31.05.2017 – Schnebly Hill Road – Chapel of the Holy Cross – Fort Verde State Park

Zum Glück haben sie den Himmel repariert. Es bläut wieder hinab. Leider, wie wir feststellen mussten, nicht den ganzen Tag. What to do today? Wir beschlossen, die I17 Richtung Süden zu fahren und dann endlich mal die Schnebly Hill Road zu befahren. In früheren Urlauben hatten wir dort mal mit dem Zelt übernachtet, mit dem Wohnmobil haben wir darauf verzichtet. Und vor ein paar Tagen waren wir ja mal eine Meile vom unteren Ende reingefahren. Keine wahre Freude. Jetzt bogen wir vom I17 auf die Forest Road 320 ab, durchfuhren über eine gut maintainte Dirtroad grüne Wiesen mit Weideland.

Und dann ging es los (wie wir meinten). Buckelpiste at its best. Nach ca. fünf Meilen erreichten wir den Höhepunkt der Straße (rein fotografisch betrachet): den Schnebly Hill Viewpoint.

Und das entschädigte für die miese Straße, die wir bisher gefahren waren. Aber bitte nicht nur immer mit dem Blick in der Ferne schweifen, das Gute liegt so nah:

Wir mühten uns weiter talwärts und stellenweise wurde die Straße richtig übel. So übel, dass ich die beste Fährensucherin von allen bat, auszusteigen und zu schauen, wieviel Wasser wir noch unter dem Kiel bzw. wieviel Luft zwischen Auto und den Steinen lag. Dort, wo ich schon längst vermutet hatte, dass wir aufsetzen und uns das Getriebe oder die Ölwanne zerschlagen, hatte unser braver Dusty immer noch reichlich Platz. Eine fantastische Clearance halt.

Ein paar Meilen heftiges Gehoppel weiter stießen wir auf einen der in Sedona ansässigen Touranbieter, Pink Jeep Tours. Der Wagen war leer, die Insassen waren wohl gerade auf einer Erkundungstour. Wo die hinlaufen, muss es interessant sein. Und wirklich, sie kamen uns von einem Hügel entgegen. Auch heraufgeklettert, offerierte sich nochmal ein atemberaubender Blick.

Wieder weiter, die Hälfte der 11 Meilen haben wir geschafft. Besser wurde es allerdings nicht. Aber wir bekamen Hilfe. Hinter uns wühlte sich ein Toyota Tacoma (einer der “kleinen” Trucks) durch die Felsen. Höflich, wie ich bin, fuhr ich an den Rand, um ihn vorbeizulassen und hängte mich dann an seine Stoßstange. Wo er fahren kann, komme ich mit meinem Dickschiff erst Recht drüber. Und das stimmte dann auch. Mein Bedarf an Dirt Road war für heute gedeckt.

Da es mittlerweile angefangen hatte zu nieseln, beschlossen wir, unsere Tour noch weiter nach Süden zu verlegen, nach Fort Verde in der Stadt Camp Verde. Der Weg dahin führt von Sedona über die 179 über den Red Rock Scenic Drive vorbei an der Felsenkirche “Chapel of the Holy Cross”. Wo sich alle anderen Kirchen brav der Landschaft anpassen, hat man dort ein weit reichendes Monument in die Landschaft gesetzt. Wir waren schon öfters dran vorbei gefahren, hatten aber nie die Zeit gefunden, mal eine Blick hineinzuwerfen. Da kann Abhilfe geschaffen werden.

Unorthodox die Parkweise des Tourbusses, luxuriös der Wohnsitz direkt unterhalb der Kirche. Ob sich da wohl ein Bischof eingenistet hat?

Camp Verde liegt ca. 18 Meilen auf der I17 südlich und das einzige, was man davon sagen kann, ist, dass es den oben erwähnten Statepark besitzt. Wir kamen gegen 16 Uhr dort an. Der Parkranger teilte uns mit, dass er in einer halben Stunde die Gebäude schließen wollte und fing dann mit seinem Vortrag an. Man merkte ihm richtig an, dass er froh war, sein Wissen an den Mann bringen zu können. Er sprudelte nur so von Informationen. Wusstet ihr, dass es die ganzen Palisadenforts, die man in Westerfilmen immer zu sehen bekommt, so gut wie nicht im Westen gab? Gerade mal in Kanada hat man diese Bauweise verwendet. Wieder eine Illusion aus der Jugend futsch.

Von den einst großzügigen Fort-Anlagen waren gerade mal vier Häuser erhalten. Eines davon war die Offiziersunterkunft:

Und wie es sich gehört, die Herrschaften verstanden zu leben.

Danach noch einen kurzen Abstecher in das Museum und den Ranger nochmal kurz angestubst für weitere Informationen, die er bereitwilligst und ausladend erzählte. Versteht mich nicht falsch, es war absulut interessant, was der Mann alles wusste. Und man merkte ihm an, dass er wohl ziemlich viel Langeweile an dem Tag gehabt hatte.

Auf dem Weg zurück noch einmal kurz tanken (Circle K, 2,259 USD/Ga) und dann noch ein letztes Foto auf ein süßes Baumhaus verwenden.

Dann ab auf den Interstate Richtung Flagstaff, ein paar Würstchen auf den Grill und den Abend ausklingen lassen.

23.05.2017 – Sedona

Stürzen wir uns in den Tourismus (quasi als Abschreckung). Ca. eine Autostunde südlich von Flagstaff liegt das (ehemalige) Nest Sedona, malerisch gelegen in roten Sandsteinfelsen. Schon in früheren Jahren waren wir schon einmal hier gewesen. Damals konnte man noch in eine Seitenstraße reinfahren und am Ufer eines Baches campen. Heute hat der Oak Creek Canyon den Grand Canyon an Besucherzahlen überholt und an jeder Ecke warten Kunstgeschäfte auf die zahlungskräftigen Besucher.

Auf dem Weg durch den Canyon machten wir zuerst an einem Parkplatz an der Midgley-Bridge Pause.

Auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt standen diverse Kakteen dekorativ im Weg rum und warteten auf einen Fotografen.

Ein paar Meilen weiter südlich liegt der Slick Rock Statepark, den wir aufgrund des horrenden Eintrittspreises von 20 USD pro Wagen bisher gemieden hatten. Diesmal legten wir uns einen Jahrespass für alle Arizona State Parks zu und kletterten zum Creek herunter. Wie erwartet tummelten sich auch an einem Mittwoch Menschenmassen an den Rockslides und genossen das warme Wetter.

Es war nicht ganz leicht, das eine oder andere Foto OHNE Menschen zu schießen.

OK, bei diesen beiden hübschen Ladies machen wir gerne eine Ausnahme.

Auf dem Weg nach draußen noch eine Langzeitbelichtung des Wasserfalls.

Nächstes Ziel war der Crescent Moon Park. Um diesen zu erreichen, mussten wir einmal durch Sedona durch. Ok, es war nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte, weil die meisten Häuser im hübschen Adobe-Stil gehalten sind.

Der Park ist durch eine spezielle Location bekannt, an welcher man sehr schöne Fotos mit einem Fluss im Vordergrund und roten Felsen im Hintergrund schießen kann.

Wenn man die Stelle denn findet. Wir brauchten zwei Anläufe bei der Empfangsdame, bis wir die Stelle gefunden hatten. Und nicht nur wir. Fast ein Dutzend Fotowillige – von der Mittelformatkamera bis zum Handy war alles vertreten – warteten geduldig auf das beste Licht, welches gegen 18 Uhr scheinen sollte.

Auf dem Weg zurück noch ein herrlicher Blick ins Tal.

Und ein blühender Ocotillo.

Aber jetzt nach Hause? Eigentlich reizte uns noch der Schnebly Hill Drive, eine Straße!!!, die wir vor 30 Jahren zum Zelten schonmal befahren hatten. Und man hätte dort auf kürzestem Weg zum Interstate Highway kommen können. Aber die ersten paar hundert Meter waren in einem absolut miserablen Zustand, vermutlich, um die Passenger Cars abzuschrecken. Wir hätten weiter fahren können, aber bei Dunkelheit eine unbekannte Dirt Road, das musste nicht sein. Also nutzten wir das letzte Büchsenlicht für ein paar Fotos von Pflanzen,

dem Gegenlicht in den Bergen

und einem Truck in Pose.

Dann wieder die gleiche Strecke nach Flagstaff zurück, ein wunderschöner Tag geht zu Ende.

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