11. Reisetag: Gespensterwald – Kühlungsborn

Im Gegensatz zu gestern präsentierte sich heute der Himmel auf die Ostsee eher grau in grau – so ein steingrau bis betongrau, falls jemand nach der genauen Tönung fragen sollte. Also beschlossen wir, das Frühstück ein wenig auszudehnen, was uns in unserer Suite auch mühelos gelang.

Da der Wetterbericht für etwas später am Tag Besserung versprach, holten wir dann gegen Mittag unseren Filius in Rostock ab und machten uns auf zum Gespensterwald in Nienhagen. Also wir erwarteten nicht wirklich, Gespenster zu sehen, dazu waren die Wanderer und Radfahrer zu gut genährt. Aber wenn hier bei schlechtem Wetter der Nebel durchzieht, können schon diesbezüglich Gedanken aufkommen. Es ist eine Art Naturschutzgebiet mit stellenweisem dichten Unterholz, welches sich durch Wind und Wetter zu einem undurchdringlichen Vorhang verflochten hat.

Direkt daran anschließend lichtet sich selbiges und eine große Kolonie, meistens Buchen bestimmen das Bild.

Speziell mit einem Teleobjektiv da rein zu halten, verdichtet die Perspektive und lässt das Bild interessant aussehen.

Überall wachsen Pilze, ich habe noch nie so viele im Wald gesehen. Hier: Ein Männlein steht im Walde…

Ab und zu unterbrochen von fotografierenden Menschen, die ebenfalls im Wald stehen.

Dazwischen wieder Buchen und dazwischen Zwischenräume.

Auf der anderen Seite geht die lehmige Steilküste steil nach unten – wie der Name schon suggeriert.

Dort wachsen dann andere “Gewächse”, bis sie von der nächsten Sturmflut weggewaschen werden.

Auf dem Rückweg schien die Sonne dann in den Wald hinein und beleuchtete den einen oder anderen Stamm. Wieder kein Gespensterfeeling.

Weiter geht es nach Kühlungsborn. Eines der “großen” Seebäder unterscheidet es sich nicht wesentlich von anderen wie Ahlbeck: Viiiiele Hotels, Ferienwohnungen, eine Seebrücke,

Andenkenläden, Fress-Stände und teure Parkplätze. Und natürlich viele Leute, die sich anscheinend das letzte halbe Jahr bei Ikea verirrt und deshalb gar nicht mitbekommen hatten, dass es sowas wie Corona gibt. Ist die Luft hier so gesund, dass sich das Virus nicht hierhin traut? Oder ist Kühlungsborn soweit am A… der Welt, dass Corona noch nicht von dem Nest gehört hat?

Jedenfalls gibt es hier alles, was das Herz begehrt und man nicht unbedingt braucht.

Als wir uns mitten auf der Seebrücke befanden (laut Angabe der besten Seebrückentesterin von allen muss man sie begangen haben), kam so langsam eine schwarze Wolke in unsere Richtung.

Schnell zurück. Am Strand frei nach Herbert Grönemeier die deutsche Ordnung: “… stehn in Reih und Glied, ein Anblick den man gerne sieht”.

 

Auf dem Rückweg hätte ich gerne noch einen Blick ins Doberaner Münster geworfen, aber es wurde schon spät und wir wollten noch in Rostock einen Happen einwerfen. Wir schlugen bei einem Thailänder auf. Meinen Mitessern hat es sehr gut geschmeckt, ich fand es eher “neutral”.

Dann, ganz zum Schluss, ein besonderes Highlight, dass ich Euch aufgrund seiner Seltenheit nicht vorenthalten darf: Sunset over Doberaner Platz.

Zurück zum Hotel, die letzte Nacht in unserer Supersuite beginnt.

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