Freitag
Wer an der A3 an Frankfurt vorbei fährt, sieht als erstes die markante Skyline mit interessanten Hochhäusern. Weiterhin kennt man den Flughafen, die Messe und evtl. noch den Hauptbahnhof. Aber hat diese Stadt noch mehr zu bieten als diese vier Highlights? Das wollten wir herausfinden und quartierten uns etwas außerhalb im Best Western Amedia Hotel in Rüsselsheim ein. Einfach deswegen, weil es noch bezahlbar war und wir uns aufgrund der ruhigen Lage zwei erholsame Nächte versprachen. Am Freitag Nachmittag kamen wir an, quartierten uns ein und konnten beinahe die Flugzeuge über uns am Bauch kitzeln. Mal schauen, wie sich das entwickelt…
Jedenfalls gönnten wir uns in der größten Hitze ein kleines Päuschen und fuhren dann in die City. Die Webseite gratisparken.de schlug vor, dass man in der Kirchnerstraße ab 18 Uhr kostenlos parken könne. Das war nicht ganz richtig, mittlerweile hatte die Stadt auf 19 Uhr verlängert.
Wir waren aber nah am Zentrum und das erste Ziel war der Römer. Nach dem Disaster in Russland erwarteten wir auch nicht, irgendwelche Fussballspieler auf dem Balkon des Rathauses zu sehen. Aber das Rathaus selbst kann ja nichts dafür.
Weiterhin hatte ich von der sogenannten “neuen Altstadt” gehört und wir wollten uns anschauen, was es damit auf sich hatte. Die original alten Häuser erkennt man ja leicht wieder, so z.B. am Markplatz.
Jetzt konnte man sich die Häuser im alten Stil aufgebaut anschauen, nur noch etwas “steril”. OK, die Läden und Geschäfte waren noch nicht gefüllt, so hinterließ es bei mir einen eher gemischten Eindruck.
Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont zu und ich wollte unbedingt die Skyline von FFM über dem Main fotografieren. Ein wenig Suche im Netz, Ratschläge von Frankfurt-Kennerinnen ließen uns schließlich zur Flößerbrücke laufen. Auf dem Weg dahin an diversen Hochhäusern vorbei.
Und auch an einer weiteren der 20 Brücken in Frankfurt, dem eisernen Steg, wo die Schlosskultur groß geschrieben wird.
Und nicht nur Schlosskultur, auch Erholung. Hier die Standup-Paddleboarder, die gemütlich auf dem Fluss schwammen.
Schließlich landeten wir an der Flößerbrücke, wo wir einen gemütlichen und stimmungsvollen Abend verbrachten, bis die Sonne untergegangen war.
Während dessen hatten wir natürlich nicht nur Augen für die Hochhäuser im Zentrum. Wenn man sich umdreht, leuchtet in der Abendsonne das markante Gebäude der Europäischen Zentralbank EZB.
Nach Einbruch der Dunkelheit ein Blick auf die Konstruktion der eigenen Brücke.
Und dann war es soweit, dass wir die erleuchtete Skyline ablichten konnten.
Auf dem Weg zurück zum Auto (wir hatten in der Nähe im Wohngebiet einen freien UND legalen Parkplatz gefunden) noch die eine oder andere Aufnahme mit Skyline aus einer anderen Perspektive.
Jetzt schnell zurück ins Hotel, denn morgen wollen wir ja wieder auf die Pirsch.
Samstag
Eigentlich schreibe ich einen Reisebericht ja am gleichen, spätestens aber am Folgetag, aber in unserem Hotel war das Internet so langsam, dass ich selbst in der Lobby mit Mühe mal ein Foto hochladen konnte. Dafür gab es ein sehr leckeres Frühstück, welches wir ausgiebig genossen, um uns dann bei strahlendem Sonnenschein wieder auf den Weg in die Main-Metropole zu machen.
Erstes Ziel war wieder die Skyline, die ich am Morgen von der Sonne angestrahlt erwartete. Wir fanden direkt an der Flößerbrücke einen Parkplatz und die Hochhäuser strahlten uns entgegen.
Weiter ging es am Main entlang Richtung Osten. Dort wartete der Osthafen mit der EZB.
Es gibt dort auch einen Besuchereingang, der aber heute geschlossen war. Ob eine Besichtung innen drin möglich ist, wissen wir nicht.
Der Osthafen wird so langsam zu einem Freizeitbereich mit Sportanlagen, Caffees und vielleicht auch Wohnungen ausgebaut.
Und immer leuchtet der EZB-Turm im Hintergrund.
Die Gänseküken stört das nicht im mindesten.
Vom Osthafen aus hatten wir uns eigentlich die Skyline Plaza vorgenommen, die auch einen guten Überblick über die Stadt bieten soll. Aber dort angekommen, sah alles nach geschäftiger Bautätigkeit aus. Irgendwie unromantisch und es sah für uns nicht so aus, als würde es sich lohnen.
Da wir sowieso schon relativ weit westlich gekommen waren, machten wir uns auf den Weg zum Westhafen. Zwischendurch neue Hochhäuser neben alten Jugendstilhäusern, ein interessanter Mix an Architekturen.
Am Westhafen angekommen, fühlte ich mich an die Hafengegenden von Köln, Düsseldorf, Duisburg und Hamburg erinnert. Hochmoderne Klötze im Bauhaus-Stil, direkt vor der Haustür der Anlegesteg mit den Motorbooten. Die Wohnungen dort waren bestimmt nicht billig.
Ein Blick auf einen Immobilienprospekt zeigte mir, dass ich damit richtig lag. Ca. 765.000 Euro sollte dort eine 82 m²-Wohnung kosten.
Da wir ja im Urlaub sind und nicht auf der Flucht, fuhren wir nach einem derart anstrengenden Spaziergang wieder zum Hotel zurück, um die größte Tageshitze mit Siesta zu verbringen. Für den Abend hatten wir uns die Erstbesteigung (für uns) des Main-Tower vorgenommen.
Gegen 17 Uhr ging es dann wieder Richtung City. Diesmal in ein Parkhaus, obwohl ich schon befürchtete, zur Bezahlung einen Kredit aufnehmen zu müssen.
Da es noch deutlich zu hell war, spazierten wir durch die Hochhausschluchten, deren Skyscraper in der Sonne glänzten.
Danach ging es vorbei am Steigenberger Frankfurter Hof
und wir enterten erstmal die Einkaufstraße.
Dort hatte ich von der Architektur des Einkaufszentrum “MyZeil” gehört und wollte mich auch dort umschauen. Die Zeil war zu Erstellungszeiten bestimmt eines der modernsten Gebäude der Stadt, auch was die herausfordernde Architektur betrifft. Heute ist es eine normale, schon in Renovierung befindliche Einkaufszeile.
Hunger. Ihr kennt dieses Gefühl? Jedenfalls gab mir mein Magen zu verstehen, dass es ihm nach einem Steak gelüstete. Ein Maredo war schnell gefunden und nach einem leckeren Filet-Steak und ein paar Tellerchen Salat war das seelische Gleichgewicht wieder hergestellt. Jetzt war es an der Zeit, FFM vom Main-Tower von oben zu sehen.
Karten hatten wir uns schon vorher besorgt (7,50 Euro pro Person, nur Barzahlung möglich). Jetzt ging es durch die Security (wie im Flughafen) mit dem Aufzug nach oben.
Oben angekommen, der erwartet fantastische Ausblick in die Tiefe.
Die Sonne schien uns entgegen und es war Zeit, mein neuestes Spielzeug auszupacken: Meine Glaskugel. Den Wahrsagemodus hatte ich für den Abend abgeschaltet, so dass ich mich auf die reine Durchsicht konzentrieren konnte.
Die Sonne ging weiter unter und als die Dunkelheit hereinbrach, wurde die Stadt durch die Lichter wunderschön erleuchtet. Es wurde zwar windig, aber dank der lauen Sommernacht war es trotzdem ein tolles Erlebnis.
Als ich in alle Himmelsrichtungen genug Fotos geschossen hatte bzw. der Wind keine aufwändigen Langzeitbelichtungen nicht mehr zuließ, machten wir uns auf den Weg zum Hotel, welches wir gegen 23.15 erreichten. Übrigens waren die Parkgebühren echt zivil: 6,50 Euro bezahlten wir für mehr als 4 Stunden. Leider war uns direkt keine Nachruhe beschieden, da im Innenhof noch einige Leute eine Diskussionsrunde eröffnet hatten. Diese war dann gegen 0 Uhr zu Ende, aber dank der Wärme fiel es mir schwer, Schlaf zu finden. Der war dann am nächsten Morgen um 5 Uhr zu Ende, als im Minutentakt die Flieger (gefühlt durch unser Hotelzimmer) landeten. Fenster schließen war aufgrund der Wärme auch nicht möglich.
Sonntag
Trotz wenig Schlaf mundete uns das Frühstück vorzüglich und wir begaben uns auf die Piste nach Norden. Bisher hatten wir aufgrund längerer Fahrstrecken Limburg an der Lahn immer links liegen gelassen. Aber diesmal hatten wir genug Zeit und suchten uns einen Parkplatz.
Eine wunderschöne Altstadt begrüßte uns auf dem Weg zum Limburger Dom.
Von dort aus hatten wir auch den Blick auf die neugebaute Brücke. Wenn man übrigens am linken Rand mal genau hinschaut, kann man ein Storchennest mit vier Jungstörchen sehen.
Jetzt aber ab nach Hause, damit ich ENDLICH den Reisebericht schreiben kann.