz (kein Wunder bei der Größe). So kann man sich z.B. kleine „Walkmans“ ausleihen, die an den jeweiligen Stationen mit selbigen Kontakt aufnehmen und eine kurze Geschichte zum Exponat erzählen. Diese sind in mehreren Sprachen, darunter auch in Deutsch, zu erhalten.
Wir suchten uns den Weg zum Rundgang und auf das Flugdeck, denn dort schien mittlerweile die Sonne.
Hier hat man in luftiger Höhe (etwa wie ein 22-stöckiges Haus) einen tollen Überblick, unter anderem auf die Statue „embracing peace“, der Seemann, der die Krankenschwester küsst.
In der anderen Richtung leuchtet die Skyline von San Diego in der Sonne. Liegt es daran, dass hier wegen der Sonneneinstrahlung sehr viel verspiegelte Oberflächen verwendet wurden? Jedenfalls machen die Hochhäuser einen eleganten Eindruck.
Natürlich stehen auch hier Flugzeuge aller Couleur herum, die allermeisten mir hochklappbaren Flügeln, damit sie nicht so viel Platz wegnehmen.
In die größeren kann man auch einsteigen und einen Blick auf den spartanischen Arbeitsplatz des Piloten werfen.
Im Laderaum geht es nicht gemütlicher zu. Da lobe ich mir doch die Premium-Eco Sitze in einer Boeing.
Natürlich darf auch nicht die F16 von Pete Mitchell – Rufname Maverick – nicht fehlen, die sowohl ihm als auch der Navy einiges an Ruhm eingebracht hat.
Man darf sogar hinter dem Steuerknüppel Platz nehmen. Allerdings ist das Foto ein wenig getürkt. Das, was links und rechts am Bildrand zu sehen ist, sind schon der Anfang und das Ende der „Maschine“. Bei den echten Maschinen steht glaube ich auch zusätzlich neben dem Codenamen noch der reale Name des Insassen.
Dann gibt es noch einen der bekanntesten Kampfhubschrauber, den Huey, der schwer bewaffnet für die Sicherheit von Kombattanten sorgte.
Aber was wäre so ein Flugzeugträger ohne die restlichen 4.499 Mann? Einer, der für das Abheben der Flugzeuge zuständig war, stand (vermutlich) an seiner Originalposition und sein Arm wurde nicht müde (auch wenn sich Kinder dran hängten).
Hätte ich versucht, diese Pose einzunehmen, ich wäre nach dem 2. Start nicht mehr hochgekommen.
Weiter geht es mit der „Insel“ oder im Laiendeutsch der Kommandobrücke.
Haushoch türmt sie sich über das sowieso schon hohe Flugdeck und mit einer geführten Tour kann man sie von innen besichtigen.
Aber Obacht: Am besten ist man bedient, wenn man die Größe von 1,65 m nicht überschreitet. ALLE Gänge und Räume sind dermaßen niedrig, dass Kopfverletzungen eine der größten Krankheitsursachen überhaupt sein dürften. So erzählte uns unser Führer, der selbst auf dem Schiff gedient hatte, dass er nach seinem dritten Tag mit einer Kopfwunde im Lazarett gelandet war. Die Treppen nach oben sind so eng, dass Rucksackträgern empfohlen wurde, diese vor dem Bauch zu tragen. Mit Hinblick auf meinen Bauch ließ ich die Fototasche doch lieber auf dem Rücken.
Oben angekommen konnten wir einen Blick auf den Arbeitsplatz des Airboss werfen. Er ist zuständig für alle Starts und Landungen auf dem Kasten.
Zurück ging es in den Bauch des Schiffes. Viele der Durchgänge, die mit wasserdichten Schotten versehen waren, hatte man ausgesägt, damit nicht zuviele Besucher Kontakt mit der Krankenstation bekamen.
Ansonsten hatte es durchaus das Aussehen, wie man es von Filmen kennt.
Da wäre eine von mehreren Kombüsen, die rund um die Uhr für die in drei Schichten arbeitende Mannschaft ständig Essen vorhalten musste.
So nobel wie in der Offiziersmesse hatten es die unteren Dienstgrade freilich nicht.
Ein weiterer Arbeitsplatz war die Radarstation. Hier haben sich vermutlich sämtliche Computerfreaks versammelt, um eine Lan-Party zu machen (hätte es 1945 schon Netzwerke gegeben).
Und last but not least – viele werden sich schon gefragt haben, ob es das gibt: Das Büro vom NCIS.
Allerdings ist das Büro eine extrem kleine Hucke, da möchte ich nicht auf See gearbeitet haben.
Für alle, die sich gefragt haben, ob die auf dem Schiff Arbeitenden aus modischen Gründen hübsche bunte Klamotten tragen: Jede Farbe gehört zu einem speziellen Team.
Leider lief nach schon drei Stunden unsere Parkuhr ab, so dass wir einige Schiffsteile nicht besichtigen können. Vielleicht im nächsten Urlaub.
Ganz in der Nähe, nur einen Block weiter, wollte ich noch die Santa Fe Train Station besuchen.
Dies ist ein im alten Stil erhaltener und auch renovierter Bahnhof, der noch das Flair der vergangenen Tage ausstrahlt.
Von außen sieht er fast aus wie eine Kirche in Südarizona, innen halt wie ein alter Bahnhof, wie man ihn sich vorstellt.
Jetzt drehen wir noch eine ganz kurze Runde durch das Gaslamp-Quarter, einer der uralten Stadtteile in San Diego. Schöne alte Häuser zieren das Viertel, die Obdachlosen, die dort rumschleichen, weniger.
Und so machten wir uns nach kurzer Durchfahrt
auf den Weg nach Norden. Na gut, etwas Zeit haben wir noch, bis die Geschäfte zu machen. Da gibt es die Sunset Cliffs, die etwas nördlich von San Diego liegen.
Leider hatte das Wetter mittlerweile wieder komplett zugezogen, so dass ich nur Lust auf ein Foto zu Dokumentationszwecken hatte.
Da wir ja festgestellt hatten, dass die Läden immer noch auf hatten, bettelte meine Beifahrerin um einen Besuch bei Ross – nur ganz kurz, ich renne durch, nur 5 Minuten. Gegenüber gab es eine Boot Barn. Als ich dort nach 10 Minuten wieder rauskam und bei Ross eintrat, hatte sich meine Göttergattin gerade warmgelaufen.
Aber um ehrlich zu sein, ich habe nicht mehr auf die Uhr geschaut. Hätte auch keinen Unterschied bei dem Verkehr gemacht.