04.06.2022 – Ancient Bristlecone Pine Forest – Mono Lake

Nachdem wir uns gestern zur Genüge ausgetobt hatten, konnten wir heute mal wieder mehr die Reifen arbeiten lassen.

Ziel: Der Ancient Bristlecone Pine Forest. Hatten wir in früheren Jahren schon einmal besucht, aber damals hatte uns Schneegestöber im Herbst schnell wieder vom Berg runtergescheucht.

Der Forest liegt etwas südöstlich von Bishop und ist über eine mehr als 20 Meilen lange Straße, die ständig bergauf führt, zu erreichen.

Zum Glück gibt es einen Zwischenstop mit Aussichtspunkt, damit man sich ein ganz klein wenig besser an die Höhe gewöhnen kann.

Hier haben wir einen tollen Überblick über die Sierra Nevada.

Im Besucherzentrum wurden wir freundlichst beraten – so wie meistens.

Uns wurden 3 Trails vorgeschlagen. In Anbetracht des gestrigen Tages (und der Höhe, wir hatten mal wieder die 3000 m überschritten) entschieden wir uns für den 1-Meilen-Weg. Und erfuhren hinterher, dass das der Weg mit den heftigsten Steigungen war. Clever. Jedenfalls stapften wir tapfer und vor allen Dingen langsam den Berg herauf und schauten uns jeden Baum einzeln und mit großer Wonne an.

Was macht diese Gegend so besonders? Die oben im Titel erwähnte Pinie ist das älteste Lebewesen auf dieser Erde. Edmund P. Schulman hatte mithilfe der Baumringmethode herausgefunden, dass dort Bäume WACHSEN, die ca. 2000 vor Christus damit angefangen haben. Damit sind sie über 4000 Jahre alt. Dies führte dazu, dass auch die Radiocarbonmethode überprüft bzw. quasi kalibriert werden konnte.

Das rauhe Klima sorgt dafür, dass andere Bäume wenig Überlebenschancen haben und auch dafür, dass die Bäume extrem langsam wachsen.

Nachdem wir unsere Runde gedreht hatten, gingen die Überlegungen los, was wir mit dem Rest des Tages anstellen könnten.

Mir kam die Idee, noch mal wieder den Mono Lake zu besuchen. Aber nicht auf der herkömmlichen Strecke, das wäre langweilig gewesen.

Von der Zufahrtsstraße zum Forest bogen wir nach links auf die 168 ab, bis wir schließlich auf die 266 stießen, welche nach der Staatsgrenze zu Nevada zur 264 wurde.

Die Gegend war zumindest optisch nicht zu öde, obwohl es stellenweise lange einfach nur geradeaus ging.

Von der 264 bogen wir dann auf die 6 Richtung Westen ab, um in Benton endlich unser Mittagessen einzunehmen. Benton, ein kleines Nest, aber voller Leben. Gesegnet mit einem riesigen gepflegten Citypark, sauberen Toiletten und einem gerade beginnenden Dorffest. Dem schlossen wir uns NICHT an.

Gerade als wir vom Parkplatz wieder auf die Straße einbiegen wollten, standen dort ein paar Herren mit einem Tisch mit Snacks und Getränken. Neugierig wollte ich wissen, wozu das gut sei: Eine Radtour, beginnend in Bishop und ebendort endend, quasi die gleiche (Tor-)Tour, die wir mit dem Auto zurücklegten.

Und wirklich, einig zig Rennradler begegneten uns mehr oder weniger frisch auf der Strecke. Wir hatten uns schon am Toilettenhäuschen über die sportlich angezogenen und so gar nicht zum Rest der Dorfgemeinschaft passenden Wesen gewundert.

Kurz aus Benton raus dachten wir, wir hätten uns verfahren und wären schon wieder in den Alabama Hills gelandet. Sah aber nur so ähnlich aus.

Dann auf der 6, immer wieder wurden uns Schilder mit kreuzenden Pferden gezeigt, stand wirklich ein einsames Wildpferd in der Pampa. Laut Angaben eines Herren, der aus der Gegend stammte, gibt es hier noch einige Wildpferdeherden, die allerdings nicht an der Hauptstraße, sondern mehr im Hinterland.

Nicht lange danach, die Landschaft wurde schon ein wenig abwechselungsreicher, sahen wir aus der Höhe den Mono Lake mit türkisfarbenem Wasser. So hatten wir ihn noch nie gesehen.

Auto parken und runterlaufen.

Eine freiwillige Helferin stand dort mit einem Fernrohr und zeigte uns einen Osprey, einen Fischadler, der einsam auf einer Tuffa-Säule saß. Besser komme ich mit meinem Tele da nicht ran.

Was deutlich besser klappte, war das Fotografieren der Schwalben. Diese wuselten immer wieder extrem flink durch die Luft und bedienten sich der vielen kleinen Fliegen am Wasser. Ich versuchte gar nicht erst, sie im Flug zu erwischen, aber freundlicherweise machten sie auf den Felsen immer mal wieder Pause.

Zwischendurch kam immer mal wieder die Sonne raus und beleuchtete das Gestein wunderbar im Abendlicht.

Die Lady hatte uns empfohlen, an einer bestimmten Stelle den Sonnenuntergang nicht zu verpassen, also machten wir Brotzeit am Auto und gingen dann wieder los.

Ein Familienvater wies uns freundlicherweise darauf hin, dass auf einem bestimmten Felsen eine Eule zu sehen war. Nach genauem Hinschauen erkannten wir sie und auch das Junge, welches neugierig hinter dem Felsen herlugte. Auf einem anderen Felsen saß der Ehepartner/die Ehepartnerin.

Das Besondere an diesem Sonnenuntergang waren die Wolkenformationen, die es uns angetan hatten.

Aber schließlich war das Licht weg und wir machten uns auf die einstündige Rückfahrt im Dunkel, bis wir schließlich um 21.35 Uhr unser Hotel erreichten.

 

02.10.2018 – Fahrt von Lone Pine nach Topaz Lake

Aufbruchsstimmung. Wir müssen das gemütliche Nest Lone Pine mit dem tollen Blick auf die Sierra Nevada verlassen. Den morgentlichen Anblick auf dem Weg zum Frühstücksraum werde ich vermissen.  Vielleicht wird es ja nicht ganz so schlimm, weil das Unwetter “Rosa” mittlerweile doch seinen Weg ins Owens Valley gefunden hat. Jedenfalls war unser Wagen heute morgen nass.

Aber wie um uns den Abschied zu versüßen, brach die Sonne dann doch noch durch die Wolken und strahlte die Bergkette im schönsten Licht an. WÄHREND des Frühstücks (damit ihr mal seht, was ich für die Leserschaft auf mich nehme), trabte ich immer wieder von “vor dem Hotel” über eine vierspurige Autostraße

bis hinter das Hotel, um die Sonne auf der anderen Seite einzufangen. Ich hoffe, ihr würdigt diese sportliche und heroische Aktion.

Während unserer sehnsüchtigen Blicke in die Ferne fiel einem Nachbarn am Nebentisch (Kleidung: Wanderstiefel+eleganter Schottenrock) eine Gottesanbeterin auf, die außen an der Scheibe klebte und wohl auf eine Einladung unsererseits wartete, um am Frühstück teilhaben zu können.

Mit der Abrechnerei klappte ausnahmsweise mal alles und wir machten uns wohlgestärkt auf den Weg nach Norden.

Wir durchquerten wieder Bishop, tankten im Norden am Casino nochmal voll (Sprit war dort am billigsten) und hielten uns auf der 395, bis nördlich von Mammoth Lakes die June Lake Loop begann. Den Abzweig hatten wir schon einige Male gesehen und auch den Wunsch gehabt, dort mal reinzufahren. Aber wie das so ist, meistens fehlt die Zeit oder es ist irgendwas anderes. Diesmal passte es und wir fuhren langsam bei strömendem Regen in die Bergwelt hinein. Genaugenommen hatte ich keine bzw. eine falsche Vorstellung davon gehabt, was mich erwartet: Eine eher eintönige Fahrt durch Meadows, unterbrochen von etwas feuchtem, z.B. Seen.

Aber wir kamen in eine fantastische Bergwelt hinein, machten am Campground Halt für ein Foto:

Danach ging es weiter zur June Lake Village, auch bei Regen.

Sieht so ein bisschen aus wie ein schweizer Bergdorf, nur eben anders. Die Loop zieht sich weiter entlang an schroffen Felswänden, in denen tief der Regen hing.

Nächster See auf der Reise war der Grant Lake. Dort fuhren wir nur kurz auf einen Campground, genossen für eine 1/160 sek. die Aussicht.

Die Schleife kommt fast genau an der Stelle auf die 395, wo wir gestern schonmal nach South Tuffa abgebogen waren. Mittlerweile hatten sich die Wolken etwas gelichtet und gaben einen geradezu dramatischen Himmel frei.

Und es sah so aus, als würde der Mono Lake in der Sonne liegen. Diesmal war mein langes 200-500er Tele ja sowieso im Wagen, also hoppelten wir erneut die Straße herunter und marschierten zum See.

Mit dem Tele konnte einen dieser mundvoll Vogel einfangen,

mit einer anderen Optik die Tuffa Formationen mit dem Wolkenhimmel.

Was dort lästig werden kann, sind die vielen kleinen Schmeißfliegen, die zu Hauf am Wasser lagern.

Sattgesehen? Ja, definitiv.

Nächstes Ziel war das Visitor Center, wo wir uns Rat holten, was als nächstes zu besichtigen wäre. Empfohlen wurde uns der Lundy Canyon mit Wasserfällen in der Nähe. Fallendes Wasser hatten wir auch von oben, aber irgendwie reizt es erwachsene Menschen ja immer wieder zu beobachten, wie Wasser einen Felsen herunterfällt. Nach ca. 5 Meilen hörte die asphaltierte Straße auf

und über einen schlechtern Waldweg ging es zum Parkplatz, von wo die Wasserfälle innerhalb einer Meile zu sehen sein sollten. Wir zogen uns (zum ersten Mal in diesem Urlaub) eine Regenjacke an und schlugen uns durch die Büsche

bis zu einem kleinen See.

Immer wieder kam die Sonne durch die Wolken.

Der Blick zurück ins Tal deutete an, wie schön es mit Sonnenschein hätte sein können.

Nach dem See gabelte sich der Weg und wir fingen an zu klettern. Die Felsen waren all von Eisenoxiden durchsetzt und farblich total anders als es z.B. in Lone Pine der Fall war. Über Muränen und Felsabbrüche stiefelten wir auf und ab, bis wir schließlich dem Wasserfall ein ganzes Stück näher gekommen waren.

Wie farbenprächtig müssen diese Bäume leuchten, wenn da die Sonne reinscheint.

Wir hätten auch noch näher an den Wasserfall heranwandern können, aber vom fotografischen hätte mich das nicht viel weitergebracht. Außerdem hatten wir bis Topaz noch über eine Stunde zu fahren.

Also auf dem gleichen Weg zurück, ab auf die 395 und los geht es. Wir passierten Bridgeport, einem ähnlich großen Nest wie Bishop, danach Walker und fuhren anschließend in den Walker Canyon ein. Abgesehen davon, dass ein großes Feuer die meisten Bäume dort vernichtet hat, ist es ein unheimlich schöner Canyon, den man bei besserem Wetter gerne mal in Ruhe durchfahren möchte. Er erinnerte mich an diverse Schluchten in Idaho mit dem Snake River oder dem Salmon River.

Nach Verlassen des Canyons öffnete sich die Landschaft, wir durchfuhren hauptsächlich Ranchland. Die Sonne verschwand hinter den Bergen

und gegen 18 Uhr erreichten wir unser Hotel am Topaz Lake in Nevada. Dort wurde (ob vom Hotel oder der Stadt organisiert, weiß ich nicht) ein Regenbogen (Zitat meiner besten Ehefrau von allen: Sonnenbogen) geboten, so wie ich ihn lange nicht gesehen habe.

Perfektes Halbrund und sogar stellenweise als Doppelbogen ausgeführt. Echt Spitze, so eine Touristenattraktion.

Nach dem Einräumen unseres Zimmers (Internet dort ist grottenlangsam, deshalb wird dieser Bericht mal wieder in der Lobby geschrieben) ein letzter Blick zum Himmel, wo die Farben explodierten:

Gute Nacht zusammen.

01.10.2018 – Sabrina Lake – North Lake – Rock Creek Lake – Mono Lake

Kennt Ihr das? Nach einem fürchterlich anstrengenden Tag, an dem man körperlich total zerschlagen ist, steht man am nächsten Tag frisch, munter und ohne Beschwerden wieder auf. Nein? Ich auch nicht.

Die Wanderung gestern hatte ihre Spuren hinterlassen. Also beschlossen wir, für heute mal die über 300 Pferdchen für uns arbeiten zu lassen. Machen wir doch eine Seen-Tour.

Aus lokalen Prospekten hatten wir entnommen, dass der Sabrina Lake ein lohnendes Ziel sei. Man biegt in Bishop nach links ab und fährt dann noch ca. 19 Meilen in die Berge.

Aber halt, so weit sind wir ja noch nicht. Erstmal müssen wir nach Bishop kommen. DAVOR geht es zum Frühstück. Die Bergspitzen der Sierra sind so gerade eben noch nicht ins Sonnenlicht getaucht, was dem Gebirge ein mystisches Aussehen gibt.

Das Frühstück ist das gleiche wie gestern. Interessant für alle Westernfans die Dekoration an den Wänden.

Lohnenswert zu erwähnen sei die Tatsache, dass sie es hier schaffen, den Bacon schön knusprig zu backen. Auch erwähnenswert (aber im negativen Sinne) ist eindeutig das Personal an der Rezeption. Hatte uns die Dame gestern zugesagt, wir könnten unser Zimmer für die restlichen zwei Tage behalten, war die Kollegin heute der felsenfesten Überzeugung, wir müssten gleich erstmal ausziehen und am Abend wieder einchecken. Dann hatte sie uns auch noch für eine Nacht einen falschen Preis berechnet, was dazu führte, dass wir bei einer anderen Rezeptionistin reklamierten. Und gleichzeitig auch wegen des Zimmers (ja, ich kann den Genitiv) nochmal nachhakten. Ja, kein Problem, wir wären sowieso schon für unseren alten Raum eingetragen gewesen. WAS SOLL DAS ALSO? OK, wenn Inkompetenz und Unlust zusammen kommen, kann sowas passieren. Sollte aber nicht.

Egal, machen wir uns auf den Weg. Unsere Route führte uns durch ein kleines Nest namens Independence. Hier hat der Tourismus so gut wie nicht hingespuckt, wahrscheinlich wird alles von Lone Pine abgefangen. Aber einige hübsche Häuschen haben sie hier noch stehen:

 

Wie schon gesagt, bogen wir in Bishop nach links auf die 168 ab in die Berge. Eine gut ausgebaute Straße

führte uns höher und höher.

An einer Stelle mussten wir einfach halten, weil das Herbstlaub so wunderbar mit dem blauen Himmel und den grauen Felsen kontrastierte.

Und weil das auch einem anderen Nikonianer aufgefallen war, vertraute ich ihm mal meine Knipskommode an für ein Gruppenfoto:

Die meisten Handyfotografen hätten daraus irgendwas gemacht, aber keine schöne Aufnahme. Nebenbei verriet er uns, dass wir unbedingt noch zum Rock Creek Lake fahren sollten, dort wären die Herbstfarben noch viiiiel ausgeprägter. Schauen wir mal.

Oben angekommen begrüßte uns wirklich eine unwahrscheinliche Farbenpracht.

Der See selbst ist ganz nett (halt ein Stausee) und für Wassersport geeignet.

Von der Straße zweigt ein Weg zum sogenannten North Lake ab. Auch dieser ist malerisch in die Berge eingebettet und von vielen bunten Bäumen und Sträuchern umgeben.

Auf dem Weg auf die Hauptstraße war uns noch ein Wasserfall aufgefallen. Da gibt es logischerweise für mich kein Halten mehr. Blöd nur, dass die beste Fotografierposition auf der anderen Seite lag. Aber meine findige Göttergattin stürzte sich todesmutig auf die “Brücke”, die ihre besten Jahre schon hinter sich hatte.

Als sie wohlbehalten drüben anbekommen war und ich sicher sein konnte, dass keine Gefahr für Kamera und Objektive bestand, machte ich mich auch (bestimmt nicht weniger unelegant) auf die Reise.

Ergebnis:

Dann auf dem gleichen Weg wieder zum Auto und den Berg hinunter nach Bishop. Dort kurz tanken und im Citypark die Fliesenabteilung aufsuchen.

Bishop selbst ist eine Mischung aus Touristenstadt und Versorgungszentrum für die umliegende Gegend. Der einzige Laden, der die Bezeichnung “Supermarkt” annähernd verdient, ist VONS. Dafür gibt es Tankstellen zu Hauf (und alle billiger als Lone Pine).

Wir hatten ja den Tip bekommen, der Rock Creek Lake wäre ja sooo toll. Von Bishop aus fährt man auf der 395 nach Norden bis Tom’s Place und von dort Richtung Westen nochmal 9 Meilen in die Berge. Die Straßen waren tatsächlich überreichlich mit gelben Blättern tragenden Bäumen gesäumt, aber fotografisch gab das nicht so wirklich viel her.

Der See selbst: Hübsch, nichts außergewöhnliches, aber für ein Picknick allemal geeignet.

Nach vollzogener Bauchbefüllung (es gab Costco-Brot mit Philadelphia und Schinken) noch ein paar andere Ecken des Sees entdecken (und immer aufpassen, dass einem kein Angler vor die Flinte bzw. die Optik läuft).

Auf dem Weg nach unten begegneten uns sogar ein paar wenige Redwoods (Mammutbäume), allerdings noch nicht ganz ausgewachsen.

Als wir den See verließen, war es gerade 15 Uhr und wir überlegten, was wir noch in diesen Tag reinpacken könnten. Das angekündigte Unwetter, welches sich durch das Owens Valley ziehen sollte, hatte sich offensichtlich verlaufen und statt Regen, Sturm und Wolken hatten wir wunderbar blauen Himmel. Ich hatte die Idee, wir könnten ja noch bis zum Mono Lake rauffahren und diesen mal bei Sonnenlicht erleben. Wer meine Reiseberichte durchgeblättert hat, weiß, dass ich am westlichen Ende beinahe eines Schuhs verlustig gegangen wäre, als ich bis zu den Oberschenkeln im Schlamm steckte.

Aus diesem Grund wählten wir einen anderen Zugang “South Tuffa”. Bitte nicht mit dem Lebensmittel “Tuffi” verwechseln. Der Zugang dorthin ging auch über Bohlen bis zum Strand, war aber ansonsten ungefährlich, was das Einsinken betraf. Dafür lagen die Gesteinsformationen toll im warmen Abendlicht.

Auch hier hatte meine Göttergattin das Glück, dass uns ein Nikonianer über den Weg lief. Und ich hatte also keine Ausrede, um mich einem Gruppenfoto zu verweigern.

Interessant noch die winzig kleinen Wasservögel, die auf dem salzigen Wasser schwammen. Ich schätze mal, pro Vogel ist das nicht einmal ein Mund voll.

Wir wanderten weiter, so es der Trail erlaubte

und kehrten dann zum Parkplatz zurück. Ich diesmal mit sauberen Klamotten.

Auf dem Weg glänzten diese Sträucher im Gegenlicht:

Von oben auf der Höhe gab es noch eine letzte Gelegenheit, den See komplett zu sehen (und aufzunehmen) – dank Fisheye.

Bevor es auf die Hauptstraße ging, noch ein letztes Foto mit der roten Planzenwelt.

Wir hatten uns noch überlegt, den Sonnenuntergang am Mono Lake zu verbringen. Aber da unser Navi zwei Stunden Fahrzeit anzeigte, ließen wir die Vernunft siegen und fuhren in den Abend rein. Ein toller Tag geht zu Ende.

27.10.2016 – Devils Postpile – die Mammoth Lakes – Obsidian Dome – Bodie – Mono Lake

Devils Postpile – die Mammoth Lakes – Obsidian Dome – Bodie – Mono Lake

Den heutigen Tag wollten wir uns in der Gegend aufhalten. Es gibt ja schließlich auch  genug zu sehen. Erstes Tagesziel: Devils Postpile National Monument. Am Ende von Mammoth Lakes biegt die Straße nach rechts ab, dann noch ca. 13 Meilen.

Das gibt mir die Gelegenheit, die tollen Hotels für die Wintermonate abzulichten. Logisch, dass dort direkt die ersten Lifte starten.

CA60494.jpgCA60491.jpgBevor es ins Tal runtergeht, ein herrlicher Blick über die alpine Bergwelt, der erste Schnee lässt grüßen.

CA60495.jpgAm Empfangshäuschen angekommen zeigen wir pflichtschuldigst unseren Nationalpark-Pass und werden darauf hingewiesen, dass wir aufgrund des aufkommenden Sturmes bis 15 Uhr wieder aus dem National Monument raus sein müssen. Das sollte sich machen lassen, schließlich haben wir noch was anderes vor.

Im Tal führt ein 0,4 Meilen langer Trail zum Monument. Das folgende Foto habe ich deshalb so eingelegt, weil vor vielen Jahren unsere Söhne in gleicher Weise über die Baumstämme balanciert sind (jetzt weiß ich auch, wo sie es her haben).

CA60499.jpgDas Monument selbst besteht aus einer senkrechten Felswand aus sechseckigen Basaltsäulen, von denen einige schon rausgebrochen sind.

CA60511.jpg CA60512.jpgEs ist noch am Anfang des Tages, wir sind noch tatendurstig und machen uns auf den Weg zum Gipfel der Säulen. CA60504.jpgHier fühle ich mich seltsam erinnert an Island. Dort gibt es unter dem Namen Kirkjubæjarklaustur (Kirchenfußboden) ganz ähnliche Basaltstrukturen.

Auf dem Weg zurück kommt schön die Sonne raus und gibt den Blick auf eine der vielen Wiesen (Meadows) frei.

CA60518.jpgAb ins Auto. Zurück in Mammoth Lakes fahren wir nicht wieder ins Dorf zurück, sondern machen einen Schwenker zu den Mammoth Lakes, ca. 10 an der Zahl. Der Wind wird (wie angekündigt) stürmischer und wir machen nur hie und da einen Fotostop. Im Sommer ist es hier a) sehr idyllisch und b) bestimmt auch sehr voll.

CA60523.jpg CA60519.jpgDann zurück in die Stadt, nochmal tanken, der Sprit ist verflixt teuer hier. Ein Phänomen, welches sich übrigens die ganze Sierra Nevada entlangziehen soll. 3,359 USD/Gallone.

Es geht auf die 395 nach Norden. Etwas nördlich von ML geht eine unscheinbare Stichstraße nach Westen ab. Sie führt über eine gut erhaltene Dirt-Road (endlich können wir unseren Pathfinder mal ausprobieren und einsauen) zu einem riesigen Wall, aus dem immer wieder schwarze Brocken herausragen.

CA60540.jpgZuerst hätte ich das für Kohle gehalten, aber als wir näher rankamen, stellten sich die schwarzen Felsen als Obsidian-Lava heraus.

CA60535.jpg CA60539.jpgFrüher wurde dieses Gestein von den Indianern für die Produktion von Pfeil- und Speerspitzen sehr geschätzt, weil diese Art von Lava sehr hart ist.

Zurück über die Dirt-Road geht es schnurstracks nach Norden, Ziel ist Bodie, eine alte Minenstadt. Auf dem Weg dahin liegt der Mono-Lake,

CA60555.jpgden wir auf dem Rückweg besuchen wollen. Der Himmel bietet ein tolles Schauspiel, schneespendende Wolken umhüllen die hohen Gipfel.CA60562.jpg

Es ist Zeit für die Mittagspause, die wir während der Fahrt auf unkonventionelle Weise einnehmen.

CA60545.jpgBodie liegt von der 395 noch 13 Meilen entfernt, davon sind 10 Meilen asphaltiert. Der Eintritt kostet pro Person 8 USD und schon sind wir ein Jahrhundert zurückversetzt.

CA60611.jpgDie Gebäude der alten Goldgräberstadt sind noch so erhalten, wie sie damals gebaut wurden.

CA60585.jpg CA60578.jpgIn manchen Häusern liegt dick der Staub.

CA60581.jpgNur im Museum hat man für Sauberkeit gesorgt.

CA60590.jpg CA60594.jpgBevor es losgeht, plündern wir noch unsere Kühltasche. Im strömenden Regen loszumarschieren, macht nicht wirklich Spaß. Gegen 16 Uhr haben wir den Rundgang hinter uns und fahren zurück zur 395, CA60613.jpg

um dem Mono-Lake einen Besuch abzustatten.

Dieser ist ein Natron-See mit der Besonderheit, dass sich an einigen Stellen Kalktuff-Formationen gebildet haben. Die im Sonnenlicht machen schon was her. Die Sonne hatte sich leider mittlerweile verabschiedet, aber wenn ich schonmal da bin…

Zuerst ging es noch behindertengerecht über einen Holzsteg. Aber wer näher an die Formationen ran will, muss querfeldein durch das Gelände laufen. Und dabei gut aufpassen: Immer schön auf Steine treten, der Untergrund kann sehr matschig sein. Aber ich schaffte es, zu einem einigermaßen guten Fotopunkt zu kommen.

CA60622.jpg CA60624.jpgNur mein linker Schuh hatte ein wenig abbekommen. Ist ja nicht schlimm, das geht mit Wasser wieder ab. Und der Schwefelgestank wird sich auch irgendwann verflüchtigen. Meine allerliebste Göttergattin bewies im Gegensatz zu mir deutlich mehr Vernunft und blieb weiter hinten auf festem Boden zurück. Auf dem Rückweg fühlte ich mich so von ihr angezogen (gab es da nicht mal die Sirenen bei Odysseus?), dass ich nicht ganz so intensiv auf den Untergrund achtete. Und schon war es passiert: Ich steckte mit dem linken Bein bis zum Knie drin und mein Schuh wollte unbedingt drin bleiben. Mit etwas Mühe (ich hatte immer noch die Kamera und das Stativ in der Hand) gelang es mir, mit beiden Schuhen wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.

20161028_024414.jpgBis ich beim nächsten Schritt dann mit beiden Beinen einsank.

20161028_024449.jpgUnd so sah ich dann hinterher aus.

20161028_024552.jpgMan möge der Fotografin die unscharfen Bilder verzeihen, Smartphones sind bei diesen Lichtverhältnissen in dieser Disziplin nicht unbedingt die Weltmeister. Auf dem Weg zum Wagen wurde ich von Wanderern etwas merkwürdig angeschaut. Aber ich habe einfach merkwürdig zurückgeblickt. Am Auto hatte ich zum Glück noch eine Hose zum Wechseln, allerdings keine Socken und anderen Schuhe mehr. Egal.

WIr fuhren zurück zum Hotel, wo ich mit nackten Füßen aus dem Wagen stieg, alle Klamotten auslud und seelenruhig an einer Dame (der Blick: unbezahlbar) ins Hotelzimmer marschierte. Dort erstmal unter die Dusche und meine fünf Kleidungsstücke solange unter der Dusche ausgewrungen, bis nur noch ganz zart gräuliches Wasser rauslief. Danach kamen die Klamotten in die Waschmaschine (Laundry zum Glück im Haus) und die Schuhe auf die Heizung, die jetzt gerade, während ich diese Zeilen schreibe, auf Hochtouren läuft. Hoffentlich sind sie bis morgen trocken…

Aber alles in allem: Ein super Tag.

 

26.10.2016 – Yosemite National Park – Tioga Pass

Nachdem wir ja, wie schon angekündigt, in Oakhurst zwei Nächte verbrachten, stand uns heute die Überquerung des Tioga Pass bevor. Dieser ist ein Teil des Yosemite National Parks. Prickelnd dabei war für uns, ob er überhaupt (noch) geöffnet war. Bei einer Höhe von ca. 3000 m ist das gerade die Zeit, wo er aufgrund von Schneefällen plötzlich und für den Rest des Winters gesperrt wird. Und wenn er gesperrt ist, dann heißt das entweder die nächste Überquerung eines Passes nördlich vom Yosemite (ob der wohl offen ist?), Zeitbedarf + 3 Stunden 10 Minuten, oder man fährt einen noch weiteren Umweg über den Süden, Lake Isabella etc., was auch zusätzlich über drei Stunden bedeutet hätte. So rechnete Google Maps für die 140 Meilen eine Zeit von etwas über 3 Stunden aus. Acht Uhr losgefahren, kurz nach 13 Uhr ankommen. So der Plan. Aber der Nationalpark warf uns immer wieder Steine in den Weg. In Form von riesigen Felsen, die fotografiert werden wollten.

Und der Himmel bläute, was das Zeug hielt und wir machten uns auf die altbekannte Route ins Yosemite Valley.

Zuerst noch ein kleiner Stop an einer Baustelle. Was macht man, wenn man im Frühtau zu Berge unterwegs ist? Man fotografiert den Frühtau.

CA60375.jpgAuf dem Weg durchquerten wir den Tunnel und machten von einem Wanderweg (den wir immer gesucht, aber nicht gefunden hatten) noch ein schönes Foto ins Tal.

CA60382.jpgDa uns der Bergsteigerfelsen El Capitan geradezu magisch anlockte (nur fotografisch natürlich), konnte (durfte) ich nicht einfach so vorbeifahren.

CA60384.jpgDas Tal selbst sieht im Sonnenlicht auch gaaaanz anders auch als gestern.

CA60388.jpg CA60386.jpgDann wieder den Berg auf in Richtung Tioga Pass und Toulumne Meadows.

Und schon wieder ein Stop in Form eines Wasserfalls.

CA60401.jpgEndlich on Top, und eine fantastische Bergkulisse tat sich auf. Wir waren die Strecke schon ein paar Mal gefahren, aber so hatten wir sie nicht mehr in Erinnerung. Eine Dame neben mir meinte nur “outstanding” und sie hatte Recht damit.

Bergseen, in denen sich die Bäume spiegeln,

CA60406.jpgschroffe graue Felsen unter einem stahlblauen Himmel. Toll.

CA60411.jpg CA60420.jpgGegen Mittag erreichten wir den Tenaya-Lake, ein weiteres Highlight auf dem Trip. Wir verputzten Kartoffelsalat und wanderten ein wenig um den See herum.CA60430.jpg

CA60445.jpg CA60444.jpg CA60443.jpgVorbei an der Hochebene Toulumne Meadows

CA60451.jpgund an diversen anderen Seen. CA60464.jpg CA60449.jpg CA60459.jpg

Dass die Jungs mit mehr Schnee rechnen, kann man hier sehen.

CA60462.jpgWir hatten den Nationalpark schon verlassen, als wir ein Schild zum Saddlebag-Lake sahen. 2 Meilen. Why not? Es ging über eine gut gegradete Dirt-Road zu einem süßen kleinen Stausee, die Ränder zum Teil völlig eingeschneit. Ein Geheimtip für den Sommer.

CA60470.jpgDann runter die Straße (120). CA60487.jpgKurz vor dem Abzweig auf die 395 kam schon der Mono Lake in Sicht.

In Mammoth Lakes nahmen wir unser Hotelzimmer in Beschlag, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden.

CA60490.jpgAuf der Suche nach einem Fast-Food-Tempel wurden wir nur bei Carls Jr. fündig. Da waren wir noch nie, also warum nicht? Eine besondere Erfahrung: Pappiges Brötchen mit gepresstem Fleisch, drei Scheiben Bacon, zwei Salatblätter und eine undefinierbare Sauce. Die hatten das Rad total neu erfunden.

Es war schon witzig, durch diesen Wintersportort zu fahren. Riesige Hotels mit Namen wie Alpenblick und Innsbruck Lodge gehören hier zum üblichen Straßenbild. Vielleicht schaffe ich morgen ein paar Aufnahmen.

Ach ja, wir waren um 17 Uhr im Hotel. Soviel zum Plan…

By the way, das Internet hier ist grottenschlecht.